
Zum Gupf

Der «Gupf» liegt für die meisten nicht grad vor der Haustür – aber trotzdem rennen die Gäste dem Lokal die Tür ein. Das spürt sogar der immense Weinkeller mit rund 30 000 Flaschen – Chefsommelier Stefan Schachner beklagte denn auch ein wenig, dass manche Flaschen noch fast «im Kindsalter» weggetrunken werden. Hoch ins elegante Haus mit der traumhaften Aussicht fährt man aber nicht nur wegen dem Keller, sondern vor allem wegen Walter Kloses Küche. Der Chef setzt gern auf traditionelle Produkte der französischen Haute Cuisine – zum Beispiel auf Hummer.
Hummer gab’s als exzellente Schaumsuppe mit Krustentier-Raviolo, als überzeugenden offenen Raviolo mit Jakobsmuschel und exotisch mit Mango und Zitronengrasschaum. Tadellos war der Kohlrabicarpaccio mit Tomate, Basilikum und einer knusprigen Aumônière, in der der Chef etwas Taleggio versteckt hatte. Schlicht und aufs Produkt fokussiert dann die Fleischgänge: eine sehr aromatische Taubenbrust mit Schwarzwurzel, Pastinakenpüree und Périgord-Trüffel. Und ein Rindsfilet mit Blattspinat, Kartoffelgratin und zweierlei Pfeffer – auch wenn der schlichte Teller die Stilhöhe eines Spitzenrestaurants vielleicht nicht ganz erreichte.
Beim Dessert hielten wir uns an den eher konventionellen Schokokuchen mit flüssigem Kern, serviert mit Blutorange, Sauerrahmglace und Krokant. Und ans innovative Törtchen von der Edelkastanie mit Feigenragout und einer überraschenden Kakaoblütenglace. Charmanter, routinierter Service.