Lieblingsort? Viele meiner Wege von meiner Wohnung führen mich durch das Kasernenareal. Wie meine Jogging-Route, vorbei am Tamedia-Gebäude, entlang der Sihl bis zur Leichtathletikanlage Sihlhölzli. Oder wenn ich auf den Markt auf dem Helvetiaplatz einkaufen gehe. Auf dem Areal hat es sogar einen Kirschbaum, von dem niemand weiss! Während dem Jahreszeitenwechsel widme ich ihm besondere Aufmerksamkeit und freue mich darauf, die ersten Knospen zu entdecken. Allgemein ist es schön, immer wieder ein Stück Natur zu haben in der Stadt. Ich mag solche Grünflächen.

 

Einkaufstipp? Luxus ist für mich, meine Zeit im Kleidergeschäft von Ida Gut zu verbringen. Ich mag ihr Design. Und statt einem aufdringlichen Verkäufer erwartet dich hier eine entspannte Atmosphäre. Nur wenige Kleider hängen an der Stange. Man könnte es auch «entschleunigtes Einkaufen» nennen. Eine solche Boutique einer kleinen Designerin kann nur in grösseren Stadt existieren – sie prägen für mich das Stadtgefühl mit.

 

Lieblingsmetzgerei? Die Metzgerei «Hatecke» ist wie ein Museum für Fleisch. Dank der entspannten Atmosphäre, aber auch wegen der schönen Präsentation. Hier kannst du ganz entspannt einkaufen und die Fleischprodukte sind von extrem hoher Qualität. Ich bin mittlerweile Stammkundin. Rindfleisch esse ich eher selten, aber falls doch, dann am liebsten von einer alten Milchkuh. Am liebsten kaufe ich bei «Hatecke» Schweinekoteletts oder Salami. Das Schweinefleisch hat einen sehr intensiven Geschmack und herrlich reifen Duft aufgrund des «Dry Aging»-Prozesses.

Hatecke in seiner Metzgerei in Zürich

Die Kultmetzgerei aus dem Engadin führt nun auch in Zürich beim Löwenplatz eine Filiale.

Rückzugsort? Der Käferberg ist der beste Ort, um auf Zürich zu schauen. Auf einem 180-Grad-Panorama sehe ich die Stadt und den See. Als ich noch in der Nähe gewohnt habe, ging ich öfters dort joggen. Es ist ein sehr europäischer Wald mit vielen Arten von Moos, die den Wald wieder gesund machen und mir Kraft spenden. Manchmal mache ich Fotos davon – nur aus visuellen Gründen, ohne wissenschaftlichen Ansatz. In Japan bedeutet Moos «langes Leben», weshalb die Pflanze am Ende der japanischen Nationalhymne als Allegorie benutzt wird.

 

Lieblingsmarkt? Der zweimal pro Woche stattfindende Markt auf dem Helvetiaplatz ist wunderschön! In der Stadt einen so grossen Platz für regelmässige Veranstaltungen zu benutzen, finde ich grossartig. Ich mag den direkten Kontakt mit den Bauern und ihrem Gemüse. Sie kennen mich beim Vornamen und umgekehrt. Wie Judith mit ihren grandiosen Karotten. Ihr Stand befindet sich gleich neben dem Holzhäuschen, das Käse und Milch verkauft. Eine solche Qualität des Gemüses findest du bei keinem Grosshändler. Meine Einkaufstour beende ich jeweils bei «John Baker» für mein Brot.

 

>> Yuko Suzuki ist diplomierte Sake-Sommelière und Mitinhaberin vom «Shinwazen» – ein Shop mit japanischen Lebensmitteln in Top-Qualität, die selbst in Japan schwierig zu finden wären. Zusammen mit Markus Baumgartner bietet sie «Eatalk»-Kurse an für maximal acht Personen. Mit Themen von Fermentation über mehrstufige Sake-Tastings bis hin zur Frage, wie Kursteilnehmer saisonales Gemüse auf japanische Art zubereiten können. Hier gehts zur Übersicht aller Kurse.