«Leche de Tigre»? Tigermilch? So nennt sich die Seele des peruanischen Nationalgerichts Ceviche: der übrig gebliebene Saft nach dem Marinieren des rohen Fisches. Ursprünglich diente nur Limettensaft und Salz als Marinade, mittlerweile gesellen sich oft auch Knoblauch, Chili, rote Zwiebeln, Koriander, Ingwer und Stangensellerie dazu. Die Variationsmöglichkeiten sind endlos, jeder Koch und jede Köchin in Peru brüstet sich mit einem eigenen Geheimrezept. Was aber alle «Leche de Tigre» schlussendlich verbindet? Ein Geschmack, der zwischen aufrüttelnder Frische und verführerischem Meer hin- und her pendelt. Sowie eine milchige Farbe aufgrund der Säure, die das Eiweiss des Fisches gerinnen lässt. Eine hervorragende Version dieses Gerichts serviert das peruanische Restaurant Barranco am Bullingerplatz, nur wenige Gehminuten vom Zürcher Lochergut entfernt.

Barranco Zurich Ceviche Peruanische Küche Causa

Das Lokal befindet sich direkt am beliebten Bullingerplatz, nur wenige Gehminuten vom Zürcher Lochergut.

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«Ceviche Clásico» und typischer Streetfood aus Peru: Anticuchos – Rinderherz-Spiesse!

Im ersten Teil der Speisekarte unterteilen sich die Gerichte nach ihrer Herkunft: «Ceviche Clásico» fällt natürlich unter die Kategorie «von der Küste». Im «Barranco» gibts den Klassiker mit Wolfsbarsch, der mit einem schönen Biss begeistert. Weder Schärfe noch Säure der «Tigermilch» überdecken das vielschichtige Aroma des edlen Fisches, ein Zweierlei aus Süsskartoffelpüree und -chips stellt einen sanften Gegenpol dar. Ein weiteres traditionelles Gericht aus Peru, das auch im «Barranco» zu den Musts gehört: Causa verde – feiner Stampf aus Kartoffeln, langem Koriander und Chili, dazu eine Oliven - sowie Avocado-Wasabi-Emulsion. Ein sehr stimmiges Gericht, das aber getrost das dazu kombinierte «Planted Chicken» weglassen könnte.

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«Causa verde»: Der lange Koriander verleiht dem Kartoffelstampf die grüne Farbe.

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Zwei aus dem Team «Barranco»: Gründerin und Geschäftsführerin Christina Tobler mit Küchenchef Jose Severino.

Für die Überraschung des Abendessens sorgte ein anderes Gericht «von den Bergen»: Zanahoria Salvaje. Grillierte Karotten präsentieren sich kunstvoll mit Tapioca-Crackern auf Quinoa an einer Sauce aus langem Koriander – ein wunderbares Spiel verschiedener Konsistenzen und Geschmacksrichtungen, das vom ersten bis zum letzten Löffel glücklich macht. Dass Küchenchef Jose Severino nicht immer zur Pinzette greift, beweist er mit aromatischen Rinderherz-Spiessen namens «Anticuchos» – einem typischen Snack von den Strassen Perus. Besondere Erwähnung verdient neben dem zuvorkommenden Service auch die Getränkekarte: der einwandfreie Pisco Sour ist Ehrensache, aber auch die überraschende Auswahl an Naturweinen passt hervorragend zur Würze der peruanischen Spezialitäten.

Barranco Zurich Ceviche Peruanische Küche Causa

Graffiti- und Street-Art-Künstler Entes aus Barranco (Peru) hat dem Restaurant mit seiner Malerei eine eigenen Charme verliehen.

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Die Überraschung des Abends: Grillierte Karotten auf Quinoa an einer Sauce aus langem Koriander – ein Highlight!

 

KONTAKT
Barranco
Sihlfeldstrasse 141
8004 Zürich
Tel. +41 41 558 58 33
https://www.barranco.ch/
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ÖFFNUNGSZEITEN
Dienstag bis Samstag, 18.00 bis 0.00

 

PREISE
Alle Teller 13-23 CHF

 

EMPFEHLUNGEN
Zanahoria Salvaje, Ceviche Clásico, Causa Verde, Anticuchos, Pisco Sour