Text: Daniel Böniger, Alex Kühn, David Schnapp
Sonderanfertigung für die Garden Party: Sauerteigbrot mit GaultMillau-Logo vom «Eigenbrötler».
Einer, der sich für die Garden Party immer besonders ins Zeug legt, ist der «Eigenbrötler». Am Donnerstag vor dem Event ist Daniel Amrein aus den Tessin-Ferien zurückgekommen, um in Wauwil LU seinen Sauerteig zu füttern. Am Morgen vor der Party war für ihn um 2 Uhr Tagwache, um die Brote zu backen. Besonders originell: sein Fundaziun-Uccelin-Brot, wofür drei verschiedene Stipendiaten – die jeweils eine Woche bei ihm in der Backstube sind – einen Sauerteig angesetzt haben. Die drei Teige werden zu einem dreieckigen Brot verflochten. Weil Käse und Brot zusammen passen, hat Affineur Rolf Beeler gleich nebenan seinen Käsestand aufgestellt: Angeboten wird unter anderem ein Meientaler Alpkäse, ein Greina Alpkäse oder ein fünfjähriger Sbrinz, von der Alp Chieneren. Und warum liegen da Fünfräppler auf den einzelnen Laiben? «Das ist der beste Schutz gegen Wespen!» Gegen die Fliegen helfen, so der Käsefachmann, die mit Nägeli gespickten Zitronen. Assistiert wird Beeler von Oliver Friedrich, Gastgeber im «Alten Torkel» in Jenins. Bild oben: Ein Maître Chocolatier von Lindt, Eistee von Chanoyu, Rolf Beeler und Daniel Amrein (v.l.).
Kaviar ist ihr Metier: Heinrich Stehli (r.) und Nicolas Buchmann (l.) von Oona mit «Verve»-Chef Tobias Peyerl.
Kaviar aus der Schweiz? Oona macht's möglich – und kommt bei den Chefs super an.
Tobias Peyerl ist der neue Küchenchef im 15-Punkte-Restaurant «Verve by Sven» im Grand Resort Bad Ragaz und deshalb zuständig für einen nicht mehr wegzudenkenden Party-Klassiker: belgische Waffel mit Eigelb, Crème fraîche und Osietra-Kaviar. Dazu serviert er eine neue Kreation auf Basis eines hauchdünnen Randen-Tartelettes. Und schliesslich gibt es bei «Memories»-Chef Sven Wassmer ein drittes Gericht mit dem Kaviar aus Frutigen. Für sein Signature Dish mit Meerrettich und Schnittlauch verwendet der 18-Punkte-Chef den speziellen «Ultrafrisch», der nach der Entnahme aus dem Stör in wenigen Stunden im Restaurant ankommt. Oona-CEO Nicolas Buchmann: «Wir sind seit 2009 auf dem Markt und immer noch hier. Andere kommen und verschwinden bald wieder.»
Wer kann da Nein sagen? Andrea Herculeijns, Ronald Herculeijns, Daniela Graf und Mariana Hucka (v.l.) mit Swiss-Lachs-Häppchen.
Ein Löffel taufrisches kulinarisches Glück: Der eigene Rogen krönt den Lachs aus den Kantonen Tessin und Uri.
Der Lachs der Starchefs? Swiss Lachs, der inzwischen sowohl in Lostallo GR als auch in Erstfeld UR produziert wird! Wie gut die nachhaltige Delikatesse schmeckt, können sich die Gäste am Stand von Ronald Herculeijns überzeugen. Den Fisch gibt es dort kaltgeräuchert, gebeizt oder heissgeräuchert mit Zitronenpfeffer. Bei wem schmeckt Swiss Lachs eigentlich am besten, Ronald Herculeijns? Gut gefallen habe ihm jüngst die Version von Dennis Siesser in der «Genuss Galerie Röthelberg», die dort am 1. August serviert worden ist: mit Gurkenrelish, Himbeeren und einer Molke-Velouté, nach einem Rezept von Starchef Felix Eppisser, der wieder in Myanmar am Herd steht. Besonders erfreut ist Herculeijns aber darüber, dass er auch den «Koch des Jahres 2025», Marco Campanella, zu seinen Kunden zählen darf. Dessen Gericht an der Party: Swiss Lachs mit Erbsen und Lardo!
