Text: Kathia Baltisberger | Fotos: Schweizer Fleisch, Olivia Pulver

Vier Kandidatinnen im Final. In knapp vier Wochen ist es wieder soweit: Am 8. Mai findet der Nachwuchswettbewerb La Cuisine des Jeunes von «Schweizer Fleisch» statt. Das Motto: «Build your Best». Gefragt sind die innovativsten Burgerkreationen. Jetzt hat «Schweizer Fleisch» auch die Finalisten – oder besser gesagt – die Finalistinnen bekannt gegeben. Im Finale treten nämlich vier junge Frauen gegeneinander an. Das ist im ersten Moment eine Überraschung. Denn bei unzähligen Kochwettbewerben auf der ganzen Welt dominieren immer Männer.

Grosses Bild oben: Melina Schenk, Katharina Schönenberger, Annamaria Kunz und Jana Burren (v.l.).

Björn Inniger Alpenblick Adelboden

Björn Inniger ist Jury-Präsident beim Kochwettbewerb La Cuisine des Jeunes.

Frauen rocken an Wettbewerben. «Das ist cool und hat mich wirklich sehr gefreut», sagt Björn Inniger. Der 16-Punktechef aus dem Alpenblick in Adelboden ist Jurypräsident beim Kochwettbewerb. Zusammen mit drei weiteren Mitgliedern der Jeunes Restaurateurs bewertet er die Gerichte der Kandidatinnen. «Die Bewerbungen werden anonym bewertet, wir haben also erst danach bemerkt, dass es gleich vier Frauen sind.» Die jungen Köchinnen sind offensichtlich auf dem Vormarsch, vor allem im Wettbewerbsbusiness. Schon im letzten Jahr konnte Anastasia Mischukova den Wettbewerb für sich entscheiden. Und beim Lehrlingswettbewerb Gusto belegten drei Köchinnen die ersten drei Plätze. Doch wer sind die vier Finalistinnen bei La Cuisine des Jeunes? Im Video stellen sich die Kandidatinnen selbst vor.

Melina Schenk, 21

Die junge Bernerin ist Junior Souschefin im Klösterli Weincafe in der Bundesstadt. Im Lokal setzt man auf Fleisch aus der Schweiz. Und es steht auch mal ein Onglet auf der Karte. Diese Philosophie verkörpert auch Melina. Im Video verarbeitet sie gerade eine Gans, die sie vom Hof der Tante hat. Zum Kochen mag sie auch Edelstücke, doch für den Burger braucht es ganz klar ein Stück, das etwas durchzogener ist. Ihr Burger widerspiegelt ihre Heimat: «Hie bin i daheime», nennt sie es.

Katharina Schönenberger, 19

Sie ist die jüngste im Bunde. Katharina arbeitet als Commis de Cuisine im Grand Resort in Bad Ragaz. Schon als Kind stand sie mit ihrer Mutter in der Küche und half ihr beim Kochen. Katharina ist ein Fleischtiger, ihr Lieblingsessen ist T-Bone-Steak. Filet und Entrecôte mag sie zwar sehr, doch sie verwertet alles vom Tier. Zum Beispiel auch die Halsschlagader. «Die kann man dünn aufschneiden und frittieren. Wie Pulpo. Das ist sehr fein», sagt sie. Für ihren Burger lässt sie das Rindfleisch durch den Wolf, formt das Patty und grilliert es auf dem Big Green Egg. Ergänzt wird der Burger nur mit frischen, saisonalen Zutaten. «Frisch und Frühling» nennt sie ihre Kreation.

Jana Burren, 20

Die junge Köchin suchte eine neue Herausforderung und meldete sich deshalb beim Kochwettbewerb La Cuisine des Jeunes an. Jana kocht nicht in einem Punktrestaurant, sondern im Altersheim. Die Zutaten für ihren Burger sucht sie in nächster Nähe. «Ich beziehe alle meine Produkte aus einem Radius von 5,8 Kilometer», sagt sie sichtlich stolz. Übrigens: Wer den Wettbewerb gewinnt, darf ein Praktikum bei Stefan Beer im 17-Punkte-Restaurant «Radius» im Victoria-Jungfrau machen. Auch er legt einen Radius für seine Produkte fest, und zwar auf 50 Kilometer. Ein Konzept, das allen Kandidatinnen gefallen dürfte.

Annamaria Kunz, 24

Annamaria kocht bei 15-Punktechef Jonas Ingold im «Löwen» in Messen. Das Lokal ist bekannt dafür, die Produkte direkt bei den Produzenten der Region zu beziehen. Annamaria ist überzeugt: Ihr Burger ist der beste weit und breit. Damit der Burger zu einem Gourmet-Gericht wird, kommt es eben auf die Produkte an. Die 24-jährige verarbeitet für ihr Patty die Rindsschulter. «Die ist einfach sehr vielseitig einsetzbar.» 

Burger statt Fine Dining. Dass die Kandidatinnen einen Burger präsentieren sollen, ist neu in diesem Jahr. Bislang gab «Schweizer Fleisch» die Fleischsorte vor, dann konnten die Kandidatinnen und Kandidaten ein Gericht im Fine-Dining-Stil kreieren. Der Burger kommt da wesentlich rusitkaler und vielleicht auch etwas einfacher daher. Björn Inniger befürwortet diese Herangehensweise. «Ich finde es eine gute Idee, nicht mehr so fest auf Fine Dining ausgerichtet zu sein. Es ist ein einfacheres Thema, das sicherlich mehr Junge angsprochen hat. Es gab viel mehr Bewerbungen als sonst.» Der Burger motiviere und überfordere junge Menschen, die ihren Stil noch suchen, auch nicht. Und trotzdem können alle vier Kandidatinnen ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

>> Wer den Kochwettbewerb La Cuisine des Jeunes gewinnt, erfahren Sie am 8. Mai auf dem GaultMillau-Channel.