Chez Donati
Pasquale Vinaccio, der vier Jahre bei Drei-Sterne-Koch Antonino Cannavacciuolo in der «Villa Crespi» am Ortasee gearbeitet hat, ist ein ziemlich ehrgeiziger Kerl. «Ich möchte mehr Punkte», vermeldete er beim Umzug des «Chez Donati» an den Barfüsserplatz. Kriegt er auch: Er legt im «Provvisorio» nicht nur die klassische, seit Jahrzehnten unveränderte Karte auf, er bietet auf einem Zusatzblatt auch ein paar eigene Kreationen an, vor allem Spezialitäten aus seiner Heimat Napoli. Sollte man sich bei aller Liebe zu den Klassikern des Hauses nicht entgehen lassen.
Chef Pasquales Favoriten? Die Begrüssung ist etwas wild: eine in Panko ausgebackene Zucchiniblüte, Käse flutscht raus wie bei einem Cordon bleu, aber der Geschmack hat was; wir bringen allerdings die zarten Gamberi rossi aus Mazara del Vallo auf der «Fiore di zucca» rechtzeitig vor dem Käse in Sicherheit. Der Gazpacho ist «revisitato», also verfeinert: eine erfrischend kalte Suppe, Tomaten aus San Marzano, Wassermelonenstücke. Dann eine echte Prise Napoli: «Sepia e Piselli»! Tintenfisch und Erbsli werden durchdekliniert, die Fischköpfe frech frittiert. Die Piselli gibt’s mal knackig drüber, mal als Creme drunter. Im Süden ist das ein ziemlich krasses Gericht, eigentlich eher eine sättigende Suppe. Am «Barfi» trimmt sie Pasquale auf sommerliche Eleganz. Cantarelli sind gerade frisch auf dem Markt; wir kriegen die Eierschwämmli auf einem ordentlichen, aber nicht aufregenden Risotto.
Chef Pasquales Klassiker? Die «Variazione di mare» gehören dazu: Polpo und Cozze, ein feines Öl, ein paar Spritzer Zitronensaft. Die Pasta ist «fatta in casa», die Spaghetti alle vongole sind erstklassig. Die perfekt grillierte Seezunge und das Kalbschnitzel al limone sind Renner auf der Karte. Die kleinen Tische stehen etwas nahe beieinander, aber dafür gibt’s Platz für die prächtigen «Carelli», die zwingend zum «Donati»-Konzept gehören: Siedfleisch, Kalbscarré, Kalbshaxe und Bouillabaisse für den schnellen Lunch, ein prächtiger Dessertwagen zum Finale. La vita è bella.
Rühmen darf man nicht nur den Küchenchef und Geschäftsführer Davide Lerario, sondern auch die Familie Bindella. «Chez Donati», seit 1950 bei der Johanniterbrücke, wird in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege stilgetreu und liebevoll renoviert. Also geht’s für zwei Jahre in ein «Provvisorio». Wie ein Provisorium sieht es in diesem Erststock-Restaurant nicht aus: auch hier viel Kunst an der Wand, die vertrauten Tische und Stühle im Saal. «Bindella» am «Barfi»? Basel staunt und geniesst.


Pasquale Vinaccio, der vier Jahre bei Drei-Sterne-Koch Antonino Cannavacciuolo in der «Villa Crespi» am Ortasee gearbeitet hat, ist ein ziemlich ehrgeiziger Kerl. «Ich möchte mehr Punkte», vermeldete er beim Umzug des «Chez Donati» an den Barfüsserplatz. Kriegt er auch: Er legt im «Provvisorio» nicht nur die klassische, seit Jahrzehnten unveränderte Karte auf, er bietet auf einem Zusatzblatt auch ein paar eigene Kreationen an, vor allem Spezialitäten aus seiner Heimat Napoli. Sollte man sich bei aller Liebe zu den Klassikern des Hauses nicht entgehen lassen.
Chef Pasquales Favoriten? Die Begrüssung ist etwas wild: eine in Panko ausgebackene Zucchiniblüte, Käse flutscht raus wie bei einem Cordon bleu, aber der Geschmack hat was; wir bringen allerdings die zarten Gamberi rossi aus Mazara del Vallo auf der «Fiore di zucca» rechtzeitig vor dem Käse in Sicherheit. Der Gazpacho ist «revisitato», also verfeinert: eine erfrischend kalte Suppe, Tomaten aus San Marzano, Wassermelonenstücke. Dann eine echte Prise Napoli: «Sepia e Piselli»! Tintenfisch und Erbsli werden durchdekliniert, die Fischköpfe frech frittiert. Die Piselli gibt’s mal knackig drüber, mal als Creme drunter. Im Süden ist das ein ziemlich krasses Gericht, eigentlich eher eine sättigende Suppe. Am «Barfi» trimmt sie Pasquale auf sommerliche Eleganz. Cantarelli sind gerade frisch auf dem Markt; wir kriegen die Eierschwämmli auf einem ordentlichen, aber nicht aufregenden Risotto.
Chef Pasquales Klassiker? Die «Variazione di mare» gehören dazu: Polpo und Cozze, ein feines Öl, ein paar Spritzer Zitronensaft. Die Pasta ist «fatta in casa», die Spaghetti alle vongole sind erstklassig. Die perfekt grillierte Seezunge und das Kalbschnitzel al limone sind Renner auf der Karte. Die kleinen Tische stehen etwas nahe beieinander, aber dafür gibt’s Platz für die prächtigen «Carelli», die zwingend zum «Donati»-Konzept gehören: Siedfleisch, Kalbscarré, Kalbshaxe und Bouillabaisse für den schnellen Lunch, ein prächtiger Dessertwagen zum Finale. La vita è bella.
Rühmen darf man nicht nur den Küchenchef und Geschäftsführer Davide Lerario, sondern auch die Familie Bindella. «Chez Donati», seit 1950 bei der Johanniterbrücke, wird in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege stilgetreu und liebevoll renoviert. Also geht’s für zwei Jahre in ein «Provvisorio». Wie ein Provisorium sieht es in diesem Erststock-Restaurant nicht aus: auch hier viel Kunst an der Wand, die vertrauten Tische und Stühle im Saal. «Bindella» am «Barfi»? Basel staunt und geniesst.