Rössli
Junge Gastgeber und neuer Schwung in einem über 100 Jahre alten, wunderschönen Gasthof: Sabine Köll und Simon Richard haben das «Rössli» in Feutersoey übernommen. Tout Gstaad fährt hin. Zu Forelle, Wiener Schnitzel und noch viel mehr.
Herkunft verpflichtet! Sabine Köll und Simon Richard haben jahrelang für Starchefs gearbeitet. Zuerst für Dani Bumann in La Punt (heute «Der Restauranttester» auf 3+), dann für Robert Speth in der «Chesery» in Gstaad. Jetzt machen sie ihr eigenes Ding in einem über 100-jährigen Gasthof. Der örtliche Immobilien-Tycoon Marcel Bach hat ihnen den Weg geebnet: neue Küche, neues, wunderschönes Gärtli.
Im «Rössli» will die gut betuchte Kundschaft aus dem nahen Gstaad seit Jahrzehnten vor allem drei Gerichte: Forelle «blau», Wiener Schnitzel (Kalb, mit Kartoffel-Gurken-Salat), Eiskaffee. Die neuen Gastgeber sind smart genug, die Klassiker auf der Karte zu behalten und tapfer zu servieren. Aber natürlich kommt noch einiges dazu: ein Carpaccio vom schottischen Wildlachs etwa. Oder eine scharfe, aber nicht zu scharfe Thai-Curry-Suppe, die sich für 6 Franken Aufschlag mit knackigen Crevetten veredeln lässt. Pasta und Co. bereitet der Chef selbst zu. Wir kriegten hausgemachte, winzige Gnocchi mit frischen Eierschwämmli. Letztere hatten auch beim feinen Hauptgang einen Grosseinsatz: Kalbsfilettatar, mit dem Messer angenehm grob geschnitten. Hauptgang-Alternativen? Kalbssteak, Kalbskotelett, Entrecote (mit asiatischem Gemüse und Samosa) aus dem Emmental. Oder eine spannende Alternative zum Hausklassiker Forelle «blau» oder Müllerinart: Wildfang-Steinbutt, mit Vongole, an Beurre blanc. Und die Alternative zum Hausdessert Eiskaffee? Bei unserem Besuch Walderdbeeren, in den Bergen des Saanenlands mühsam gesammelt, sündhaft teuer und sündhaft gut.
Das «Rössli» galoppiert munter. Sabine Köll kennt alle hier, ist eine fantastische Gastgeberin und «everybody’s darling», Simon Richard schreibt die Karte jede Woche neu. Bei Schnitzel und Forelle soll es in Feutersoey nicht bleiben.