Hotel Bären

Rings um den stattlichen «Bären» hat sich die Situation beruhigt. Nach jahrelangem Chaos aufgrund von Strassenarbeiten ist endlich Ruhe eingekehrt und man kann die gut gemachten, eher traditionellen Gerichte aus qualitativ einwandfreien Produkten wieder ungestört geniessen. Menü gibt’s keines, aber die Auswahl auf der Karte ist gross.
Als Amuse-bouche wurde uns eher ein Zvieri-Plättli serviert, ein Kombi aus feinem Graved Lachs, einem sämigen Marronisüppchen sowie zwei Stückchen Taleggio und Blauschimmelkäse. Sympathisch und fein, aber fast zu viel des Guten. Tadellos, aber keine Überflieger, waren die Vorspeisen: etwas zu kühl servierter Wildschweinschinken auf Belugalinsen und Nüsslisalat. Und geräucherte Entenbrust auf asiatisch gewürztem Couscous-Salat mit Feige und Ingwergel. Ein Volltreffer war dagegen die Petersilienwurzelsuppe mit einem Hauch von schwarzem Trüffel und einem gebeizten Saibling. Da hielt die zu trockene Lachstranche mit Haselnusskruste an Orangenbutter nicht mit, denn auch die dazu servierten Süsskartoffel-Sticks waren zu stark frittiert. Im Hauptgang überzeugte dafür das grosse, genau gebratene Rindsfiletmedaillon mit asiatischem Gemüse voll und ganz.
Zum Schluss gönnten wir uns einen am Tisch zubereiteten, klassischen Grand-Marnier-Sabayon mit Crumble und Glace sowie ein riesiges Amaretto-Parfait mit eingelegten Mandarinen. Liebhaber schätzen die grosse, preislich faire Wein-Auswahl.