The Chedi Andermatt

Gleich nach der coronabedingten Wiedereröffnung lief’s im «Chedi» schon rund: Die Schweizer Stammgäste sehnten sich offensichtlich nach dem elegant-entspannten Luxushotel-Groove und nach einem feinen Essen aus dem kaum erreichbaren Fernen Osten. Und im «Chedi» freute man sich offensichtlich auf die Gäste: Die Crew unter Armin Egli zeigte sich hochmotiviert und wir waren sehr zufrieden mit jedem Gang. Die bisher vielen Karten wurden zum Glück auf ein Dim-Sum-Menü, einen Viergänger für 85 Franken, eine Dessertkarte und eine klar strukturierte A-la-carte-Auswahl reduziert.
Wir starteten mit einem sündig guten Rindstatar mit Curry-Mayo-Tupfern, Zwiebeln und Gurke. Dann gab’s Ente in zwei Varianten: als Foie gras im Knuspermantel mit Onsen-Ei, Pilzen, Cherrytomaten, etwas Kaviar und Aprikose. Und als knusprigen Salat mit Gemüse, Grapefruit, Schalotten und wunderbar scharfem asiatischem Dressing. Gut glückte auch der Abstecher nach Thailand mit einer Tom Yum Goong Nam Khon, einer Suppe aus Garnelen, Kokosnussmilch, Chili, Kaffirlimetten und Zitronengras. Aber auch den mediterranen Wassermelonen-Gazpacho mit Minzensorbet, Croûtons und Erbsengrün würden wir wieder bestellen. Der Seeteufel in Bärlauchkruste mit einigen Scheiben vom Pata negra sorgte für ein kleines Luxusproblem: Zusammen mit einer Venusmuschel-Absinth-Sauce, Fenchel und Salzkartoffeln mit Safran schmeckte er zwar fein, aber es lagen gar viele Komponenten im Teller. Beim Lamm-Curry dagegen passte der aromatische Mix von Aprikose, Zimt, Kardamom, Zwiebeln und Tomate perfekt. Den passenden Begleiter steuerte Hansruedi Adank aus Fläsch mit einem vorzüglichen Pinot blanc bei.