Zwischen Stauffacher und Bahnhof Wiedikon liegt mit dem «Coffee» das perfekte Nachbarschaftscafé. Stammkundschaft füllt den Raum, Gesprächsfetzen fliegen, Espresso und Filterkaffee (grosses Bild oben) sitzen. In der Mühle: Bohnen, die Shem Leupin für Stoll Kaffee einkauft – ein Name, der die Zürcher «Specialty Coffee»-Szene prägt seit Tag eins. Kurz vor der Eröffnung des «Coffee» hat Leupin die Spezialitäten-Sparte bei «Stoll» aufgebaut und jahrelang selbst geröstet. Mittlerweile steht jemand anders am Röster, den Einkauf der Rohbohnen und die Qualitätssicherung verantwortet aber noch immer er. Worauf Leupin besonders Wert legt: «Eine langfristige Zusammenarbeit mit den Kaffeebauern und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für unsere Gäste.»
Das «Miro» an der Bäckeranlage beeindruckt schon beim Eintreten: Terrazzo-Optik am Boden, verzinkter Stahl, hoher Raumklang. Trotz der Fläche sind die Tische schnell besetzt – ein verlässliches Zeichen, dass hier etwas richtig gemacht wird. Wer Luft braucht, rückt in den ruhigen Innenhof links vom Lokal, gut abgeschirmt von der Langstrasse. Im Fokus steht der Spezialitätenkaffee, den die Brüder Sanchez im hinteren Teil des Lokals rösten – bis zu 600 Kilogramm pro Woche, an fünf Tagen, B2B und B2C. Wer zu Hause weiterschlürfen will, bestellt das Abo und bekommt frischen Kaffee regelmässig direkt vor die Tür.
Ausgezeichnete Kaffees und cooler Brunch: Die Brüder Sanchez haben an der Brauerstrasse ein imposantes Café eröffnet.
Emi Fukahori und Mathieu Theis mischen in der Champions League mit: WM-Titel im Brewer’s Cup, Podest bei der Barista-WM – und dazu ein Röstprojekt, das die internationale Kaffeeszene begeistert. In den Zürcher «Mame»-Filialen bleibt die Qualität spürbar: genaue Mühlen, saubere Rezepte, konzentrierter Service. Eine Adresse am Röntgenplatz, eine im Seefeld – beide nur ein paar Schritte von guten Spaziergängen entfernt. Die dritte Filiale ums Eck des Brupbacherplatzes steht in den Startlöchern. Das Versprechen bleibt überall gleich: Bohnen von Top-Produzenten, die sie persönlich kennen, helle Röstungen mit unheimlich viel Charakter.
Das Café Mame befindet sich an der Josefstrasse neben dem Röntgenplatz im Zürcher Kreis 5.
Zürich hat mit Barista Matt Winton einen weiteren Brewer’s Cup-Weltmeister am Start – und der sorgt mit seinem Team in der Collective Bakery für exzellenten Kaffee. Seine kleine Rösterei namens «Rose», die er zusammen mit Frédéric Brunner gleich ums Eck im Industriequartier gegründet hat, liefert die passenden Bohnen. Seine Philosophie: «Wir beziehen unsere Bohnen vor allem aus dem oberen Segment des Spezialitätenkaffees.» Das passt wunderbar zum ausgezeichneten Gebäck von Nino Brüllmann – Croissants, Pain au Chocolat, Plunderteilchen und Sauerteigbrot.
Die «Collective Bakery» an der Förrlibuckstrasse fungiert als Bäckerei sowie Café und befindet sich inmitten eines beschaulichen Gartens, der an sonnigen Tagen als erweiterte Terrasse dient.
Ein paar Schritte vom Lochergut, ein paar Dezibel leiser: «169 West». Bekannt für eine Weinkarte mit Haltung – naturbelassen, sortentypisch, ohne Firlefanz. Beim Kaffee gilt derselbe Ansatz: Bohnen, die ihre Herkunft sprechen lassen, Milchgetränke ohne zu viel Zucke. «Boma» liefert Croissants, die Schicht um Schicht knistern. Die Öffnungszeiten zum Merken: Mittwoch bis Freitag ab 9 Uhr, Wochenende ab 10 Uhr. Wer Ruhe sucht, findet sie hier – mit Glas oder Tasse.
Was im gemütlichen «169 West» ins Glas oder in die Tasse kommt, hat Charakter.
Patrik Varga, zweifacher Latte-Art-Champion, giesst Schwäne aus dem Handgelenk, als gäbe es nichts Einfacheres. Zusammen mit Bartender Patrik Horvath betreibt er das «Slurp»: versteckt in einem Innenhof an der Kanzleistrasse, mit diesem leisen IYKYK-Charakter. Die Karte bleibt schlank, die Auswahl der Bohnen nicht: hell oder dunkel, lokal oder international – Hauptsache sauber extrahiert.
Das «Slurp» befindet sich im Zürcher Kreis 4 in einem urban-idyllischen Innenhof.