Size matters: La Cuvée von Laurent-Perrier gibt es an der Garden Party unter anderem aus der 6-Liter-Flasche.
Ein Herz aus leeren Champagner-Flaschen: Die Gäste haben freudig angestossen.
Der Mann für prickelnde Momente: Sezai Özkan, Chef von Laurent-Perrier in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
«Dieses Wetter schafft Champagner-Stimmung», sagt Sezai Özkan. Der Chef von Laurent-Perrier in Deutschland, Österreich und der Schweiz schenkt La Cuvée aus der beeindruckenden Magnum-Flasche aus und zieht Bilanz nach einigen unruhigen Monaten im Geschäft mit dem französischen Schaumwein: «In einem Markt, der im vergangenen Jahr um 20 Prozent zurückgegangen ist, konnten wir positiv abschliessen.» Den Grund für den Erfolg von Laurent-Perrier, sieht Özkan im Vertrauen in die Marke: «Unsere Cuvées lagern länger, mit dem Héritage haben wir eine anspruchsvolle neue Cuvée auf dem Markt, und der Grand Siècle erhält regelmässig Bestnoten bei Verkostungen. Wir denken und handeln langfristig», bringt der Mann für prickelnde Momente das Erfolgsrezept des Champagnerhauses auf den Punkt. 200 Magnum-Flaschen wurden an der Party entkorkt.
Erfrischung gefällig? Roger Reuss und Elena Stavrositu von BE WTR sind dafür die richtige Anlaufstelle.
Eine einzigartige Filtrationstechnik macht aus «Hahnenburger» BE-WTR-Premium-Wasser.
Perfektes Sommerwetter ist auch perfektes BE-WTR-Wetter! Das dynamische Unternehmen aus der Romandie löscht den Durst von 500 Gästen mit kristallklarem Schweizer Wasser. Ganz nach dem Credo von BE-WTR-Gründer Mike Hecker: «Am nachhaltigsten ist Wasser, das dort getrunken wird, wo es herkommt.» An der Garden Party sind Elena Stavrositu (Country Director Switzerland) und Roger Reuss (Regional Sales Director) vor Ort, zapfen, was das Zeug hält und erklären den interessierten Gästen, wie das BE-WTR-Prinzip funktioniert. Der Clou ist eine einzigartige Filtrationstechnologie, die auch kleinste Reste von Chlor, Rost oder Mikroplastik aus lokalen Wasser filtert und so «Hahnenburger» in Premium-Wasser verwandelt, das schliesslich mit oder ohne Kohlensäure in die stylischen Glasflaschen kommt. Kein Wunder, hat BE WTR in der Schweizer Top-Gastronomie einen Siegeszug angetreten und ist in ikonischen Häusern wie dem «The Chedi» in Andermatt fester Teil der Gastkultur.
Sie heben Eistee auf ein neues Level: Jürg Stäubli und Tochter Sarah von Chanoyu.
«Am Anfang wollten die Gäste natürlich alle mit einem Glas Champagner oder Wein anstossen, da war bei uns noch nicht viel los. Je länger die Party dauerte, desto grösser wurde bei bestem Sommerwetter das Interesse an unseren Eistees», sagt Sarah Stäubli, Deputy CEO und Marketing Manager von Chanoyu. Das Wort «Eistee» ist im Fall von Chanoyu eine ziemliche Untertreibung. In den kalten Getränken für heisse Tage steckt der volle Geschmack von sonnengereiften Früchten und anderen aromatischen Pflanzen wie Zitronengras oder Ingwer. Weil die Früchte besonders schonend getrocknet werden und all ihre Süsse behalten, braucht es keinen zusätzlichen Zucker. Wer zum Beispiel einen Schluck Pfirsicheistee nimmt, glaubt fast, in einen frisch gepflückten Pfirsich zu beissen! Jürg Stäubli, CEO von Chanoyu und begeisterter Gourmet (rund 40 Besuche pro Jahr im «Hotel des Ville» in Crissier), schwärmt von der Atmosphäre an der Garden Party und gesteht: «Ich war viermal am Gantenbein-Stand, um die fantastischen Weine zu probieren. Es muss nicht immer nur Eistee sein.»
