Fotos: Simeon Wälti
Schwitzen & schlemmen bei 30 Grad in Ascona.
Fürs Ambiente sorgten heimische Klänge.
Heiss begehrt! Die Schattenplätze im Park.
SIEBEN FRANKEN PRO PORTION. Die Cantina alla Maggia und Terreni alla Maggia mit ihren 15 Mitarbeitenden versorgen das ganze Jahr über das Luxusresort Castello del Sole in Ascona mit dem Besten, was die Böden hier hergeben: Wein, Reis, Mais, Hartweizen, Obst, Kräuter. Der 150-Hektar-Betrieb empfängt täglich Besucher und sorgt einmal jährlich für die ganz grosse Food-Party: Mercato del Gusto! Der Eintritt ist gratis, für sieben Franken gibts Probierportionen aus der ersten Liga. Im Line-up 22 Starchefs mit 166 Punkten und 11 Sternen! Neben den Lokalmatadoren aus dem Tessin reisten Chefs der «The Living Circle»-Familie von A (Andermatt) bis Z (Zürich) an.
Stefan Heilemann fertigt auf vielseitigen Wunsch Polenta-Sticks mit Trockenfleisch.
4000 GÄSTE AM MERCATO. Lokale Produzenten ergänzten das kulinarische Angebot, rund 60 Stände umfasste der dritte Mercato del Gusto und versorgte 4000 Besucher mit Speis und Trank. An den Buvetten wurden Weine von der betriebseigenen Cantina alla Maggia ausgeschenkt – und Wasser. Die tropische Hitze mit über 30 Grad sorgte für eine enorme Nachfrage an Flüssigem. 50 Helfer und Helferinnen garantierten lückenlosen Nachschub an gekühlten Flaschen, frischen Gläsern und Eis. Unter den strahlenden und schwitzenden Gästen die Besitzer Livia Anda-Bührle mit ihren Töchtern und Marco Zanolari, CEO von «The Living Circle». Die Hausherren Simon V. und Gabriela Jenny vom Swiss Deluxe Hotel Castello del Sole freuten sich zusammen mit Initiantin Guendalina Rampazzi über den Grossaufmarsch der Tessiner Foodies: «Der Mercato ist auch ein Türöffner für unser Hotel.»
«Koch des Jahres» Marco Campanella («Eden Roc», Ascona) servierte gebeizte Makrele.
Valentin Sträuli («Igniv», Andermatt) mit grilliertem Schweinenacken.
Reto Brändli («Giardino», Ascona) servierte seinen Signature Dish: Brüggli-Forelle.
CHEFS HAUTNAH. Als Besucher kommt man den grossen Chefs nahe. Sie kochen an den Ständen ihre Spezialitäten und servieren sie gleich selbst den Gästen. Mattias Roock vom Castello del Sole bot seinen Loto-Risotto an, angerichtet in zwei 40-Kilo-Sbrinz-Laiben, und Burrata mit Baba Ganoush. «Wir haben 200 Kilo Auberginen für das Baba Ganoush gerüstet und gegrillt», erzählt Roock. Der Castello-Chef, sonst immer mit der hohen Kochmütze unterwegs, trug einen tropentauglichen Strohhut. Helfer verteilten Dutzende davon an die Gäste, als Hitzeschild und Sonnenschutz.
Gastgeber-Trio: Gabriela und Simon V. Jenny mit Chef Mattias Roock («Castello del Sole», Ascona).
Grillieren in der Gluthitze. Der vielleicht heisseste Stand war der von Valentin Sträuli vom Igniv Andermatt. Der Rookie der Igniv-Gruppe grillierte in der Gluthitze: Schweinenacken, serviert mit Chimichurri und Tomatillo-Sauce. Stefan Heilemann («Widder» Zürich) hatte auf vielseitigen Wunsch wieder Sticks von Polenta-Waffeln mit Trockenfleisch vorbereitet. Stefan Jäckel («Storchen» Zürich), als einziger in Shorts am Herd – hatte Quarkspätzle im Angebot. Jacopo Rovetini von der Osteria Losone servierte Ravioli. Bei GaultMillaus «Koch des Jahres» Marco Campanella («Eden Roc» Ascona) gabs Makrele mit Jalapeño, Kohlrabi und Puffreis. Reto Brändli, der junge, forsche Nachfolger von Rolf Fliegauf im «Giardino» Ascona, servierte seinen Favoriten: Tatar von der Brüggli-Forelle in sommerlicher Version mit Gemüse, Gurke, Rettich und Gazpacho-Espuma. «40 Kilo Forelle sollten für 1000 Portionen reichen», meinte der Schwyzer, der nach drei Jahren Berlin (Adlon) ins Tessin übersiedelte und seit Anfang April die «Ecco»-Gäste verzaubert. Zwischen zwei und drei Uhr waren die meisten Food-Stände ausverkauft und leergegessen. Gäste, Chefs und Crews waren gleichermassen im eigenen Saft gegart. Und glücklich über den grandiosen Sonntag.