Wer behauptet, Museumsrestaurants können nichts, war noch nie im Restaurant Spitz. Dünne Neonröhren schlängeln sich um die massiven Steinsäulen und erhellen dezent die hohe Decke. Dunkelgrüne Holztäfer und ein Terrazzoboden verleihen dem Raum eine gewisse Eleganz. Noch bevor die Küche den ersten Gang serviert, beeindruckt das Restaurant im Landesmuseum Zürich mit seinem gelungenen Mix aus Moderne und Klassik in einer entspannten Atmosphäre. Ein Blick in die Menükarte offenbart Speisen, die sich auf saisonale Zutaten aus der Region fokussieren und weit über dem Niveau eines gewöhnlichen Museumsrestaurants liegen. Wem diese Gerichte dennoch zu klassisch erscheinen, folgt den Empfehlungen der Küche, wo Küchenchef Nils Osborn sein volles Potenzial ausspielen kann. Manche dieser Kreationen stehen jeweils nur wenige Tage auf der Karte.

Die Lachsforelle schwimmt in einer Bergamotten-Ponzu und weist eine hervorragende Konsistenz auf.

Massive Steinsäulen und ein Terrazzoboden verleihen dem Restaurant eine klassische Eleganz.

Hühnerleber auf einer mit Butter getoasteten und Quittengel bestrichenen Scheibe Brioche mit der nötigen Dicke gehört zu diesen Empfehlungen. Obwohl die Leber einige Sekunden weniger in der Pfanne verdient hätte, begeistert die Vorspeise mit ihrer köstlichen Kombination aus verschiedenen Aromen. Stark geröstete Zwiebeln süss-sauer eingemacht und ein Quittenkompott vervollständigen das Gericht. Ebenso sehr gefällt die leicht temperierte Lachsforelle, der eine wundervolle Konsistenz aufweist und mit hauchdünn geschnittenem Rettichsalat in Bergamotten-Ponzu schwimmt. Die frittierte Haut des Fisches sorgt zusammen mit Sesam und Radieschen für weitere knusprige Elemente. Dann folgt ein vorzüglicher Hauptgang: Appenzeller Wachtel vom Grill an einer Sternanis-Orangen-Marinade mit Karotten und Karotten-Couscous. Dazu gibts eine ausgezeichnete Sauce aus Karottengrün und Traubenkernöl, die dem gesamten Gericht den letzten Schliff verpasst.

Dünne Neonröhren schlängeln sich durch das Restaurant Spitz und erhellen dezent die Decke.

Hühnerleber auf Brioche mit Quittenkompott und stark gerösteten Zwiebeln – eine ausgezeichnete Vorspeise.

Das Restaurant Spitz überzeugt mit einer abwechslungsreichen Speisekarte, die gehobene Küche mit einer Prise Nonchalance kombiniert. Verantwortlich dafür zeichnet sich ein junges Zürcher Quartett, das zusammen in der Zürcher Altstadt aufwuchs: Gestalter Simon Leuzinger, Koch Basil Nufer sowie Markus Ott und sein Bruder Benjamin. Während Markus Ott die Zürcher Clubszene bereits seit Jahren entscheidend mitprägt («Zukunft» und «Kauz»), führen Beni Ott und Nufer eine Catering-Firma sowie das «Stazione Paradiso» im alten Bahnwagen am Letten. Das Konzept der Küche im «Spitz» stammt von Nufer, der bereits in der Zürcher «Alpenrose» sowie im renommierten Pariser Restaurant «Le Chateaubriand» kochte. Es war ein mutiger Entscheid vom Landesmuseum, auf ein junges Team zu setzen statt auf ein etabliertes Zürcher Gastrounternehmen. Und manchmal zahlt sich Mut eben aus.

Schokolade in seinen feinsten Formen: als Ganache, Espressomousse, Crumble, Glace und Nougatcracker.

Das Restaurant Spitz bietet Platz für rund 90 Gäste – 20 davon bleiben frei für spontane Gäste ohne Reservation.

 

Kontakt
Spitz
Museumsstrasse 2
8001 Zürich
Tel. +41 44 221 94 77
http://restaurantspitz.ch/
Auf Google Maps anzeigen

 

Öffnungszeiten
Montag 11.30 bis 0.00 Uhr
Dienstag bis Freitag, 11.30 bis 14.00 Uhr und 18.00 bis 0.00 Uhr
Samstag, 17.00 bis 0.00 Uhr
Sonntag, 11.00 bis 18.00 Uhr

 

Preise
Vorspeisen 12.50-24.50 CHF, Hauptspeisen 34-46 CHF, Desserts 10.50-16 CHF

 

Empfehlungen
Folge den Empfehlungen der Küche