«Dancing Leave».  Erster Eindruck: In der vier Meter hohen Lobby drehen sich 800 in Tschechien mundgeblasene Kristallblätter in der Luft; «Dancing Leave» heisst diese faszinierende Installation. Und gleich daneben zieht einen eine dünne, fast durchsichtige Marmorscheibe auf zwölf Steinblöcken in den Bann: «Moon River», eine Skulptur des Spaniers Xavier Corbero. Weissgekleidete Pagen (mit typischem «Peninsula-Käppi») huschen durch die Halle, und draussen fährt die tiefgrüne Pen-Flotte vor: Rolls Royce Phantom II 1934, Rolls Royce Phantom II 2014, zwei Mini Cooper (mit Kühlschrank und iPad), zehn stolze BMW der 7er-Serie. «The Peninsula» markiert beim ersten Auftritt in Europa Präsenz und Klasse. An bester Adresse: 19, Avenue Kléber, nahe der Champs Elysée und dem Arc de Triomphe. Ein Triumph für den Glarner Hotelmanager Peter Borer, der für «Peninsula» den Bau plante. General Manager ist, wie bei Peninsula schon fast üblich, eine Frau: Katja Henke, zuvor im «Pen Bangkok».

 

Henry Kissingers Bar. Das Hotel hat Klasse. Und Geschichte: In der «Bar Kleber» etwa setzten Henry Kissinger und Le Duc Tho 1973 ihre Unterschrift unter den „Vertrag von Paris“ und  beendeten damit den Vietnam-Krieg. Auf der Dachterrasse hängt «Le Oiseau Blanc». Mit diesem weissen Doppeldecker überquerten die tollkühnen Piloten Charles Nungesser und François Coli 1927 von Le Bourget aus den Atlantik. Pech für sie: Charles Lindbergh war schneller. Und ist jetzt berühmter. Immerhin: Den beiden Franzosen ist das spektakuläre Rooftop-Restaurant gewidmet, mit unkomplizierter Küche («bistronomique») und 360 Grad-Sicht zu Eiffelturm, Montmartre und Notre Dame. Eine coole Adresse, auch für Paris-Reisende, die nicht im «Pen» wohnen.

 

Dim Sum im «LiLi». Das kantonesische Restaurant «LiLi» ist dramatisch schön. Ein hoher Raum, Inszenierungen wie in der Oper von Shanghai (Kuppel, Kostüme, Scherenschnitte), Sitze wie ein Vogelkäfig («chaisse cage»). Chef Tang brachte die Rezepte aus Hongkong mit, kauft aber in Europa ein: Iberico-Schweinchen aus Spanien, Turbot und Meergetier aus der Bretagne. Wer es besonders exklusiv haben will, bucht den «Chef’s Table»; dort gibt’s die chinesischen Ravioli nicht mehr im Bast, sondern in teuren Silberschalen. Tipp für den Sommer: Auf der eleganten «Terrasse Kléber» reservieren. Und Chef Tangs fantastische Dim Sum bestellen.

 

Tablet und «Nail Dryer».  Die 200 Zimmer und Suiten sind teuer (ab 1095 Euro!), aber wohl das «nonplusultra» in der Luxusbranche. Farbe? Grau und crème. Betten? Riesig und bequem. Bäder? Marmor. Typisch Pen? Eine Walk-in-Garderobe auch im kleinsten Zimmer, mit Nagellacktrockner! Wunderbar die Technik: Der Gast ist blitzschnell im Internet, steuert über Tablets oder Touchscreens Temperatur, TV, Vorhänge und das Licht, das sich angenehm dimmen lässt. Die Bedienung (in elf Sprachen) ist verblüffend einfach; da müssen andere Hotels noch dazu lernen.

 

20-Meter-Pool. «The Peninsula» ist ein Meisterwerk. Die besten französischen Handwerker haben Jahre lang Stuck und Holz restauriert; das alte Hotel Majestic ist gewissermassen neu auferstanden. Das Angebot ist komplett: Verführerische Restaurants, grosszügige Terrassen, (kleine) Smoker’s Lounge. Und drunter alles für die Gesundheit: Spa, zwei Fitnessstudios, 20-Meter-Schwimmbecken.

www.paris.peninsula.com