Bella Italia! Morescos grande cucina. Den Zürcher Fünfsternehotels geht es so gut wie noch nie. Auch, weil sie sehr energisch in ihre Restaurants investieren. Dass die drei Zürcher Aufsteiger der Saison in Tophotels kochen, ist kein Zufall. Vor allem die Anhänger der italienischen Küche werden verwöhnt. Im «Mandarin Oriental Savoy» ist Dario Moresco, Musterschüler des Mailänder Zweisternekochs Antonio Guida, der Star im Haus. Er bringt eine neue italienische Hochküche an den Paradeplatz, entschlackt klassische Rezepte, bleibt seiner Heimat trotzdem treu. Highlight: Der feuerrote Scampo, mit Kaviar und zwei überragenden Saucen. Er kriegt vom GaultMillau einen Sonderpreis: «Aufsteiger des Jahres»! Bild oben von links: Dario Moresco, Atsushi Hiraoka, Marco Ortolani.
Neu mit 17 Punkten ausgezeichnet: Marco Ortolani und seine Ragazzi im «La Reserve Eden au Lac» Zürich.
Marco Ortolani, der «Alleskönner». Im lifestyligen «La Réserve Eden au Lac» ist der weitgereiste italienische Executive Chef Marco Ortolani. Er serviert auf dem Rooftop peruanisch-japanische Küche («La Muña»), aber die italienische Küche ist seine ganz grosse Leidenschaft. Bestseller im «Eden Kitchen & Bar» im Parterre des von Philippe Starck designten Boutiquehotels: Ravioli del plin mit dreierlei (!) Braten in der Füllung. Alici in saor. Gamberi rossi aus Lampedusa. Lackierter Lammrücken.
Atsushi-San: Poetische Schönheit. Omakase-Küche an kleinen Tresen für nur wenige Gäste ist gerade weltweit ein Trend. Im «Dolder Grand» setzt man das Konzept besonders gut um. Chef Atsushi-San, diskret gecoacht von 19-Punkte-Chef Heiko Nieder, setzt das anspruchsvolle Konzept hervorragend um, verdient den 17. Punkt. O-Ton im neuen Guide: «Ein meisterhaftes Gespür für Harmonie, Gerichte von fast poetischer Schönheit.»
Zürcher Spitze: Heiko Nieder, «The Dolder Grand», 19 Punkte.
Die Stars an der Spitze. Die Zürcher Spitze bleibt unverändert. Heiko Nieder, der «Dolder»-Chef mit internationaler Ausstrahlung, gehört mit 19 Punkten zu den sieben besten Köchen der Schweiz. Seine souveräne Partnerin an der Front wird besonders ausgezeichnet: Evelyn Igl ist GaultMillaus «Gastgeber des Jahres». Stefan Heilemann im «Widder», Mitja Birlo («The Counter») und Rico Zandonella («Rico’s», Küsnacht) gehören ebenfalls zu den Stars der Stadt.
Geheimtipp: Shin! Sehr begeistert waren die Tester auch vom «Shin», dem kleinen Restaurant von Lin Wang. Der stille Wechsel von der japanischen zur chinesischen Küche zahlt sich aus. O-Ton im neuen Guide: «Die frühere Sushibar ist neu ein intimer Ort chinesischer Kochkunst, der seinesgleichen sucht.» Publikumsliebling Antonio Colaianni führt jetzt die zugängliche, sehr empfehlenswerte «Trattoria Freilager» in Altstetten. Antonios Spitzenküche gibts in «La Cucina Colaianni» unter dem gleichen Dach, allerdings nur an wenigen Abenden pro Woche; die finale Bewertung steht noch aus.
5 x 16, 6 x 15! Neun Chefs im Aufwind. «The Dolder Grand» kann gleich doppelt feiern. Auch das freche, vegetarische Gartenrestaurant «Blooms» (nur bei schönem Wetter geöffnet!) legt einen Punkt zu. Ebenfalls neu in der 16-Punkteliga: Stefano Corrado im «Anna», Vilson Krasnic im «Elmira», Marius Frehner im «Gamper» und David Klocksin in der «Wöschi». Die sechs neuen 15-Punkte-Adressen: In der Stadt Julien Mühlebach im «Ameo» und George Tomlin im «Silex», ausserhalb Luigi De Gregorio, «Alex Lake Zurich», Thalwil, Daniel Kirchmeier im Rooftop-Restaurant «Sablier» draussen am Flughafen, Daniel Riedener im «Munotblick» Feuerthalen und Peter Aeschlimann im «Wirtshus zum Wyberg» Teufen.
Das Restaurant Garhwal ist Family-Business: Onkel Narender ist der Tandoori-Chef, Vater Rajender der Küchenchef, Sohn Akash steht an der Front (v.l.n.r.).
Der beste «Inder». 17 Neue! Gleich 17 Zürcher Restaurants sind im Guide GaultMillau erstmals gelistet. Kenichi Arimura steigt im «Mura» im Zürcher Seefeld gleich mit hohen 15 Punkten ein. Ein Chef mit Vergangenheit: Er hat bereits im «Sushi Sin» und im «Edomae» hoch gepunktet. O-Ton im Guide: «Chef Kenichi sucht. Die Perfektion, nicht das Rampenlicht. Er zeigt, was japanische Küche heute sein kann.» Eine Entdeckung ist auch das «Garhwal» der Familie Rawat: Der beste «Inder» der Stadt (14 Punkte)! Weitere Neuzugänge im Guide 2026: «Cucina Itameshi» im Neumarkt (14), «Drei Stuben» (14), «Edomae» (14), «Frisk Frisk» (14), «Ristorante Italia» (14), «Tipsy Tiger» (14), «Ameron Bellerive au Lac» 13, «Capri Bistrot» (13), «Casa Ferlin» (13), «Löweneck» (13) und Newcomer «Scarpetta» (13). Vor den Toren der Stadt das «Menoir» (14) und das «National» (13) in Winterthur, das «Alessandro Leschär» in Rüti (13) und das «Ristorante Classico» (13) in Geroldswil.
Fotos: Adrian Ehrbar, Nik Hunger, Samuel Müller, Fabian Häfeli, Jürg Waldmeier, Pascal Grob