In sechs Monaten ist Schluss. Das Basler Fünfsterne-Hotel «Les Trois Rois» (im Besitz der Familie Straumann) soll noch schöner werden. Neue Zimmer und Suiten entstehen, ebenso ein spektakulärer Spa in der obersten Etage und ein eleganter «Salon du Cigare». Regie führen zwei berühmte Basler Architekten: Jacques Herzog und Pierre de Meuron. Alles verläuft nach Plan, aber General Manager Philippe Clarinval (Bild oben) wird den Abschluss des Umbaus nicht mehr vor Ort miterleben. Der Arbeitsvertrag wird aufgelöst. In sechs Monaten ist der international gestählte Hotelmanager weg. Die Suche nach einem Nachfolger ist angelaufen.
General Manager gesucht: Das «Les Trois Rois» Basel ist eines der schönsten Hotels der Schweiz.
«Mein Kompass zeigt in eine andere Richtung.» Philippe Clarinval, an den Universitäten in Cornell (USA), Oxford (GB) und Harvard (USA) ausgebildet, ist ein Gentleman, verlässt das wunderbare Hotel am Rhein ohne böse Worte. Einziger Kommentar: «Mein eigener Kompass zeigt in eine andere Richtung. Aber: Wir trennen uns ohne Streit. Mit Besitzer Thomas Straumann hatte ich ein sehr angenehmes Abschlussgespräch.»
Noch keine Pläne. Philippe Clarinval, eher Stratege als Wirt an der Front, war zwei Jahre lang Chef im noblen Swiss Deluxe Hotel, rückte mit guten Referenzen an: Erfahrungen in Asien, Super Job in «The Omnia» Zermatt, Gastspiel im «Carlton» St. Moritz, dann Berufung nach Basel. «Ich gebe jetzt noch sechs Monate alles, bin auch bei der Suche nach einem Nachfolger gerne behilflich, aber dann ziehe ich einen Schlussstrich. Konkrete Ziele habe ich nicht: Am liebsten würde ich eine kleine Hotelgruppe führen.»
19 Punkte, drei Sterne: Im Restaurant «Cheval Blanc» hat Küchenchef Peter Knogl das Sagen.
Clarinvals Stolz: Die Brasserie mit Chef Thomas Schaefer (r.) und Maître Hervé Mahler.
Clarinval & die Restaurants. Das «Les Trois Rois» wurde 2020 GaultMillaus «Hotel des Jahres», damals noch unter der Leitung von Tanja Wegmann. Ihr Nachfolger Philippe Clarinval ist ein leidenschaftlicher Foodie (mit eigenem Weinberg), freute sich sehr, dass die berühmte Brasserie «Les Trois Rois» in seiner Amtszeit an Qualität zulegte und den verlorenen 15. Punkt zurückeroberte. Im «Cheval Blanc» (19 GaultMillau-Punkte, drei Michelin-Sterne) war sein Einfluss geringer. Chef Peter Knogl führt das Fine Dining-Restaurant nach eigenen Spielregeln; wer unter ihm General Manager ist, ist ihm eigentlich egal.
>> Fotos: Thomas Buchwalder, Marcus Gyger, Gian Giovanoli, HO
