«Welcome to the View». Rein in den engen Tunnel, rauf mit dem Lift und raus auf die Sonnenterrasse. Sie ist so etwas wie das Epizentrum des Chalet Hotels Schönegg hoch über dem Dorf, mit Frontalsicht aufs Matterhorn. An lauen Sommerabenden entdeckt man am majestätischen Berg ein paar Lichter. Die berühmte Hörnlihütte, Basislager der verwegenen Gipfelstürmer. «Welcome to the view», heisst der Hotel-Claim. Die Stimmung ist einmalig: Die kanadische Geigenspielerin Marie-Claude begleitet die Gäste sanft durch die Nacht. In Zermatt ist jeder mit jedem verschwägert oder verbandelt. Auch Marie-Claude. Ihr Freund Markus Pössenberger ist Küchenchef im «@paradise» auf Findeln. Bild oben: «Maître de Maison» Sebastian Métry. 

Hotel Schönegg

«Schönegg»: Ein freundliches Chalet Hotel hoch über dem Dorf. Die einzige «Relais & Châteaux»-Adresse in Zermatt.

Der «Maître de maison» trägt Luis Trenker. Auf der vollbesetzten Terrasse wirbeln alle: Die ausgesprochen freundlichen, fachkundigen Girls im Service. Und natürlich auch der Boss, Sebastian Metry. General Manager würde man andernorts sagen, aber das «Schönegg» gehört als einziges Hotel in Zermatt zur Luxusvereinigung «Relais & Châteaux». Also heisst der GM gediegen «Maître de maison»; Metry ist Schweizer Chef der Vereinigung. Besondere Merkmale: Metry ist ein exzellenter Weinkenner, entkorkt Flaschen von Marie-Thérèse Chappaz und Valentina Andrei. Und er hat einen ganz eigenen Modestil: «Luis Trenker» ist seine Marke; im nachtblauen Jackett und in kurzen Hosen gefällt er uns besonders gut.

Neuer Infinity Pool und Spa im Hotel Schönegg, Zermatt, VS, 03/2025

Spektakulär: Der neue Infinity Pool mit Blick auf's Matterhorn.

Neuer Infinity Pool und Spa im Hotel Schönegg, Zermatt, VS, 03/2025

Sauna mit Aussicht: Im neuen Spa des Hotel Schönegg.

Sauna & Pool mit Matterhorn-Blick. Die Metrys, deren Vorfahren zum Julen-Clan gehören, sind Hoteliers seit Generationen. Aber sie ruhen sich nie auf Erbe und Lorbeeren aus. Ins Viersterne-Hotel «Schönegg» (45 heimelige Zimmer) haben Sebastian Metry und seine Powerfrau Line Février gewaltig investiert. Beispielsweise Millionen in einen beeindruckenden Spa. Wellness auf zwei Etagen, Sauna und Outdoor-Infinitypool mit freier Sicht aufs Matterhorn. Die beiden bieten immer etwas mehr als der Gast erwartet: Ein sehr gepflegtes Frühstücksbuffet etwa. Oder attraktive Snacks: Grüne Gazpacho. Flammkuchen. Gebackene Raron-Egli. Selbst die Pommes sind hausgemacht.

Küchenchef seit 25 Jahren. Das «Schönegg» ist auch Gourmet-Hotel. Reinhold Wrobel ist seit 25 (!) Jahren der Chef und kennt keine Einschränkungen, weder beim Budget (Top-Produkte!), noch bei der Gestaltung der Karte. Die fixen, grossen Menüs wurden vor ein paar Monaten in der nächsten Gletscherspalte versenkt, der Gast wählt aus der Karte. Meine drei Gänge auf der Terrasse: Tiradito vom wilden (!) Wolfsbarsch, trotz einer Überdosis an Peperoni-Würfeln sommerlich frisch und ausgezeichnet. Black Cod, drei Tage lang mariniert, mit Miso-Orangensauce, Sellerie und Pak Choi. Outside Skirt vom Swiss Black Angus, aufgepeppt von Luma, mutig kombiniert mit Rotkabis, Ziegenfrischkäse und «La Ratte»-Kartoffeln (mit Schale). Fazit beim Dessert (Ceviche von der Birne): Eine empfehlenswerte Adresse auch für Nicht-Hotelgäste, Verdacht auf Punkteerhöhung (bisher 14). Geöffnet noch bis Mitte Oktober.

 

www.schonegg.ch

 

Fotos: Sedrik Nemeth, Pascal Gertschen, HO