Hotel Einstein
Köche, die sich ohne persönliche Eitelkeit in den Dienst des Geschmacks stellen, sind eine Berufsgruppe, die es besonders zu würdigen gilt. Auf keinem der Gerichte, die wir im «Bistro» des Hotels Einsteins bestellen, ist denn auch irgendwas drauf oder dran, das man verlustfrei hätte weglassen können. Mit bewundernswerter Konsequenz legen die Chefs den Fokus aufs Wesentliche: Die sämig-buttrige Spargel-Cremesuppe schmeckt genauso, wie man sich das vorstellt, die grünen Spargelstücke als Einlage sind knackig – mehr braucht es nicht. Etwas mehr Raffinement hat das eigentlich wenig glamouröse Rotauge aus dem Bodensee. Der Fisch wird samt Haut für drei Tage in herzhaftem, süss-saurem Sud mariniert und, in Filets geschnitten, mit Karotten- und Peperoni-Julienne sowie Zwiebeln, etwas Zitrone und Knoblauch-Mayo auf den Teller gebracht. Das Bœuf Stroganoff schliesslich ist ebenso gradlinig und ausgezeichnet gemacht wie der Rest: Die Filetstücke sind punktgenau medium bis medium-rare gebraten, die Sauce überzeugt mit kräftiger Säure und fast schon cremiger Konsistenz voll Umami; auf Champignons wird verzichtet, auf Crème fraîche zum Glück nicht, und die Rösti dazu ist comme il faut.
Nur beim Dessert fragen wir uns: Warum nur wird beim Rhabarber, der elegant und stückweise in einem Millefeuille zwischen Crème Chantilly versteckt ist, fast alle Säure weggezuckert und so dem schönen Arrangement alle Frische genommen? Vor allem, weil auch das Erdbeersorbet fast schon kitschig-süss zubereitet wird. Sonst aber verspricht ein Abend im Zweitrestaurant des Hotels Einstein ein unaufgeregtes, ausgezeichnetes Essen.


Köche, die sich ohne persönliche Eitelkeit in den Dienst des Geschmacks stellen, sind eine Berufsgruppe, die es besonders zu würdigen gilt. Auf keinem der Gerichte, die wir im «Bistro» des Hotels Einsteins bestellen, ist denn auch irgendwas drauf oder dran, das man verlustfrei hätte weglassen können. Mit bewundernswerter Konsequenz legen die Chefs den Fokus aufs Wesentliche: Die sämig-buttrige Spargel-Cremesuppe schmeckt genauso, wie man sich das vorstellt, die grünen Spargelstücke als Einlage sind knackig – mehr braucht es nicht. Etwas mehr Raffinement hat das eigentlich wenig glamouröse Rotauge aus dem Bodensee. Der Fisch wird samt Haut für drei Tage in herzhaftem, süss-saurem Sud mariniert und, in Filets geschnitten, mit Karotten- und Peperoni-Julienne sowie Zwiebeln, etwas Zitrone und Knoblauch-Mayo auf den Teller gebracht. Das Bœuf Stroganoff schliesslich ist ebenso gradlinig und ausgezeichnet gemacht wie der Rest: Die Filetstücke sind punktgenau medium bis medium-rare gebraten, die Sauce überzeugt mit kräftiger Säure und fast schon cremiger Konsistenz voll Umami; auf Champignons wird verzichtet, auf Crème fraîche zum Glück nicht, und die Rösti dazu ist comme il faut.
Nur beim Dessert fragen wir uns: Warum nur wird beim Rhabarber, der elegant und stückweise in einem Millefeuille zwischen Crème Chantilly versteckt ist, fast alle Säure weggezuckert und so dem schönen Arrangement alle Frische genommen? Vor allem, weil auch das Erdbeersorbet fast schon kitschig-süss zubereitet wird. Sonst aber verspricht ein Abend im Zweitrestaurant des Hotels Einstein ein unaufgeregtes, ausgezeichnetes Essen.