Das Lochergut brummt – die Bar Sacchi ist stets im Mittelpunkt. Ab 9 Uhr läuft Spezialitätenkaffee in jeder Variante, später übernehmen Bloody Mary und Negroni die Bühne. Die Morgensonne trifft die breite Terrasse, Gespräche springen von Tisch zu Tisch. Der Laden ist Bar und Café, Nachbarschaftsankern und Treffpunkt für die halbe Stadt. Wer Zürich hören will, setzt sich hier hin und lauscht.
Die Bar Sacchi mauserte sich schnell zum angesagtesten Ort am Lochergut – auch tagsüber mit Spezialitätenkaffee von morgens bis abends.
Seit 2004 rösten sie hier in der Neugasse – für Zürcher Verhältnisse eine Ewigkeit. David Schwörer führt das «Noir» zusammen mit Gian-Luca Mathis und hält am Doppelgleis fest: Bar vorne, Röster hinten. Die Hausmischung lehnt sich klassisch an – cremig, schokoladig, zuverlässig. Wer es präziser mag, bestellt Single Origins aus Panama, Tansania & Co. Die Öffnungszeiten sind ein Geschenk fürs Quartier: werktags 7 bis 20 Uhr, samstags 9 bis 18 Uhr. Frühschicht, Nachmittagstief, Feierabend – das «Noir» fängt alle ab.
Das Café Noir ist seit 2004 an der Neugasse ein beliebter Treffpunkt im Zürcher Kreis 5.
An der Zwinglistrasse sitzt die Bar Butter wie eine Verschnaufpause im Viertel. Unter der Woche ab 8 Uhr offen, am Wochenende Brunch von 10 bis 13 Uhr. Auf der Karte: Espresso bis Cold Brew, dazu Klassiker, die bleiben – Benedict Croffle (Croissant im Waffeleisen, mit Wildlachs, Onsen-Ei, Hollandaise) und ein hervorragendes Mandel-Croissant. Kleine Terrasse draussen, herzlicher Ton drinnen. Wer einmal kommt, wird Stammgast.
Mitten im Chreis Cheib – und doch ein kleines Idyll: die Bar Butter an der Zwinglistrasse.
Unter den Bögen an der Röschibachstrasse hat «Belmondo» sein Zuhause gefunden. Morgens Cappuccino, mittags Panino, abends Apéro – der Übergang passiert ohne Hektik. Geschwungene Nischen formen ein gemütliches Rückzugsnetz, die Bar liefert zuverlässig von Espresso bis Negroni. Hinter dem Projekt stehen die Köpfe des «Grande» – die Handschrift ist ähnlich: gute Produkte, freundlicher Ton. Das zweite Wohnzimmer in Wipkingen – offen ab früh, belebt bis spät.
Umzug geglückt: Zizi Hattabs «Dar» residiert nun an der Weststrasse 20 und öffnet ganztags. Morgens Kaffee und Frühstück, abends leichte Teller, am Wochenende Brunch. Die Bohnen liefert «Vertical Coffee Roasters» – alternativ stehen Horchata oder Matcha Latte bereit. Der Stil bleibt modern und vegan, der Service warm, die Stimmung gemütlich. Öffnungszeiten: werktags ab 9, Wochenende ab 10 Uhr. Wiedikon hat ein neuerdings Wohnzimmer mehr.
Das Restaurant Dar von Starchefin Zineb Hattab befindet sich nun mitten in Zürich-Wiedikon.
Die Terrasse des «Grande» ist die Loge am Fluss. Sonne von früh bis spät, Menschenkino inklusive. Drinnen Bar-Vibes, draussen Flanierlaune. Die Karte fährt zweigleisig: eine helle Röstung aus dem Spezialitätensegment oder eine dunklere, angelehnt ans italienische Vorbild. Espresso am Morgen, Negroni am Abend – alles an einem Ort.
Der Blick streift im «Grande» stets die vorbeigehende Passanten und die Limmat.
Oko hat den Brunch im Kreis 4 verjüngt: runde Espressi und Filter von den lokalen «Balloon Coffee Roasters», Gebäck von Le Petit Marais in Zürich-Altstetten. Der Raum setzt auf weiche Töne und klare Linien: Das Herzstück ist der organisch geschwungene Bartresen aus spiegelndem Stahl – halb Skulptur, halb Bühne für Latte Art. Das Licht bricht sich darin, die Tassen glänzen, die Kamera klickt. Freundlicher Service, flotte Abläufe, ein Publikum, das Spezialitätenkaffee sucht und gut frühstücken will.
Das Herzstück des «Oko»: der organisch geschwungene Bartresen aus spiegelndem Stahl.
Draft hat im Seefeld eine Bühne für Kaffee und Design geschaffen: helles Holz, kühler Stahl, klare Kanten. In der Tasse präzise Espressi und Filter, daneben Functional Drinks wie «Chagaccino» oder «Jamu Tonic». Unter der Woche stehen Frühstück und Backwaren an, am Wochenende ein kreativer Brunch – verfeinert mit Patisserie von «White Rabbit Bakery». Ein integrierter Concept-Store zeigt japanische Kimonos; zwischen den Stoffen duftet es nach frischer Röstung.
