Taverne zum Schäfli
Hinter der historischen Riegelhaus-Fassade mitten in einer dörflichen Idylle würde man alles erwarten, nur nicht eine der besten Feinschmecker-Adressen weit und breit. Auch drinnen stehen die getäferten Stuben mit tiefen Decken in charmantem Kontrast zur gebotenen Tischkultur. Christian Kuchler hat die grosse Küche nicht nur in den Genen, sondern sich auch in besten Häusern (Didier de Courten in Sierre, Alain Ducasse in Paris) den Feinschliff geholt, bevor er zu Hause vom Vater übernahm.
Dass er kulinarisch weit über den Thurgauer Tellerrand blickt, zeigten schon die ersten Snacks – vom Schälchen Tom Kha Gai mit authentischen Thai-Aromen über eine Paprika-Variation und luxuriöse Sushi mit Gänseleber und Avocado bis hin zu kleinen Sauerteig-«Airbags», gefüllt mit Rindstatar und Sojagel. Einsame Klasse hatte auch das Amuse-bouche: ein Dreierlei vom Kalb mit Vitello tonnato an erstklassiger Sauce, eine tiefe Kalbsessenz im Glas und eine im Bierteig ausgebackene Milke mit Petersiliencreme.
Kuchler gönnt seinen Gästen den leider selten gewordenen Luxus, neben dem edlen Degustationsmenü, in dem Auster, Hummer und Steinbutt auftrumpfen, auch Gerichte à la carte anzubieten. Wunderbar in den Sommer passte die Tomaten-Variation: ein Törtchen auf einem grünen, gelben und roten Bett von Tomatentatar aus alten Sorten mit herber Basilikumglace und Burrata sowie mit zwei Dreingaben im Gläschen: eine umamistarke Essenz von der Tomate und luftigen Parmesan-Schaum. Die Sashimi von Lachs und Thunfisch waren von überragender Qualität, auch wenn wir uns etwas schwer taten, sie unter der sehr grosszügig dosierten Soja-Wasabi-Marinade (samt Wasabi-Glace) herauszuschmecken. Von bestem Einkauf zeugte der Atlantik-Steinbutt mit grünem Gemüse (Saubohnen, Erbsen) und Muscheln in knallgrüner Kräuter-Beurre-blanc. Die Seezunge à la grenobloise gab’s dagegen in brauner Butter mit Limetten, Kapern und Blattspinat. Mutig, dass Kuchler sich traut, einen selten gewordenen Genuss wie Froschschenkel anzubieten! Sie gehörten zu den Highlights des Abends dank der exzellenten Qualität aus Waadtländer Zucht, buttrigem Kartoffelpüree sowie subtilem Einsatz von Petersilie und Knoblauch.
Ein Referenzgericht des Hauses sind die Ochsenschwanz-Ravioli mit gebratener Entenleber und australischen Sommertrüffeln (auf der Karte als Périgord-Trüffel annonciert); beim Filet vom Black-Angus-Rind mit Selleriepüree sprach die Fleischqualität für sich selbst.
Die Desserts sind auch von der Optik her sehr zeitgemäss: vom Birchermüesli «Schäfli»-Style mit frischen Früchten und Bananenglace bis zum getränkten Savarin mit eingelegten Kirschen sowie Schaum und Glace von Tahiti-Vanille (dekorativ in eine Zuckersphäre eingesponnen).
Die Weinkarte ist von der Art, die man nur über lange Zeit und zwei Generationen aufbauen kann: 900 Positionen!
PS: Kuchler führt eine Filiale in Kroatien: «Alhambra», LoŠinj.


Hinter der historischen Riegelhaus-Fassade mitten in einer dörflichen Idylle würde man alles erwarten, nur nicht eine der besten Feinschmecker-Adressen weit und breit. Auch drinnen stehen die getäferten Stuben mit tiefen Decken in charmantem Kontrast zur gebotenen Tischkultur. Christian Kuchler hat die grosse Küche nicht nur in den Genen, sondern sich auch in besten Häusern (Didier de Courten in Sierre, Alain Ducasse in Paris) den Feinschliff geholt, bevor er zu Hause vom Vater übernahm.
Dass er kulinarisch weit über den Thurgauer Tellerrand blickt, zeigten schon die ersten Snacks – vom Schälchen Tom Kha Gai mit authentischen Thai-Aromen über eine Paprika-Variation und luxuriöse Sushi mit Gänseleber und Avocado bis hin zu kleinen Sauerteig-«Airbags», gefüllt mit Rindstatar und Sojagel. Einsame Klasse hatte auch das Amuse-bouche: ein Dreierlei vom Kalb mit Vitello tonnato an erstklassiger Sauce, eine tiefe Kalbsessenz im Glas und eine im Bierteig ausgebackene Milke mit Petersiliencreme.
Kuchler gönnt seinen Gästen den leider selten gewordenen Luxus, neben dem edlen Degustationsmenü, in dem Auster, Hummer und Steinbutt auftrumpfen, auch Gerichte à la carte anzubieten. Wunderbar in den Sommer passte die Tomaten-Variation: ein Törtchen auf einem grünen, gelben und roten Bett von Tomatentatar aus alten Sorten mit herber Basilikumglace und Burrata sowie mit zwei Dreingaben im Gläschen: eine umamistarke Essenz von der Tomate und luftigen Parmesan-Schaum. Die Sashimi von Lachs und Thunfisch waren von überragender Qualität, auch wenn wir uns etwas schwer taten, sie unter der sehr grosszügig dosierten Soja-Wasabi-Marinade (samt Wasabi-Glace) herauszuschmecken. Von bestem Einkauf zeugte der Atlantik-Steinbutt mit grünem Gemüse (Saubohnen, Erbsen) und Muscheln in knallgrüner Kräuter-Beurre-blanc. Die Seezunge à la grenobloise gab’s dagegen in brauner Butter mit Limetten, Kapern und Blattspinat. Mutig, dass Kuchler sich traut, einen selten gewordenen Genuss wie Froschschenkel anzubieten! Sie gehörten zu den Highlights des Abends dank der exzellenten Qualität aus Waadtländer Zucht, buttrigem Kartoffelpüree sowie subtilem Einsatz von Petersilie und Knoblauch.
Ein Referenzgericht des Hauses sind die Ochsenschwanz-Ravioli mit gebratener Entenleber und australischen Sommertrüffeln (auf der Karte als Périgord-Trüffel annonciert); beim Filet vom Black-Angus-Rind mit Selleriepüree sprach die Fleischqualität für sich selbst.
Die Desserts sind auch von der Optik her sehr zeitgemäss: vom Birchermüesli «Schäfli»-Style mit frischen Früchten und Bananenglace bis zum getränkten Savarin mit eingelegten Kirschen sowie Schaum und Glace von Tahiti-Vanille (dekorativ in eine Zuckersphäre eingesponnen).
Die Weinkarte ist von der Art, die man nur über lange Zeit und zwei Generationen aufbauen kann: 900 Positionen!
PS: Kuchler führt eine Filiale in Kroatien: «Alhambra», LoŠinj.