Bauernschänke
Nichts deutet im Zürcher Niederdorf darauf hin, dass sich hinter der angejahrten Fassade und dem bodenständigen Namen ein szeniges Gasthaus verbirgt. Auch drinnen, zwischen altem Täfer und auf Holztischen, herrscht der Zeitgeist. Hinter dem Konzept steht der Zürcher Ex-Sternekoch und kulinarische Trendsetter Nenad Mlinarevic. Auf der Basis bodenständiger, einheimischer Produkte entführen seine Inspirationen über den östlichen Mittelmeerraum bis hin zu Bangkoks Garküchen.
Alle Gerichte werden in trendigen Schüsseln serviert und bedienen geschmacksstark die Sehnsucht nach Umami. Dazu schwingt jede Menge Ottolenghi und viel Know-how aus der Spitzenküche mit. Das begann mit Labneh (orientalische Frischkäsecreme) sowie exzellentem Sauerteigbrot vom «Eigenbrötler» und setzte sich fort beim raffiniert gewürzten Auberginentatar, garniert mit Rice Puffs und grüner Kräutercreme; dazu gab’s hauchdünnes Roggen-Knäckebrot als crunchiges Kontrastprogramm. Die Ochsenherztomate hätte im Hochsommer mehr Geschmack haben dürfen, aber Fenchel-Sofrito und cremige Stracciatella rissen den Gang raus. Witzig dann das Pulled Pork, serviert auf einem Tablett mit Kopfsalatblättern, gepickelten Gurken, Thai-Vinaigrette und Chili Crunch – der Gast bereitet sich daraus eine Art Wrap zu.
Das hier praktizierte, trendige Sharing-Konzept passt prima für grössere Runden. Isst man zu zweit, stösst es an seine Grenzen, weil bei drei gleichzeitig servierten, warmen Gängen garantiert einer zu lange stehen bleibt. Um die Rösti-Galette wäre es schade gewesen, sie bot mit knusprigen Kartoffeln, Crème-fraîche-Schmelz und knackigem Albelikaviar ein schönes Spiel der Texturen. Dem gebratenen Seeteufel mit Edamame und tiefem Muschelsud mit kalabrischer ’Nduja tat die Wartezeit nicht so gut. Das kross gegrillte BBQ-Stubenküken (Brust und Keule) mit süss-säuerlichem Asien-Gurkensalat und Rapsschaum-Hollandaise kam damit besser klar.
Alles in allem gab’s jede Menge unkomplizierten Genuss für Gäste, die auf alerten Service und Tischkultur eher pfeifen und sich lieber an die sehr gut sortierte Weinkarte mit Vorliebe für naturnah arbeitende Produzenten halten.


Nichts deutet im Zürcher Niederdorf darauf hin, dass sich hinter der angejahrten Fassade und dem bodenständigen Namen ein szeniges Gasthaus verbirgt. Auch drinnen, zwischen altem Täfer und auf Holztischen, herrscht der Zeitgeist. Hinter dem Konzept steht der Zürcher Ex-Sternekoch und kulinarische Trendsetter Nenad Mlinarevic. Auf der Basis bodenständiger, einheimischer Produkte entführen seine Inspirationen über den östlichen Mittelmeerraum bis hin zu Bangkoks Garküchen.
Alle Gerichte werden in trendigen Schüsseln serviert und bedienen geschmacksstark die Sehnsucht nach Umami. Dazu schwingt jede Menge Ottolenghi und viel Know-how aus der Spitzenküche mit. Das begann mit Labneh (orientalische Frischkäsecreme) sowie exzellentem Sauerteigbrot vom «Eigenbrötler» und setzte sich fort beim raffiniert gewürzten Auberginentatar, garniert mit Rice Puffs und grüner Kräutercreme; dazu gab’s hauchdünnes Roggen-Knäckebrot als crunchiges Kontrastprogramm. Die Ochsenherztomate hätte im Hochsommer mehr Geschmack haben dürfen, aber Fenchel-Sofrito und cremige Stracciatella rissen den Gang raus. Witzig dann das Pulled Pork, serviert auf einem Tablett mit Kopfsalatblättern, gepickelten Gurken, Thai-Vinaigrette und Chili Crunch – der Gast bereitet sich daraus eine Art Wrap zu.
Das hier praktizierte, trendige Sharing-Konzept passt prima für grössere Runden. Isst man zu zweit, stösst es an seine Grenzen, weil bei drei gleichzeitig servierten, warmen Gängen garantiert einer zu lange stehen bleibt. Um die Rösti-Galette wäre es schade gewesen, sie bot mit knusprigen Kartoffeln, Crème-fraîche-Schmelz und knackigem Albelikaviar ein schönes Spiel der Texturen. Dem gebratenen Seeteufel mit Edamame und tiefem Muschelsud mit kalabrischer ’Nduja tat die Wartezeit nicht so gut. Das kross gegrillte BBQ-Stubenküken (Brust und Keule) mit süss-säuerlichem Asien-Gurkensalat und Rapsschaum-Hollandaise kam damit besser klar.
Alles in allem gab’s jede Menge unkomplizierten Genuss für Gäste, die auf alerten Service und Tischkultur eher pfeifen und sich lieber an die sehr gut sortierte Weinkarte mit Vorliebe für naturnah arbeitende Produzenten halten.