Wie bereits bei der Suche nach dem besten Cordon bleuDöner, Croissant, den besten Pizza-LieferdienstenMarroni, Mailänderli, Dreikönigs- oder Osterkuchen war meine Vorgehensweise simpel: Essen, essen, essen – in einem möglichst kurzen Zeitfenster. Die Spielregel dieses Mal: Einmal «Fried Chicken» in der Standard-Ausführung, falls möglich ohne Marinade, dazu – je nach Angebot – den Burger und eine Spezial-Variante. Neun Testkandidaten waren in meiner engeren Auswahl, vier davon konnten auf unterschiedliche Weise überzeugen.

Richie’s Chicken — für Purist*innen, die eine knusprige Panade lieben

Das Lokal in Zürich-Wiedikon hat sich zu Recht im Nu zum «Fried Chicken»-Hotspot entwickelt. Als Grundlage dient panierte Pouletbrust – das saftiger ist als die Pouletflügel gewisser Konkurrenten – in zweifacher Ausführung mit einer aussergewöhnlich knusprigen, vergleichsweise dicken, aber nicht zu dicken Panade: nature oder an einer süss-pikanten Gochujang-Sauce (grosses Bild oben). Auch der sehr empfehlenswerte Burger funktioniert nach dem «Weniger ist mehr»-Prinzip: ein weiches Bun, eingelegte Gurkenscheiben, frittiertes Poulet sowie eine pikante Mayo-Sauce auf Tabasco-Basis. Dazu gibts gute Dips wie Knoblauch-Ranch und Honig-Senf sowie tadellose Beilagen: Pommes frites und Buttermilch-Biscuits.

Exer — «Fried Chicken» mit Kult-Status

In Zürich sind sie längst Kult: die «Fried Chicken» der Bar Exer mitten im «Chreis Cheib». Sesamöl, Sojasauce und Bourbon Whisky verleihen den entbeinten Pouletschenkeln viel Geschmack, bevor sie fertig frittiert und mit Sriracha, Zitrone sowie Honig beträufelt auf dem Tisch landen. Das Endresultat? Zartes, saftiges «Fried Chicken» mit Tiefgang und der perfekten Balance aus Süsse, Säure und Schärfe – einzig die Panade dürfte ein bisschen dicker und knuspriger sein. Noch besser schmeckt die Burger-Variante: hausgemachtes fluffiges Milchbrötchen, eine pikante Mayonnaise mit betörenden Zitrusnoten, Eisbergsalat, hausgemachte Pickles – ein Gesamtpaket, das von A bis Z begeistert. Beide Optionen stehen jeweils dienstags und mittwochs auf der «Exer»-Menükarte.

Yardbird — ausgezeichnete Saucen und die Qual der Wahl

Das «Yardbird» an der Weststrasse gehörte zu den ersten Zürcher Restaurants, die sich ganz dem «Fried Chicken» widmeten. Der Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz? Eine grosse Menükarte mit wahlweise neun «Wings» oder einem zerlegten halben Poulet in neun Ausführungen sowie drei unterschiedlichen Burgern. Meine Favoriten: «Classic» mit Ranch-Sauce oder «Seoul» an einer Marinade aus Sojasauce, Knoblauch und Apfelessig – als Pouletflügel-Variante, da das Brustfleisch des zerlegten Poulets gar trocken ausfiel. Leise Kritik muss sich auch die feinkörnige Panade gefallen lassen: Sie könnte das Fleisch besser umschliessen und eine homogenere Konsistenz aufweisen. Viel Geschmack bietet der klassische «Yardbird»-Burger: Cheddar, «Thousand Island»-Sauce, verschiedene Pickles – er gehört zu den besten der Stadt, obwohl das Bun einen Tick fluffiger sein könnte. Sowieso auf dem Tisch stehen die ausgezeichneten, hausgemachten Saucen: «Thousand Island» und «Hot Sauce».

Gaijin — inspiriert durch die japanische und koreanische Küche

Das Restaurant Gaijin beim Stauffacher tischt am Abend ein ständig wechselndes Omakase-Menü auf. Wieso sich ein Besuch aber auch mittags lohnt? Küchenchef Dan Shus «Fried Chicken», das mit einer dünnen und dennoch sehr knusprigen Panade sowie zartem, saftigem Fleisch glänzt. Mit Reis als Beilage stehen sie in zwei Varianten auf der Karte: an einer Sauce aus Miso, Knoblauch und Limette oder – mein persönlicher Favorit – durchtränkt von einer süss-scharfen Sauce, die durch ihre fruchtige Säure besticht. Auch der selbst ernannte beste Poulet-Burger der Stadt kann ganz oben mitspielen: ein gigantisches Stück «Fried Chicken», Kabis, Crevettenchips und eine pikante Aioli zwischen einem weichen Brioche-Bun.

Meine persönliche «Top 3» unter all den Empfehlungen? In keiner bestimmten Reihenfolge: «Fried Chicken» nature von Richie’s Chicken mit Ranch-Sauce, das Poulet-Sandwich der Bar Exer sowie «Mama Shu’s Spicy Korean Fried Chicken» vom Restaurant Gaijin. Welche «Fried Chicken»-Anbieter sonst noch unter den Testkandidaten waren, es aber nicht in die Top-Auswahl geschafft haben, siehst du in der folgenden Bildstrecke: