Eine gedruckte Menükarte suchen Gäste im «Tabula Rasa» vergeblich. Stattdessen setzt mein neuster Geheimtipp im Zürcher Kreis 4 auf einen persönlichen Service am Tisch: Fünf bis sechs Vorspeisen, viermal Pasta und ebenso viele Hauptgerichte werden aufgezählt. Mehrheitlich Gerichte, die sich an der klassischen italienischen Küche orientieren und in die Tischmitte kommen zum Teilen. Darunter eines der besten Fritto Misto der Stadt: Krevetten, Calamari, Acquadelle, Zucchini und Karotten, umhüllt von einem knusprigen, hauchdünnen Teigmantel – ein Evergreen, der immer auf der Karte steht. Auch die Qualität der Zutaten stimmt: Das Gemüse kommt von «Rossetti» vom Helvetiaplatz-Markt, während Gastgeber Ivan Nardozza die frische Pasta direkt von Mamma Carmela bezieht.
Das «Tabula Rasa» im Zürcher Kreis 4 verfügt über eine beschauliche Terrasse im Innenhof.
Das Fritto Misto gehört zu den besten der Stadt.
Nardozza führte jahrelang die Bar Madonna (heute Astra) an der Löwenstrasse und hat das ehemalige «Zum Goldenen Fass» an der Zwinglistrasse vor zwei Jahren übernommen. Seine ersten Amtshandlungen: Ein renoviertes Interieur für die charmante Beiz, einen neuen Look für den Garten im Innenhof sowie die Neuausrichtung der Küche mit Fabio Falato. Der Jungkoch aus Neapel scheint ein Faible für Meersfrüchte zu haben: Cozze – auf den Punkt gegart und tadellos abgeschmeckt, mit einem leichten Sud aus Tomate und Knoblauch oder Weisswein. Auch die Pasta-Gerichte bestechen durch ihre Einfachheit: Cavatelli an einer pikanten Tomatensauce oder Agnolotti mit wechselnder Füllung wie Ricotta und Pfefferminz oder Artischocke und Aubergine. Was als Teil des «Copperto» zum Start automatisch auf dem Tisch landet: Oliven, Aufschnitt, Käse, Brot, Wasser.
Hausgemachte Pasta oder Ribeye mit Gemüse: Einfache Gerichte der italienischen Küche, sorgfältig zubereitet mit marktfrischen Zutaten.
Team «Tabula Rasa»: Ivan Nardozza (Mitte) mit Küchenchef Fabio Falato (rechts) und Koch Francesco Ungaro.
Der rote Faden zieht sich weiter beim simpel zubereiteten Ribeye: medium-rare angebraten, dann aufgeschnitten und erstklassiges Olivenöl sowie grobes Salz als Finish. Dazu das saisonales Gemüse vom Markt. Und ein unerwartetes Highlight zum Schluss: Das Mille-feuille à la Tabula Rasa, wo sich zwischen süss-herben Nuss-Crisps eine unerhört leichte Crème Chantilly sowie eingelegte Sauerkirschen aus Italien abwechseln. Für die Wochenspezialitäten spannt Nardozza mit der Nachbarschaft zusammen, bezieht die hervorragenden Zutaten des japanischen Shops Shinwazen und lässt dem Küchenchef Falato freie Hand. Ein Resultat dieser Kollaboration: Schweinebauch, mariniert in Mirin und Sojasauce mit Pak Choi, Selleriepüree und Yuzu-Chili.
Nardozza hat das ehemalige «Zum Goldenen Fass» sanft renoviert, um den Beizencharme beizubehalten.
Millefeuille à la Tabula Rasa: Nuss-Crisps mit Crème Chantilly und eingelegten Sauerkirschen aus Italien.
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Kontakt
Tabula Rasa
Zwinglistrasse 7
8004 Zürich
Tel. +41 44 888 80 04
https://www.tabula-rasa.ch/
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Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag, 12 bis 14 Uhr und 19 bis 24 Uhr
Samstag, 19 bis 24 Uhr
Preise
Vorspeisen 8-14 CHF, Hauptgerichte 24-49 CHF, Desserts 6-11 CHF
Empfehlungen
Fritto Misto, Cozze (Miesmuscheln), Ribeye, Millefeuille
