Sonne
Die «Sonne» liegt zwar im bäuerlich geprägten Limpachtal, hat aber mit einem traditionellen Landgasthof nichts zu tun. Statt in heimeligen Stuben sitzt man im elegant gestylten Lokal, statt bodenständig kocht der erfahrene Kurt Mösching klassisch französisch und statt ländlich sind die Preise urban. Im Sommer ist es hier noch schöner: Der schattige Garten ist fantastisch.
Kaum abgesessen, wurde (zu) rasch als erstes Amuse-bouche ein kleines, gebackenes und mit Parmesan-Creme gefülltes Kissen, ein Chip mit Rindstatar auf Avocadomousse und ein mit Fisch gefüllter Würfel serviert – den deklassierte die sympathische Servicemitarbeiterin in holprigem Deutsch kurzerhand zum «Fischstäbli». Die kaum leer gegessenen Teller wurden mehr als subito abgeräumt. Nicht besonders amüsant fanden wir das zweite, bescheidene Amuse-bouche: Zum Kartoffelschaum gab’s drei grüne Erbsen, drei Granatapfelkerne und eine mit Käseabrieb bestreute Himbeere.
Trotz sehr wenigen gebratenen Pilzen entsprach der Frühlingssalat mit Wachteleiern einigermassen unseren hohen Erwartungen. Der stattliche, zarte Scampo aus Südafrika mit Mönchsbart auf gedämpfter Endivie wurde von säuerlicher, zu zitroniger Beurre blanc auf Yuzu-Basis komplett dominiert.
Alles stimmte dafür beim Kalbsbäggli mit Morcheln an tiefem Kalbsjus und mit feinen Karden (Artischockenart). Präzis gegart war das delikate Kalbsmedaillon auf Spinat an erstaunlich dunkler Vin-jaune-Sauce; die Küche servierte es gekonnt mit Milke, einem Stück Kalbsbacke und mit zwei, mit Eierbrunoise dekorierten Spargeln an Pastinakencreme. Wunderbar intensiv schmeckte der gedünstete Wolfsbarsch, harmonisch begleitet von einer mit Rosmarin aromatisierten Beurre blanc, feinen Morcheln, knackigem Gemüse und schwarzem Venere-Reis.
Eine himmlische Schokomousse im Schokomantel mit gescheibelten Erdbeeren und Apfelschnitzen machte den Schluss. Im phänomenalen Weinkeller liegen mehr als 600 Provenienzen mit allem, was Rang und Namen hat – dass in der «Sonne» viel Wert auf Prestige gelegt wird, zeigen die 40 Positionen allein beim Champagner.
PS. «Sonne»-Küche kann man auch nach Hause nehmen. Eine «Weekend-Box» wird angeboten, mit attraktivem Dreigänger zu einem überschaubaren Preis (65 Franken).
Die «Sonne» liegt zwar im bäuerlich geprägten Limpachtal, hat aber mit einem traditionellen Landgasthof nichts zu tun. Statt in heimeligen Stuben sitzt man im elegant gestylten Lokal, statt bodenständig kocht der erfahrene Kurt Mösching klassisch französisch und statt ländlich sind die Preise urban. Im Sommer ist es hier noch schöner: Der schattige Garten ist fantastisch.
Kaum abgesessen, wurde (zu) rasch als erstes Amuse-bouche ein kleines, gebackenes und mit Parmesan-Creme gefülltes Kissen, ein Chip mit Rindstatar auf Avocadomousse und ein mit Fisch gefüllter Würfel serviert – den deklassierte die sympathische Servicemitarbeiterin in holprigem Deutsch kurzerhand zum «Fischstäbli». Die kaum leer gegessenen Teller wurden mehr als subito abgeräumt. Nicht besonders amüsant fanden wir das zweite, bescheidene Amuse-bouche: Zum Kartoffelschaum gab’s drei grüne Erbsen, drei Granatapfelkerne und eine mit Käseabrieb bestreute Himbeere.
Trotz sehr wenigen gebratenen Pilzen entsprach der Frühlingssalat mit Wachteleiern einigermassen unseren hohen Erwartungen. Der stattliche, zarte Scampo aus Südafrika mit Mönchsbart auf gedämpfter Endivie wurde von säuerlicher, zu zitroniger Beurre blanc auf Yuzu-Basis komplett dominiert.
Alles stimmte dafür beim Kalbsbäggli mit Morcheln an tiefem Kalbsjus und mit feinen Karden (Artischockenart). Präzis gegart war das delikate Kalbsmedaillon auf Spinat an erstaunlich dunkler Vin-jaune-Sauce; die Küche servierte es gekonnt mit Milke, einem Stück Kalbsbacke und mit zwei, mit Eierbrunoise dekorierten Spargeln an Pastinakencreme. Wunderbar intensiv schmeckte der gedünstete Wolfsbarsch, harmonisch begleitet von einer mit Rosmarin aromatisierten Beurre blanc, feinen Morcheln, knackigem Gemüse und schwarzem Venere-Reis.
Eine himmlische Schokomousse im Schokomantel mit gescheibelten Erdbeeren und Apfelschnitzen machte den Schluss. Im phänomenalen Weinkeller liegen mehr als 600 Provenienzen mit allem, was Rang und Namen hat – dass in der «Sonne» viel Wert auf Prestige gelegt wird, zeigen die 40 Positionen allein beim Champagner.
PS. «Sonne»-Küche kann man auch nach Hause nehmen. Eine «Weekend-Box» wird angeboten, mit attraktivem Dreigänger zu einem überschaubaren Preis (65 Franken).