Das Pop-Up «Die Stadthalle» richtet mit grosser Kelle an. In der Küche steht Nenad Mlinarevic, der mit seinen 36 Jahren bereits zur Schweizer Koch-Elite gehört. «Koch des Jahres 2016», 18 GaultMillau-Punkte und zwei Michelin-Sterne lautete die beeindruckende Bilanz, als er das Restaurant Focus in Vitznau LU Ende November verliess. Für sein erstes Pop-Up-Projekt in Zusammenarbeit mit Valentin Diem und Patrick Schindler («Soi Thai» und «Wild Bar») verspricht er Gerichte, wie er sie am liebsten selbst zu Hause isst. Weniger komplex als im «Focus», aber keine Abstriche beim Geschmack. Während zwei Monaten können sich jeden Abend über 200 Gäste von der einmaligen Atmosphäre der ehemaligen Autogarage an der Morgartenstrasse verzaubern lassen. Trotz der Grösse des Pop-Ups sind viele Abende bereits ausgebucht. Deshalb: sofort reservieren!

Patrick Schindler zeichnet sich für die ausgezeichnete Weinkarte verantwortlich.

Alte Autoreifen dienen als Schaukel für Gäste an der Bar.

Das Essensprogramm besteht aus vier Vorspeisen, drei Hauptgängen und einem Dessert – allesamt in der Mitte des Tisches zum Teilen. Mlinarevic nutzt das Pop-Up, um seine Küche einem breiteren Publikum präsentieren zu können. Seine feinsinnigen und gleichzeitig herzhaften Kreationen in der «Stadthalle» basieren oft auf regionalen Zutaten und spielen mit Grundpfeilern der thailändischen sowie japanischen Küche. Wer übrigens kein ganzes Menü essen mag, dem eröffnet sich bald die Möglichkeit «à la carte» zu bestellen. Und sonst existiert auch noch ein gemütlicher Bar-Bereich mit Cocktails, einer ausgezeichneten Weinkarte und Barfood: Chicken-Hotdog mit Senf, Apfel und Zwiebeln.

Schweinebauch-Salat-Taco begeistert als gelungene «Do-it-yourself»-Vorspeise.

Einrichtung nach Mass: Sämtliches Inventar wurde speziell für dieses Pop-Up hergestellt.

Schweinebauch-Salat-Taco mit Koriander, Röstzwiebeln und eingelegten Gurkenscheiben an einer Miso-Mayonnaise begeistert als «Do it yourself»-Vorspeise. Mlinarevic würzt das gezupfte Fleisch mit Fisch- und Sojasauce, Chili sowie Limettensaft. Ein weiteres Ausrufezeichen folgt mit geröstetem Rosenkohl unter geriebener Belper Knolle an einer Rapsöl-Mayonnaise – und heilt jede noch so traumatische Kindheitserinnerung an das unbeliebte Gemüse. Bei den Hauptgängen gehts zuerst delikat weiter mit einem konfierten Zander und stark angeröstetem Lauch. Ein bisschen Zitronen-Konfitüre verleiht dem Gericht eine wohl dosierte Säure, während die Bonito-Bouillon rauchiges Umami beisteuert. Bei der sous-vide-gegarten Poularde sorgen dann wiederum asiatische Einflüsse für ein abwechslungsreiches Spiel von Geschmack und Textur. Gepuffter Wildreis, Thai Basilikum, gerösteter Brokkoli, Minze, Dill und eine Mayonnaise auf Sesamöl-Reisessig-Basis mit einem Hauch Fischsauce.

Kein Gericht verlässt die offene Küche ohne den prüfenden Blick von Nenad Mlinarevic.

Konfierter Zander mit Lauch, Zitronen-Konfitüre, Brunnenkresse sowie Bonito-Bouillon.

Bevor das mysteriöse Dessert seinen Auftritt hat, wird der Tisch mit einer grossen Plastikfolie abgedeckt. Wenige Momente später dann die Auflösung: Eine grosse, geschlossene Schokoladenkugel offenbart beim Aufprall auf den Tisch ihren gesamten Inhalt. Mandarinensorbet, Cheesecake-Mousse, Meringue, Butterstreusel, «Popping Candy» und gefrorene Früchte wie Himbeere sowie Passionsfrucht gehören zur süssen Überraschung – insgesamt sind es über zehn verschiedene Komponenten. Zusammen mit der zerbrochenen Schokolade ergeben sich immer wieder neue Kombinationen zum Löffeln. Ein gelungener Abschluss, mit dem Mlinarevic das «Sharing-Prinzip» des Abends konsequent zu Ende führt.

Poularde mit Thai-Kräutern, geröstetem Brokkoli und einer Mayonnaise auf Sesamöl-Reisessig-Basis.

Über 200 Gäste finden in der «Stadthalle» jeden Abend Platz.

 

Kontakt
Die Stadthalle
Morgartenstrasse 5
8004 Zürich
https://diestadthalle.ch/
Auf Google Maps anzeigen

 

Infos
Dauer des Pop-Ups: 1. Dezember bis 23. Dezember 2017 und 4. Januar bis 3. Februar 2018
Montag bis Samstag, 17.30 Uhr bis 24.00 Uhr

 

Preise
Menü 95 CHF pro Person