Wer kürzlich in der Dante Bar an der Zwinglistrasse war, hat den Wechsel bereits bemerkt: Naturweine statt Cocktails, dazu Gerichte, bei denen ohne Zusatzinfo kaum auffallen würde, dass sie gänzlich ohne Fleischprodukte auskommen. Ein Grund dafür: Die Edelpilze aus Zürcher Zucht, die die Stars sind auf der kleinen Karte des Pop-ups Cafuné. Sie heissen Igelstachelbart oder Sakura-Austern-Seitling, begeistern mit Biss und einem vollmundigen Geschmack. Der andere Grund? Zwei junge Chefs: Luca Frei und Ramon Ibello vom Koch-Kollektiv «Nomads», die aus den verschiedenen Pilzen clevere Gerichte mit dem gewissen «Comfort food»-Faktor kreieren. Nach den Gastspielen im «Samses» und in der «Reblaube» poppen sie mit «Cafuné» in Zürich nun bereits zum dritten Mal auf.

Cafune Zurich

Bis Ende Jahr hat sich das Pop-up «Cafuné» an der Zwinglistrasse im Zürcher Kreis 4 eingenistet.

Cafune Zurich

Snacks à la «Cafuné»: gebeizte Sakura-Austern-Seitlinge an einer Austernkraut-Brühe und Igelstachelbart im Brioche. 

Die Karte unterteilt sich grob in zwei Kategorien. Zu den kleineren Gerichten gehört das erste Highlight des «Cafuné»-Menüs: Igelstachelbart («Lion‘s mane») mit Mayonnaise, Stangensellerie, Dill und eingelegten Radieschen sowie Gurke in einem hausgemachten Brioche – quasi eine «Lobster Roll», aber mit Pilz statt dem Krustentier. Highlight Nummer zwei, das zu den grösseren Gerichten auf der Karte zählt: Gnocchi mit Salbei, Schnittlauch-Öl und gebratenem «Black Pearl»-Pilz – einer Kreuzung zwischen dem Kräuterseitling und Austerseitling – in einer cremigen Sauce aus fermentierter Cashew. Was den Gnocchis das gewisse Extra an Umami verleiht: getrocknetes Pilzpulver. Auch das Sauerteigbrot passt zum Thema mit Pilz-Butter und -Chips.

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Die zwei Hauptgänge auf der Karte: Pilz-Ragout mit getrüffeltem Kartoffelschaum und Pilz-Gnocchi an einer cremigen Cashew-Sauce.

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Sie betreiben das «Cafuné»: Ramon Ibello (links) und Luca Frei vom Koch-Kollektiv «Nomads».

Zum Start gibts Austern à la «Cafuné» aus Sakura-Austern-Seitlingen, die den Meer-Geschmack erstaunlich gut nachahmen. Der Trick: In Salz beizen, danach marinieren in einer Brühe aus Austernkraut. Eingelegte Eschalotten, Estragon-Verjus und Tannenhonig komplementieren den veganen Aperitif. Die anderen Gerichte auf der Karte: Kürbis, gebacken und als Kimchi, mit geräuchertem Ricotta auf Soja-Basis. Oder das Ragout aus königsblauen Austern-Seitlingen mit Bergkartoffeln, Schmelzzwiebeln und einem getrüffelten Kartoffelschaum. Wer zu zweit sowieso alles probieren möchte, kann gleich das Menü für 70 Franken pro Person bestellen. PS: Auch tagsüber lohnt sich der Besuch – Barista Patrick Varga, zweifacher «Latte Art»-Champion der Slowakei und ehemals «Grande», sorgt mit dem Pop-up-Café «Slurp.» für Spezialitätenkaffee in all seinen Facetten.

Cafune Zurich

Die ehemalige Dante Bar: tagsüber ein Pop-up-Café, abends eine Pop-up-Weinbar mit raffinierten Snacks.

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Alles hausgemacht: Kürbis, gebacken und als Kimchi, mit geräuchertem Ricotta auf Soja-Basis und sauer eingelegtes Gemüse.

 

Kontakt
Cafuné
Zwinglistrasse 22
8004 Zürich
https://www.nomadszuerich.ch/cafune-3-0
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Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag von 17 bis 24 Uhr

 

Preise
pro Gericht 5-30 Franken, Snack-Menü zum Teilen für 70 Franken pro Person

 

Empfehlungen
Igelstachelbart im Brioche, Pilz-Gnocchi