Warum bilden sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt plötzlich Menschentrauben vor einer Gelateria? Und weswegen scheinen sich momentan alle Zürcher Gastronomen in ihrer Freizeit per Zufall am selben Ort zu treffen? Wieso riecht es an der Tellstrasse seit einer Woche nach Mais und geschmortem Fleisch wie auf den Märkten Mexikos? Und weshalb übermannt mich gleich wieder der Hunger beim blossen Gedanken an meinen letzten Besuch im «Malacopa»? Die Antwort liegt auf der Hand – und verschwindet danach in drei, vier Happen im Mund: Tacos, die auch Mexiko-Kenner zum Schwärmen bringen.

Malacopa in der Gelati Tellhof von Olivier Bur, Patrick Schindler und Gian-Luca Tribo

Wer Wein möchte, kann sich gleich selbst bei den Flaschen und Gläsern im Wandregal bedienen.

Tacos im Malacopa in der Gelati Tellhof von Patrick Schindler, Olivier Bur und Gian Luca Tribò

Der Grund, wieso momentan alle zum Pop-up «Malacopa» pilgern: Tacos wie in Mexiko!

«Malacopa» nennt sich das bis zum 4. März andauernde Pop-up im «Gelati Tellhof». Von Hand gepresste Tortillas aus frischer «Masa» schmiegen sich um confierte Rinderbacken, überdeckt von gehackten Zwiebeln und Korianderblättern. Oder Sellerie vom visionären Jungbauern Matthias Hollenstein mit in Guajillo-Chili und «Aji Panca» marinierten Federkohl-Chips. «Masa»? So heisst die Teigmasse aus Mais, die nach dem Einweichen der Getreidekörner in einer alkalischen Lösung («Nixtamalisation») und dem anschliessenden Mahlen entsteht. Die Tacos brauchen zur Vollendung eigentlich nichts weiter ausser den Saft eines ausgedrückten Limettenschnitzes. Zusätzlich stehen auf den Tischen aber Töpfe mit Habanero-Sesam-Öl sowie roter und grüner Salsa – alle hausgemacht mit über dem Feuer getrockneten Chilis aus Mexiko.

Mole mit Kürbis und Kimchi im Malacopa

Ein «Mole»-Gericht von Olivier Bur mit Kürbis von Matthias Hollenstein und hausgemachtem Kimchi.

Malacopa Pop-up

Gruppen von mindestens acht Leuten können gegen eine Mindestkonsumation im privaten Nebenraum essen.

Auch Gerichte mit den komplexen Saucen Mexikos namens «Mole», die aus zig Zutaten bestehen, oder verschiedene «Ceviche»-Varianten befinden sich auf der Karte. Hinter «Malacopa» stecken Olivier Bur («Zhorigo»), Patrick Schindler («Wild Bar», «Soi Thai», «Stadthalle», «Bauernschänke») und Gian Luca Tribò («The Artisan») – drei pop-up-erprobte Gastronomen. Welche Zutaten spezifisch auf dem Teller landen, entscheidet Bur jede Woche neu. Als Getränkebegleitung gibts Bier, Wein und – natürlich! – Mezcal. Die Atmosphäre versprüht eine Energie, die ich seit der «Wild Bar» vermisst habe in Zürich. Dank einem improvisierten Charme, der nur aufgrund von gastronomischen Know-How und im Rahmen eines Pop-ups entstehen kann. Das darf sich niemand entgehen lassen.

Koch Olivier Bur im Pop-up Malacopa

Der junge Zürcher Olivier Bur kochte bereits als Praktikant im «Pujol» und «Noma Mexico».

Tostada und Ceviche im Malacopa

Tauchen in unterschiedlichen Varianten auf: Tostada mit Pilzen sowie Ceviche mit Forelle, Gurke und Apfel.

 

Kontakt
Malacopa Pop-up (in der «Gelati Tellhof»)
Tellstrasse 20
8004 Zürich
https://www.malacopa.ch/
Auf Google Maps anzeigen

 

Infos
Das Pop-up dauert bis zum 4. März
Donnerstag bis Montag, 18.00 bis 0.00 Uhr

 

Preise
Drei Tacos 14-16 CHF, Zwei Tostadas 16 CHF, Ceviche 17-21 CHF

 

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