Nur die Gäste und die auf Deutsch geschriebene Menükarte weisen darauf hin, dass ich mich noch in Zürich befinde. «Dragon Ball»-Figürchen, Nō-Masken, Totoro-Plüschtiere und die Glückskatze Maneki-neko dekorieren das mit hellem, gemasertem Holz ausgekleidete Restaurant «Ooki» an der Zentralstrasse. Zusätzlich verstärkt ein Separee mit Tatami-Matten aus Reisstroh und einer Schiebetür aus Shoji-Papier den Eindruck, als hätte dich die Eingangstüre direkt nach Tokio in ein «Izakaya» teleportiert. Ein Begriff für japanische Kneipen, der sich aus den Wörtern «I» und «Sakaya» zusammensetzt – auf Deutsch: «sitzen» und «Sake-Geschäft». Quasi ein Sake-Lokal zum Sitzen. Auch dieses «Izakaya» in Zürich Wiedikon fokussiert sich auf japanische Spezialitäten, wo ein Glas des fermentierten Reisweins dazu nicht fehlen darf.

Restaurant Ooki in Zürich

Das «Ooki» überrascht mit einer Atmosphäre wie in Tokio.

Restaurant Ooki in Zürich mit Tori no karaage

Edamame und «Tori no karaage»: kleine Gerichte, die sich prima teilen lassen.

Glücklicherweise verzichtet das «Ooki» auf Sushi, das in der Schweiz oft nicht mal wie ein entfernter Cousin des Originals aus Japan schmeckt. Die Karte widmet sich stattdessen Nudel- und Reisgerichten, Curries, sowie kleinen Tellern, die sich prima teilen lassen. Wie frittierte, saftige Pouletstücke namens «Tori no karaage» serviert mit japanischer Mayonnaise. Oder überraschend gutes Tempura, das keinen Ölfilm im Mund hinterlässt: Auberginen, Zucchetti, Peperoni und Süsskartoffeln umhüllt von einem hauchdünnen, knusprig frittierten Teig. Dazu gibts fein geriebener Rettich, Ingwer und Schnittlauch sowie eine gesüsste Sojasauce zum Dippen. Bei den gedämpften Teigtaschen «Gyoza» begeistert die «Jumbo»-Version mit einer Füllung aus Hackfleisch, Weisskohl, Chinakohl und Schnittlauch.

Restaurant Ooki in Zürich mit Gemüse tempura

So geht Tempura: mit einem hauchdünnen, knusprig frittierten Teig, der keinen Ölfilm im Mund hinterlässt.

Restaurant Ooki in Zürich mit Ino und Hiroyuki Oki

Das Sohn-Vater-Duo Ino und Hiroyuki Oki eröffneten vor zwei Jahren ihr «Izakaya» an der Zentralstrasse.

Nudeln scheint die Königsdisziplin zu sein im «Ooki». Jedes Detail der «Tonkotsu Ramen» stimmt: Die kräftige Bouillon besticht durch ein vielschichtiges Aroma, das nur dank eingekochten Schweineknochen entstehen kann; die aus Japan importierten Ramen verfügen über den perfekten Biss dank einer gewissen Elastizität; die korrekte Garstufe des Ei sorgt für ein noch halbflüssiges Eigelb; und die saftigen Schweinefleisch-Scheiben «Chāshu» leisten den Essstäbchen kaum Widerstand. Sehr empfehlenswert sind auch die dickeren Udon-Nudeln – insbesondere in der der Variante mit Currysuppe, fein geschnittenen Lauchstreifen und Chilifäden. Trotz unveränderter Menükarte seit Eröffnung vor zwei Jahren, kocht das «Ooki» präziser denn je. Und setzt bezüglich «Comfort Food» neue Massstäbe in der Stadt.

Restaurant Ooki in Zürich

Stilecht wie in Japan: Ein Separee mit Tatami-Matten und einer Schiebetür aus Shoji-Papier.

Restaurant Ooki in Zürich mit Tonkotsu Ramen

Diese Schüssel Tonkotsu-Ramen setzt neue Massstäbe in Zürich.

 

Kontakt
Ooki
Zentralstrasse 53
8003 Zürich
Tel. +41 44 461 15 86
http://ooki.tokyo/
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Öffnungszeiten
Montag bis Freitag, 11.30 bis 14.00 Uhr und 18.00 bis 0.00 Uhr
Samstag, 18.00 bis 0.00 Uhr
Sonntag, 18.00 bis 22.00 Uhr

 

Preise
kleine Teller 5-24 CHF, Nudelsuppen 18-24 CHF, Desserts 3.50-12 CHF

 

Empfehlungen
Tori no karaage, Yasai tempura, Jumbo-Gyoza, Tonkotsu-Ramen, Karee Udon, Shakishaki Daikonsarada