Weisses Rössli

Das «Weisse Rössli» im Enge-Quartier ist dank einem unkomplizierten Konzept und einer ehrlichen, saisonalen sowie handwerklich gekonnten Küche längst kein Geheimtipp mehr. Coronabedingt tischte das motivierte Team unter dem jurassischen Chef Mathieu Bacon im Frühjahr zusätzlich in der früheren Kegelbahn auf – wir finden das eine urbane und coole Alternative, die von uns aus durchaus Bestand haben kann. Es trifft nach wie vor traditionelle auf moderne Schweizer Küche.
Hier wird auch das Brot selbst gebacken, als Vorspeise gab’s vorzügliche, im Haus gemachte Ravioli mit einer Füllung aus Kalbsmilken, serviert mit Nussbutter und Salbei. Hervorragend schmeckte auch das von Hand geschnittene «Rössli»-Tatar mit Eierschwämmli und Pickles. Im Hauptgang bestellten wir wie oft die schmelzenden Kalbsbäggli an tiefer Sauce, diesmal aufgetragen mit gebratenem Pfirsich, Bohnen und feiner weisser Polenta – so geht echte Wohlfühlküche auf hohem Niveau! Sehr gut schmeckte auch der saisonale Zander mit Spargeln, Artischocken, Eierschwämmli und Estragon. Die Vanillecreme mit Beeren, Meringue und Pfefferminze war leicht emulgiert – das entschuldigten wir beim sonst tadellosen Essen aber gern.