Ein letztes Bild. Ralf Thomas posierte vor dem «Reussbad» beim Nölliturm in Luzern: Shakehands mit Nachfolger Florian Fankhauser. Ralf Thomas wusste um seine heimtückische Krankheit, wollte sich ganz auf diesen Kampf konzentrieren und übergab die Küche vor wenigen Wochen seinem langjährigen, treuen Souschef. Thomas hatte keine Chance. Mirko Stierli, Investor und im «Reussbad» der Arbeitgeber, meldete: «Ralf Thomas durfte heute friedlich einschlafen. Ich bin unendlich traurig. Ralf war ein wunderbarer Mensch und ein toller Koch.»

Das letzte Bild: Corinna und Ralf Thomas (l.), übergaben das Reussbad Ende September an Florian Fankhauser und Nina Stübi (Restaurantleiterin).
15 Jahre in Dallenwil. Ralf Thomas und seine Frau Corinna starteten ihre kulinarische Reise im «Kreuz» Dallenwil, dem ältesten Gasthof des Kantons Nidwalden. 15 Jahre wirteten sie dort, mit wachsendem Erfolg und mit sicherem Eintrag im GaultMillau. Dann ging’s nach Luzern. Zuerst ins «Bam Bou», dann ins «Reussbad». Hier fühlte sich der Chef schnell wohl und seine Gäste auch: Angenehme Karte, 15-Punkteküche im Saal oder draussen auf der wunderschönen Terrasse. Immer an seiner Seite: Florian Fankhauser. Er hat inzwischen das «Reussbad» übernommen, führt das Restaurant im Sinne seines früheren Chefs weiter.
Butter, Rahm & Hummer. Ralf Thomas schwamm nie mit dem Strom, blieb seinem Stil treu: «Ich koche mit Butter und Rahm» sagte er jeweils vergnügt. Waren Hummerwochen angesagt, lief er erst recht zu grosser Form auf. Ein Maine-Lobster pro Person wurde durchdekliniert: Hummersuppe, Hummerravioli, Hummergratin. Und vor allem «Queue de homard au beurre Danieli.» Ein klassisches Rezept, das ihm sein berühmter Lehrmeister Otto Limacher hinterlassen hatte. Der GaultMillau kondoliert.
Fotos: Marcus Gyger, Christian Krebs

