Belegte Brote. Was die Dänen «Smørrebrød» und die Franzosen «Tartine» nennen, existierte lange bevor das Sandwich seinen Siegeszug antrat und uns des Augenschmauses eines üppig belegten Brotes beraubte. Denn die zweite Brotscheibe beim Sandwich dient zwar der schnellen Verpflegung ohne Messer und Gabel, lässt uns aber nur erahnen, was tatsächlich zwischen den Brothälften klemmt. Im Café Gustav an der Europaallee drapiert sich Zutat um Zutat auf den Tartines, die erst seit wenigen Tagen auf der Speisekarte stehen. Die kunstvollen Arrangements danach mit einer weiteren Brotscheibe zu bedecken, wäre eine Schande. Über das Café wacht 16-Punkte-Koch Antonio Colaianni, der im gleichnamigen Restaurant das Zürcher Publikum mit seiner italienischen Küche beglückt.

Die grossen Fenster geben den Blick frei auf die Lagerstrasse und den vorbeihuschenden Passanten.

«Valtellina» und «Piemonte» – zehn verschiedene Varianten der Tartine stehen auf der Speisekarte.

Auf der Speisekarte befinden sich zehn Tartines. Die Variante Copenhagen ehrt dem klassischen Smörrebröd aus dem Norden. Auf dem mit Sauerrahm bestrichenen Sauerteigbrot tummeln sich geräucherte Forelle, rote Zwiebeln, Kapern, Radieschen, Gurken und Dill. Für Fans von Vitello Tonnato gibts die Tartine Torino: Zartes Kalbfleisch vermählt sich hier mit Basilikum, Kapern, Zwiebeln und einer Zitronencrème auf der vorzüglichen Thunfisch-Sauce. Sehr lecker und vielseitig schmeckt auch die Variante Valtellina mit Bresaola, Fenchel, Stangensellerie, Apfel, Petersilie und Crème Fraiche an einer Senf-Mayonnaise. Für Vegetarier empfiehlt sich die Tartine Piemonte mit Ziegenkäse, Minze, Haselnüssen, Rucola und einer Feigen-Oliven-Tapenade. Und mein persönlicher Favorit? Die Variante Firenze. Mit Frischkäse, Fenchel, Fenchelblüten, und einer nach Kräutern duftenden Salsiccia, die blendend harmoniert mit Peperonata – einem italienischen Schmorgericht aus Paprika, Tomaten und Zwiebeln.

Die Tartine in den Varianten Copenhagen und Firenze – mit geräucherter Forelle oder einer würzigen Salsiccia.

Im Café sitzen Gäste auf gepolsterten Ledersesseln und gemütlichen Sitzbänken.

Die Rezepte für die belegten Brote erarbeitete Koch Till Bühlmann, der bereits in den Restaurants Il Casale, Mesa und Clouds unter Colaianni mitwirkte. Als Chefkoch im Berliner Restaurant Richard erkochte sich der junge Zürcher dann einen Michelin-Stern und ebenfalls 16 Punkte im GaultMillau wie sein ehemaliger Chef. Neben den Rezepten hinterliess Bühlmann noch eine weitere persönliche Note im Café Gustav: Die hübschen Illustrationen der verschiedenen Tartines und deren Beschriftung auf der Speisekarte stammen direkt aus seinem Skizzenbuch. Wer zum Abschluss noch Lust auf Süsses verspürt, kann übrigens gleich sitzen bleiben – das Patisserie-Angebot ist ein weiteres Highlight im Café Gustav.

In einem Schrank befinden sich allerlei Süssigkeiten aus der hauseigenen Confiserie für Zuhause.

Das Vanille-Millefeuille gehört zu den Highlights aus dem Patisserie-Angebot des Café Gustav.

Kontakt
Gustav Café & Confiserie
Lagerstrasse 88
8004 Zürich
Tel. +41 44 250 65 00
https://www.gustav-zuerich.ch/
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Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag, 8.00 bis 23.00 Uhr
Samstag, 9.00 bis 23.00 Uhr
Sonntag, 9.00 bis 22.00 Uhr

 

Preise
Tartines 12.50-16.20 CHF

 

Empfehlungen
Tartine Valtellina, Tartine Firenze, Tartine Torino