Sternen
Wir packen lustvoll von Hand zu: Fish ’n’ Chips gibt’s zur Begrüssung. Keinen Restposten aus der Fritteuse, sondern liebevoll zubereitete, verblüffend saftige Egli aus Frutigen. Auch der erste Gang ist sehr helvetisch: sanfter Swiss-Lachs aus dem Misox, mal zu Würfeln, mal zu Tatar geschnitten. Die Beilagen zeigen, dass die Zeit im «Sternen» beim Brüttiseller Kreuz nicht stillsteht: Seidentofu gibt es dazu und Rettich in verschiedenen Varianten. Chef Matthias Brunner, drei Jahre bei Frédy Girardet in Crissier, dann beim Luzerner Hotelkönig Urs Karli und jetzt seit fünfzehn Jahren schon im liebevoll renovierten «Sternen», will kein Missionar sein und sich nicht zu 100 Prozent der regionalen Küche verschreiben. Wächst aber Gutes vor der Haustüre, schlägt er zu: Wir kriegen aus dem nahen Neftenbach frische Wachteleier, die sich wunderbar mit Spinat, Trüffel, Trüffel-Sabayon und Eiweissperlen vermischen. Und wir mögen das örtliche Wollschwein; den Bauch gibt es mit geröstetem Kohl und einem neckischen Mini-Bao. Im Frühling sind grüne Spargeln aus dem Dorf der Renner; sie werden jeweils am Morgen frisch gestochen. Der Hauptgang zeigt, wie die Brunners ticken: Rehrücken in klassischer Form gibt es nur auf Wunsch. Der Wirt schneidet lieber das Filet auf und richtet es auf verblüffenden Cannelloni an: Quinoa, Kürbis! Eine Botzibirne und feine Steinpilze gibt es auch noch dazu. Bettina Brunner ist die Frau an der Front, kennt die Küche ihres Mannes und kommt freundlicherweise zweimal an den Tisch: Im «Sternen» gibt es Nachschlag, auch vom Reh!
Notizen von einem zweiten Besuch: Ein hervorragender Saibling aus dem Bachtel-Gebiet mit Meerrettichscheiben, hauchdünn geschnittenem Fenchel und Bitterorange; Letztere müsste nicht sein. Eine würzige Currysuppe mit knackigen Crevetten. Eine wunderbare Seezunge mit Artischocken und einer feinen Escabèche-Sauce. Natura-Rind mit Kartoffeltarte. Wieder eine «Stern(en)stunde».
Die Wein-Auswahl ist gross, auch der Offenausschank hat Klasse: «Plural» von Erich Meier kriegt man nicht alle Tage. Matthias Brunner ist Mitglied bei den Grandes Tables Suisses.
PS: Der «Sternen» ist auch eine (Dorf-)Beiz. Gepflegte Tagesmenüs ab 17.50 Franken. Sonnige Terrasse.


Wir packen lustvoll von Hand zu: Fish ’n’ Chips gibt’s zur Begrüssung. Keinen Restposten aus der Fritteuse, sondern liebevoll zubereitete, verblüffend saftige Egli aus Frutigen. Auch der erste Gang ist sehr helvetisch: sanfter Swiss-Lachs aus dem Misox, mal zu Würfeln, mal zu Tatar geschnitten. Die Beilagen zeigen, dass die Zeit im «Sternen» beim Brüttiseller Kreuz nicht stillsteht: Seidentofu gibt es dazu und Rettich in verschiedenen Varianten. Chef Matthias Brunner, drei Jahre bei Frédy Girardet in Crissier, dann beim Luzerner Hotelkönig Urs Karli und jetzt seit fünfzehn Jahren schon im liebevoll renovierten «Sternen», will kein Missionar sein und sich nicht zu 100 Prozent der regionalen Küche verschreiben. Wächst aber Gutes vor der Haustüre, schlägt er zu: Wir kriegen aus dem nahen Neftenbach frische Wachteleier, die sich wunderbar mit Spinat, Trüffel, Trüffel-Sabayon und Eiweissperlen vermischen. Und wir mögen das örtliche Wollschwein; den Bauch gibt es mit geröstetem Kohl und einem neckischen Mini-Bao. Im Frühling sind grüne Spargeln aus dem Dorf der Renner; sie werden jeweils am Morgen frisch gestochen. Der Hauptgang zeigt, wie die Brunners ticken: Rehrücken in klassischer Form gibt es nur auf Wunsch. Der Wirt schneidet lieber das Filet auf und richtet es auf verblüffenden Cannelloni an: Quinoa, Kürbis! Eine Botzibirne und feine Steinpilze gibt es auch noch dazu. Bettina Brunner ist die Frau an der Front, kennt die Küche ihres Mannes und kommt freundlicherweise zweimal an den Tisch: Im «Sternen» gibt es Nachschlag, auch vom Reh!
Notizen von einem zweiten Besuch: Ein hervorragender Saibling aus dem Bachtel-Gebiet mit Meerrettichscheiben, hauchdünn geschnittenem Fenchel und Bitterorange; Letztere müsste nicht sein. Eine würzige Currysuppe mit knackigen Crevetten. Eine wunderbare Seezunge mit Artischocken und einer feinen Escabèche-Sauce. Natura-Rind mit Kartoffeltarte. Wieder eine «Stern(en)stunde».
Die Wein-Auswahl ist gross, auch der Offenausschank hat Klasse: «Plural» von Erich Meier kriegt man nicht alle Tage. Matthias Brunner ist Mitglied bei den Grandes Tables Suisses.
PS: Der «Sternen» ist auch eine (Dorf-)Beiz. Gepflegte Tagesmenüs ab 17.50 Franken. Sonnige Terrasse.