An der Europaallee begonnen, an der Bärengasse erweitert: Bean Bank ist inzwischen doppelt präsent. Inhaber Nikos Chalimourdas kuratiert Bohnen von Top-Röstereien in Rotation. Der Haus-Espresso kommt regelmässig von Taf aus Athen. Espresso, Cappuccino, Filter per Hand – alles präzise, nichts verkünstelt. Für Nerds steht der «Magic Brew» auf der Karte – ein Spielplatz für Extraktion und Textur.
«Bean Bank»-Inhaber Nikos Chalimourdas hat ums Eck des Zürcher Paradeplatzes eine To-go-Filiale eröffnet.
Design-Shop vorn, Lounge hinten, dazwischen eine Bar, die Gutes in die Tassen bringt: das Monocle Café prägt seit 2018 das Zürcher Seefeld. Draussen breitet sich eine grosse Terrasse aus, drinnen ruft die Sofa-Zone nach Zeitschriftenstapel und zweitem Cappuccino. Die Bohnen stammen von «Miro», die Accessoires aus der Monocle-Welt – Tokio bis Zürich. Ein Ort, an dem Verschnaufpause und Meetings gut zusammenpassen.
Zürich schafft es immer wieder zu überraschen: Die Stadt ist zwar klein und übersichtlich, aber dennoch nicht so schnell komplett erkundet, wie man meinen könnte. Ein paar Stufen die Leonhardstreppe hoch, Tür auf, Marmorfront: «Lamassu» wirkt wie eine kleine Boutique – nur mit besserem Geruch. Der Raum bleibt nüchtern und stilvoll, die Tassen haben Tiefgang. Espresso oder Filterkaffee, alles fünf Gehminuten vom Zürcher Hauptbahnhof entfernt. Ein Fundstück für Leute, die City-Spaziergänge gern mit Koffein belohnen.
Gut versteckt! Nur wenige Gehminuten vom Zürich Hauptbahnhof gibts Spezialitätenkaffee inmitten einer Treppe.
Das Café Irma verbindet Sauerteigbrot und Cold Brew aus Spezialitätenkaffee zu einer kleinen Philosophie. Reduziertes Interieur, ruhige Farben, offener Blick in die Produktion – ein Ort zum Durchatmen. Die Küche kocht überwiegend pflanzlich, backt täglich frisch und denkt nachhaltig: Altes Brot wird zu neuen Kreationen verwertet. Unter der Woche Kaffeehaus, am Wochenende Brunch – entspannt und sorgfältig.
150 Plätze klingen nach Mensa – hier fühlt es sich wie Riviera an. Das «Nude» liegt direkt an der Limmat, abgeschirmt vom Stadtlärm, Terrasse mit Abendsonne. Tagsüber Kaffee von Espresso bis Cold-Brew, ab Spätnachmittag Cocktails. Die Küche serviert dazu leichte, präzise Snacks. Der Eingang führt übers Kloster-Fahr-Weg ins Erdgeschoss des Tanzhauses – ein kleiner Umweg, der sich jedes Mal lohnt.
Sonnige Tage lassen sich nur an wenigen Orten in Zürich so idyllisch verbringen wie im «Nude».
Ombak bringt Indonesien in die Stadt: direkt importierte Bohnen, frisch geröstet, serviert als Espresso, Long Black oder als süsser Ausflug mit Matcha-Mango-Latte. Dazu Mango Sticky Rice und Bananenkuchen – beides vegan, beides hausgemacht. Der Raum bleibt schlicht, der Empfang herzlich. Die Geschichten zu Herkunft und Produzenten gehören hier selbstverständlich dazu. Wer Fernweh im Becher sucht, wird glücklich.
Nick Spanoudakis stand 2021 und 2022 im Finale der griechischen Barista-Meisterschaft. Heute stellt er in seinem «Commercial» zwischen Kalkbreite und Bäckeranlage die entscheidende Frage: «Worauf hast du Lust?» Dann wählt er die Bohne – zwei bis sechs Optionen je nach Tag – und timt den Bezug auf die Dezimalstelle genau. Espresso als Massanzug, nicht von der Stange. Am Wochenende duftet es zusätzlich nach den Buns von «Barba»: Zimt, Kardamom oder Espresso. Der Laden wirkt reduziert, der Service persönlich.
Das «Commercial» befindet sich zwischen Kalkbreite und Bäckeranlage an der Feldstrasse.
Klein, reduziert, fokussiert: «Coffee Addict» an der Bäckerstrasse. Inhaber Melih Celik wechselt regelmässig die Röstereien – lokal und international – und hält die Mühlen dementsprechend frisch getuned. To-go dominiert, doch die Theke lädt zum kurzen Austausch über Röstgrade und Rezepte ein. Espresso, Flat White oder handgebrühter Filter. Ein Spot, der mehr kann, als die Grösse vermuten lässt.