Zur Rosenburg - Höfli
In der mittelalterlichen «Rosenburg» mit dem lauschigen Garten, von Einheimischen profan «Höfli» genannt, sorgt seit einer kleinen Ewigkeit Martin Meier für «Guets vo hie». Seine Spezialitäten wie die Stanser Fladä-Suppe (mit Käse von Meister Barmettler) oder die Ennetmoser Forellen geniessen denn auch Kultstatus.
Der Chef schaut beim Einkauf aber auch über den Gartenhag und kauft Feines aus der Ferne ein: Wild aus dem Puschlav, Krabben aus der Nordsee, Perlhühner vom Alpstein. Wir waren während den «Curry-Wochen» da, für die sich Meier zwar Inspirationen in Thailand und Indien holt, die Gerichte aber so herunterdimmt, dass sie einheimische Gaumen nicht überfordern. Fein schmeckte denn auch die vegane Kürbis-Curry-Cremesuppe zum Auftakt, sehr harmonisch kam das grüne Thai-Curry mit Pouletstreifen, Broccoli, Spinat und Champignons sowie mit Basmati-Reis und Pappadums daher. Wunderbar zart war der in Olivenöl marinierte Pulpocarpaccio mit Riesencrevette und Stangensellerie. Kräftig deftig dagegen und comme il faut das von Hand geschnittene Rindstatar mit gebratenen Steinpilzen, Blattsalat und Spänen von Sbrinz. Dann überzeugte das Duo vom Alpstein-Perlhuhn (geschmorter Schenkel, gebratene Brust) dank präziser Zubereitung und passender Begleitung (weisse Polenta aus dem Valle Maggia, Wurzelgemüse). Fürs Highlight des Abends aber sorgte ein butterzartes Stanser Molkeschweinkotelett (von Toni Odermatt aus Meierskählen) mit Zitronen-Chili-Butter, Kartoffelgratin, Rahmlinsen, Pastinaken und Karotten – ein Gang, der Holzfäller satt und Gourmets glücklich macht.