Lindenhofkeller
Sebastian Rösch kocht präzise, durchdacht und mit jener Prise Herz, die man spürt. Der gebürtige Franke, früher im «Mesa», kombiniert nun im «Lindenhofkeller» in der Altstadt seine Herkunft mit Handwerk – bayrisch grundiert und stets mit urbaner Leichtigkeit.
Das zeigt der Wurst-Käse-Salat: Wurst, Gruyère, eingelegte Zwiebeln, Essiggurken, Senfsaat – alles fein gehackt wie Krautsalat. Die Vinaigrette? Clever: Der Käse zieht über Nacht darin an und sorgt für Extra-Umami – allerdings drängt sich die Sauce so auch in den Vordergrund; die Bretzel dazu ist tadellos. Ein Highlight des Abends ist die gebeizte Makrele mit knackigen Erbsen, die etwas süsser noch besser harmoniert hätten. Die Sauce dazu? Erfrischender Tomatensud mit eingelegten Zitronenzesten für die Spannung, Backerbsen für den Crunch. Die Artischockenherzen mit Cocobohnen beweisen Röschs Gespür für Textur: Bohnenkrautpulver bringt Würze, Rauchmandeln den speckigen Kick, Geissenfrischkäse die Frische – eine unaufgeregte, gelungene Komposition. Beim Wagyu wird’s opulent: hauchdünner Carpaccio auf der konfierten Brust, dazu Alp-Sbrinz und ein saisonaler Salat – eine Hommage an die Produktqualität. Weniger überzeugt die hübsche «Zucchiniblume»: Zur Blüte geformte Zucchinischeiben rings um Ricotta aus dem Kemptthal und Fregola sarda mit Eierschwämmli – doch geschmacklich bleibt das Ensemble blass. Auch die Schupfnudeln kommen nicht richtig zur Geltung: Sie sind zwar fluffig und umspielt von Nussbutter und Beurre blanc, doch das zitronige Sauerkraut dazu ist zu süss – eine saure Note hätte gutgetan. Ein zweites Highlight ist Röschs Hommage an die Heimat: Ein Spanferkel mit knuspriger Haut, butterzartem Fleisch und intensivem Jus; nur schade, dass Kartoffel- und Krautsalat daneben verloren wirken. Das Dessert? Handwerklich sauber, aber ohne Aha-Effekt: Quarkmousse auf Pinienkernbiskuit mit geschmortem Pfirsich und Caramelsauce. Die Vanilleglace begeistert.


Sebastian Rösch kocht präzise, durchdacht und mit jener Prise Herz, die man spürt. Der gebürtige Franke, früher im «Mesa», kombiniert nun im «Lindenhofkeller» in der Altstadt seine Herkunft mit Handwerk – bayrisch grundiert und stets mit urbaner Leichtigkeit.
Das zeigt der Wurst-Käse-Salat: Wurst, Gruyère, eingelegte Zwiebeln, Essiggurken, Senfsaat – alles fein gehackt wie Krautsalat. Die Vinaigrette? Clever: Der Käse zieht über Nacht darin an und sorgt für Extra-Umami – allerdings drängt sich die Sauce so auch in den Vordergrund; die Bretzel dazu ist tadellos. Ein Highlight des Abends ist die gebeizte Makrele mit knackigen Erbsen, die etwas süsser noch besser harmoniert hätten. Die Sauce dazu? Erfrischender Tomatensud mit eingelegten Zitronenzesten für die Spannung, Backerbsen für den Crunch. Die Artischockenherzen mit Cocobohnen beweisen Röschs Gespür für Textur: Bohnenkrautpulver bringt Würze, Rauchmandeln den speckigen Kick, Geissenfrischkäse die Frische – eine unaufgeregte, gelungene Komposition. Beim Wagyu wird’s opulent: hauchdünner Carpaccio auf der konfierten Brust, dazu Alp-Sbrinz und ein saisonaler Salat – eine Hommage an die Produktqualität. Weniger überzeugt die hübsche «Zucchiniblume»: Zur Blüte geformte Zucchinischeiben rings um Ricotta aus dem Kemptthal und Fregola sarda mit Eierschwämmli – doch geschmacklich bleibt das Ensemble blass. Auch die Schupfnudeln kommen nicht richtig zur Geltung: Sie sind zwar fluffig und umspielt von Nussbutter und Beurre blanc, doch das zitronige Sauerkraut dazu ist zu süss – eine saure Note hätte gutgetan. Ein zweites Highlight ist Röschs Hommage an die Heimat: Ein Spanferkel mit knuspriger Haut, butterzartem Fleisch und intensivem Jus; nur schade, dass Kartoffel- und Krautsalat daneben verloren wirken. Das Dessert? Handwerklich sauber, aber ohne Aha-Effekt: Quarkmousse auf Pinienkernbiskuit mit geschmortem Pfirsich und Caramelsauce. Die Vanilleglace begeistert.