Text: Pascal Grob | Fotos: David Biedert, Pascal Grob

2000 Gäste! Wieso sich so viele Leute vergangenen Samstagmittag auf dem Bürkliplatz versammelt haben? Die Solidaritätsaktion «Lunch for Peace» mit einem kleinen Who-is-who der Zürcher Gastro-Szene, dessen Erlös vollumfänglich an das Schweizerische Rote Kreuz geht für die Ukraine-Hilfe. «Kurz nach eins habe ich mal nachgefragt, wie viele Portionen wir eigentlich noch haben. Gegen halb zwei waren wir bereits ausverkauft, obwohl wir 50 Portionen mehr mitgebracht haben als vorgegeben», so «Gül»-Chefin Elif Oskan, die zusammen mit ihrem Partner Markus Stöckle vom Restaurant Rosi türkische Manti-Ravioli mit Salça-Butter und Dickrahmjoghurt serviert hat. «Grossartig wie schnell alle zusammengekommen sind.» Organisiert haben die Aktion Fanny Eisl und Ursina Widmer – der Gesamterlös zum Schluss: 87'083 Franken!

10 Starchefs. Wer sonst noch mit von der Partie war? Stefan Heilemann vom «Widder» und Laurent Eperon vom «Baur au Lac» haben genauso mitgemacht wie «Gamper»-Chef Marius Frehner, David Heimer («Josef»), Beni Landolt («Kin») und Zineb Hattab («Kle»). Zudem sind zwei Starchefs extra von ausserhalb Zürichs angereist: «Wir müssen spätestens um halb sieben zurück im Restaurant sein», so Dominik Hartmann vom «Magdalena» im schwyzerischen Rickenbach. «Gestern haben wir extra ein grösseres Mise en Place vorbereitet, damit die Crew heute Nachmittag ohne uns auskommt.» Sven Wassmer wurde zum zweiten Mal Vater und schickte «Verve»-Küchenchef Sebastian Titz nach Zürich, während «Smith & Smith» und «Weindepot» für eine coole Weinauswahl sorgten. Jens Jung alias «John Baker» lieferte die Desserts.

Die Gerichte. Trotz der Spontanaktion und den limitiert verfügbaren Küchengeräten – oft nur ein Induktionskochfeld pro Stand – haben die Starchefs raffinierte Gerichte aufgetischt. Hattab hat ihre Harira-Suppe aus dem Restaurant Dar mitgebracht, «Kin»-Küchenchef Landolt seinen koreanisch frittierten Blumenkohl mit japanischem Kartoffelsalat. Zwei besonders lange Warteschlangen bildeten sich vor den Ständen von Eperon und Heilemann dank Lobster-Roll und einer erstklassigen Hummerbisque mit Scampi. Passend zur Aktion widmete sich Frehner der ukrainischen Spezialität «Banush» – Polenta, Zwiebeln und Schweinefleisch –, bei «Josef»-Chef Heimer gabs sein hervorragendes Zitrusrisotto mit Stör. Sebastian Titz hat frittiertes Poulet mit Tannen-Mayo serviert, Hartmann ein Dreierlei aus Blumenkohl mit eingelegten Cedri, geräucherten Mandeln, Brunnenkresse und einer Eigelbcreme.