Bitte zugreifen! Aurèle Meyer, Chef der Brauerei Locher, ist mit einer Schubkarre voller Bier unterwegs.
Mit Strohhut und Bier-Schubkarre unterwegs ist einmal mehr Aurèle Meyer, Chef der Brauerei Locher in Appenzell. Besonders gefragt: sein helles «Quöllfrisch», das er in kecken 150-Milliliter-Dosen aufs Eis gelegt hat: «Die Leute sind ganz begeistert», sagt er schmunzelnd. «In dieser eher kleinen Dose bleibt das Bier frisch bis zum letzten Schluck!» Und mancher nehme dann sogar noch ein zweites… Zu den erfrischenden Durstlöschern von Aurèle Meyer und seinem Team gehört auch das neu lancierte «Hoi Naturally Brewed», ein gebrautes Getränk auf Malzbasis in den Varianten Maracuja, Mate-Yuzu und Grapefruit, das zusätzlich fermentiert wird. «Das Malz gibt dem Getränk besonders viel Körper – so können wir auf viel Zucker verzichten!» Zu den 1500 Getränke-Einheiten, die von der Brauerei Locher verteilt wurden, passten nicht zuletzt die Snacks aus dem gleichen Hause: die «brewbee Tschipps» aus Bierhefe und nahrhaftem Gerstenmalz-Treber aus Gerstenmalz in den Sorten Tandoori-Curry, Paprika, Rosemary & Herbs oder Sea Salt!
Dubai-Style-Hype: Die Gäste greifen freudig zu, bevor die Pralinés unter der heissen Sonne schmelzen können.
Mit ihren schneeweissen Kleidern und Mützen sind die Maîtres Chocolatiers von Lindt im Garten des Grand Resort Bad Ragaz schon von Weitem gut zu erkennen. Entsprechend gross ist an der Garden Party der Ansturm auf ihre köstlichen Mitbringsel: eisgekühlte Dubai-Style-Pralinés mit extra viel Pistazienmark und knusprigem Engelshaar, verpackt in feinste Milchschokolade. 200 Schachteln à sechs Pralinés haben die Maîtres mitgebracht, so geht niemand leer aus, auch wenn manche Gäste – verständlicherweise – mehr als ein- oder zweimal zugreifen. «Wir hatten ein wenig Angst, dass die Dubai-Style-Pralinés bei diesem strahlenden Sommerwetter und rund 30 Grad in den Schachteln schmelzen könnten, doch wir konnten sie jeweils so schnell verteilen, dass sie immer schön kühl und knackig blieben», sagt einer der fünf Maîtres. Die Fangemeinde von Lindts Dubai-Style-Schoggi, die schön süss, aber eben nicht zu süss ist, wird immer grösser.
Pause für den 19-Punkte-Chef: Heiko Nieder mit Espresso und Davidoff-Zigarre am Nespresso-Stand.
Der Hummer mit Blumenkohl, Kokosnuss, Curry und Dill von 19-Punkte-Chef Heiko Nieder ist beim Publikum äusserst begehrt. Portion um Portion verteilt der Mann aus dem «Dolder Grand» und kommt dabei gehörig ins Schwitzen. Umso mehr freut er sich auf die wohlverdiente Pause am Nachmittag: mit einer Tasse Nespresso und einer edlen Zigarre von Davidoff, wie es sich für einen Ambassador der beiden Marken gehört! Was haben die beiden internationalen Brands mit Sitz in der Schweiz an der Garden Party im Angebot? Bei Nespresso wird etwa der sommerliche und nur leicht geröstete «Pistachio Vanilla Flavour Over Ice» angeboten, der eisgekühlt serviert wird – und trotzdem den Koffeinkick bringt. Insgesamt werden 600 Kaffees getrunken. Bei Davidoff setzt man auf die Linie Davidoff Grand Cru, nach einer Idee von Zino Davidoff aus dem Jahr 1946, die in fünf Formaten (Petit Corona bis Toro) erhältlich ist. Die paar Minuten Zeit und Genuss muss man sich auch als engagierter Starchef halt einfach gönnen.
