Fotos: Thomas Buchwalder

«Il miglior Maître italiano.» Seine Vorgänger waren Ikonen: Claudio Recchia und Gabriele Speziale (GaultMillaus Gastgeber des Jahres 2023) haben das Leben in der «Villa Principe Leopoldo» auf dem goldenen Hügel über Lugano jahrzehntelang geprägt, waren im Haus berühmter als alle Direktoren zusammen. Eine schwierige Nachfolge also? «Keineswegs» sagt Antonino Forte (grosses Bild oben), «es war Claudio Recchia, der mich nach Lugano geholt und allen Stammgästen vorgestellt hat.» Kennengelernt haben sich die beiden 2011 beim «Concorso di miglior Maître italiano»; Claudio war Jury-Präsident, Antonino der Sieger.

Principe Leopoldo 2025: Crepe Suzette

Ein Dessert, das die Gäste in der Villa Principe Leopoldo begeistert: Crêpes Suzette.

Showtime am Flambier-Wagen. Forte, der zuletzt an verschiedenen Top Adressen in England gearbeitet hat, kriegt in der «Villa» einen spektakulären Auftritt: Die gute alte «Crêpe Suzette» feiert in der Top-Gastronomie gerade ein verblüffendes Comeback, und natürlich gibt es auch in der «Villa» die verführerischen «Crespelle alla lampada di nostri Maîtres». Forte lässt die Flammen züngeln, hat das Originalrezept «revisitato», also verfeinert und die Buttermenge leicht reduziert. Ein Dessert mit ansteckender Wirkung: Kaum ist die erste Crêpe serviert, melden sich die nächsten Gäste für eine Crêpe Suzette. Ein Foto-Shooting für Instagram wird dabei fast immer geschossen.

Principe Leopoldo 2025: Antonino Forte im Weinkeller

Unglaublich, was in der «Villa» alles im Keller liegt! Maître Antonino Forte ist auch Sommelier.

Eine verschworene Truppe. 22 Köche, 22 Servicemitarbeiter – in der «Villa Principe Leopoldo» wird mit grossen Teams gearbeitet. Die Ragazzi sind eine verschworene Truppe, Maître und Küchenchef Cristian Moreschi haben zu einem Dreamteam zusammengefunden. Muss so sein: Chef Cristian, Mitglied bei den «Grandes Tables Suisse», arbeitet ohne Sichtkontakt zu den Gästen im tiefen Keller, viele seiner Gerichte werden am Tisch, vor dem Gast vollendet. Gilt auch für den Risotto, den schon fast magischen «Signature Dish» des Hauses. Serviert wird eine XXL-Portion, «aber die meisten Gäste putzen alles weg», beobachtet Antonio vergnügt. Die tiefgrüne Frühlingsvariante: Bärlauch, Olivenöl aus dem Ceresio, Morcheln. Grossartig! Die Maîtres bereiten auch das Beef-Tatar («Tartare del Principe») am Tisch zu. Erfolgsgeheimnis? Filetto del Ticino, erstklassiges Olivenöl.

Principe Leopoldo 2025: Christian Moreschi, Antonino Forte

Zwei, die sich verstehen: Küchenchef Cristian Moreschi, Gastgeber Antonino Forte.

«Tessiner Wein wird unterschätzt.» Claudio Recchia hat seinem Nachfolger einen fantastischen Weinkeller zurückgelassen. Gelistet ist alles, was gut und teuer ist, aber dabei soll’s nicht bleiben. Die Leopoldo-Karte ist auch eine Hommage an den Tessiner Wein. Das Beste von Starwinzer Luigi Zanini (Castello Luigi, Vinattieri) ist in einer eigenen Rubrik gelistet (verschiedene Jahrgänge, verschiedene Formate), aber auch kleine Produzenten kriegen eine Chance: Der «Roncobaci» aus Minusio (Merlot, Cabernet Franc) wird auch glasweise serviert. Antonino («Ich bin Sommelier per passione»): «Tessiner Weine werden etwas unterschätzt. Aber wir präsentieren sie unseren internationalen Gästen sehr gerne.» Neuer Direktor in der «Villa Principe Leopoldo»: Matteo Confalonieri (ex-«L’Albereta» Erbusco).

 

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