Roberto
Roberto Carugati hat kurz nach dem Zweiten Weltkrieg sein «Roberto» als eines der ersten italienischen Restaurants der Stadt eröffnet, heute steht in fünfter Generation ein Enkel des Gründers, Alexandre Campa, am Herd. Das purpurrote Lokal ist eine Genfer Institution und zählt vor allem auf eine gut betuchte Stammkundschaft, die sich die exorbitanten Preise leisten kann. Experimente sind in dieser Umgebung und bei dieser Klientel keine zu erwarten – «Zeitlose Klassik» ist die Devise.
Zum köstlichen Pulposalat an Olivenöl gab’s allerdings gerade mal eine auch noch verkochte Salzkartoffel als Beilage. Nichts zu meckern hatten wir an der gelungenen Variante eines Vitello tonnato, am Vitello tomato mit zarten Kalbfleischstreifen und Dörrtomaten. Die Pasta ist selbstverständlich hausgemacht. Aber der Amatriciana mit knusprigem Guanciale (Speck) fehlte der Pep. Wunderbar zart war dafür der Steinbuttpavé mit rotem Zwiebelkompott, Kapern, Riviera-Oliven, zerstampften sizilianischen Pachino-Tomaten – und leider wieder mit einer trostlosen Salzkartoffel.
Sehr traditionell sind auch die Desserts: Tiramisu, luftige Marsala-Zabaione oder in Rotwein pochierte Pflaumen. Exzellenter italienischer Service und hervorragende italienische Weine.