Michelle Hämmerli, Head of Marketing von Bianchi, hat 1200 edle Gillardeau-Austern mitgebracht.
Mehr davon! Gillardeau-Austern sind schön fleischig und schmecken angenehm nussig.
«Manche Gäste essen ein Dutzend Austern und kommen immer wieder», erzählt Michelle Hämmerli. Sie ist beim Feinkost-Spezialisten Bianchi fürs Marketing zuständig und versorgt – zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen – das Publikum mit dem scheinbar nicht enden wollenden Nachschub an bretonischen Muscheln der Sorte Gillardeau No. 2. «Die Austern werden sehr frisch bei uns angeliefert und danach konsequent kühl gehalten. Bis wir sie öffnen, sind sie noch lebendig», erklärt die Spezialistin für Frisches aus dem Meer. 1200 Austern mit dem typischen nussigen, jodigen Geschmack aus der Bretagne haben die Bianchi-Leute nach Bad Ragaz geliefert. Das Öffnen braucht Geschick, Erfahrung und etwas rohe Kraft.
Im Dauerstress: Florian Stähli, Gründer von Kalte Lust, servierte an der Garden Party höchstpersönlich die Glacekugeln.
«Ohne Nachtisch ist das Leben wie ein Garten ohne Blumen», sagt eine Redewendung. Darum dürfen auch Desserts und Süssigkeiten an der Garden Party keinesfalls fehlen. Die Gäste haben die Qual der Wahl: Sollen sie bei Joël Ellenberger («Igniv», Bad Ragaz, 17 Punkte) Halt machen? Er hat seinen Candy Store im silbrigen Foodtruck von V-Zug aufgebaut und packt Mandeln im Matcha-Mantel, türkischen Honig und Brownies in kleine Schachteln. Oder soll man zugreifen bei der Pâtisserie von Michel Erpen, der im Auftrag von Grand-Resort-Executive-Chefin Nadine Wächter etwa Baumkuchen mit Zitronen-Arven-Gel zubereitet hat? Heiss begehrt sind nicht zuletzt die Glaces von Kalte Lust: «Pistache läuft gut», so Gründer Florian Stähli. «Beim Knogl-Glace waren wir zeitweise auch ausgeschossen!» Knogl-Glace? Peter Knogl, 19-Punkte-Koch aus dem «Cheval Blanc» in Basel hat für das Oltner Glace-Unternehmen jüngst eine eigene, limitierte Sorte kreiert: mit Kirschblüte, Tonkabohne und Bergamotte.
Passt perfekt zu Sauerteigbrot: Wagyu-Trockenfleisch von Luma.
Gil Dittmann schneidet das edle Fleisch mit der Berkel in hauchdünne Scheiben.
Viel intramuskuläres Fett, viel Geschmack: Das Trockenfleisch schmilzt im Mund.
Striploin (Rumpsteak) vom Wagyu-Rind kennt man hierzulande vor allem gebraten, kurz abgeflämmt oder roh als Sashimi. Doch die Garden-Party-Gäste sind sich einig: Das edle Beef mit dem schneeweissen, intramuskulären Fett, das im Mund so wunderbar dahinschmilzt, ist auch als Trockenfleisch eine Wucht! Und wer hat’s erfunden? Die Luma-Boys aus Neuhausen am Rheinfall natürlich! Sie lassen Wagyu-Striploin der Marmorierungsstufe A4 im Tessin von Hand mit Salz einreiben und zehn Wochen lang reifen. Während dieser Zeit zieht das Salz ins Fleisch ein, entzieht ihm Feuchtigkeit und intensiviert sein Aroma. Die Quadratur des Wagyu-Genusses! An der Garden Party gibt es die Delikatesse so puristisch wie möglich, mit der Berkel hauchdünn gehobelt, auf Sauerteigbrot vom «Eigenbrötler.» Weil die Luma-Gründer Lucas Oechslin und Marco Tessaro in den Familienferien weilen, sind ihre Vertrauten Marvin Baldauf und Gil Dittmann nach Bad Ragaz gekommen. Beide sind sich einig: Auf diese Bühne passt das Wagyu-Trockenfleisch perfekt.
Fotos: Olivia Pulver, David Biedert, David Birri