Grand Hôtel du Lac

Im Sommer sitzt man auf der begrünten Terrasse, in kälteren Jahreszeiten in der lichtdurchfluteten Veranda oder im Belle-Epoque-Salon. Die Karte wurde gekürzt und die Preise wurden reduziert, an der Qualität hat sich zum Glück nichts geändert. Der deutsche Chef Thomas Neeser überzeugt nach wie vor mit einer raffinierten Küche.
Den ersten Beweis lieferte das feine Amuse-bouche, eine warme Gruyère-Gougère mit Chutney und Feigenpuder, den nächsten ein marinierter Felchen im Mantel aus Wurzelgemüse an Agrumencreme und mit süsslichen Randen als Kontrapunkt. Im vegetarischen Gang sorgte Kürbis in Form von Cannelloni und Püree für ein leicht pikantes Vergnügen, im Fischgang setzten wir auf einen Hausklassiker, auf Hecht. Neeser servierte ihn diesmal gekonnt in einer harmonischen Timbale mit Schwarzwurzeln, Kohl und Périgord-Trüffel. Zur mit Pfeffer aromatisierten rosa Ente passte die Tessiner Polenta mit Chicorée ausgezeichnet.
Den exquisiten Schluss machten eine Apfelroulade mit Mandelbiskuit und eine Glace mit vom Chef eigenhändig gesammeltem Wildthymian. Den Kaffee trinkt man im kleinen maurischen Salon aus dem 19. Jahrhundert und vergisst dabei alle Unbill gegenwärtiger Zeiten.