Restaurant Ochsen
Kochen im «Luo» ist eine Einmann-Show. Mister Luo (sprich «Lu») scheut die Arbeit nicht. Er nimmt am Tisch akkurat die Bestellungen auf – und bereitet dann in der winzigen Küche eigenhändig alles zu. Nur seine Frau darf mithelfen; sie ist eine zurückhaltende, aber sehr freundliche Gastgeberin. Das unscheinbare Restaurant liegt in Dietikon etwas versteckt neben dem «Ochsen». Trotzdem finden auf Empfehlung der chinesischen Botschaft viele Landsleute hin: Banker auf Dienstreise, Weltstars (Lang Lang!) nach ihrem Auftritt.
Dim-Sum ist Pflicht beim Besuch in Dietikon. Aber welche Ravioli und Dim-Sums dürfen es denn sein? Mister Luo kennt unseren Wunsch: möglichst alle! Also kriegen wir die Teigtaschen mal gedämpft, mal gebacken, mal mit Schwein, mal mit Rind oder Shrimps. Es gibt andernorts dünneren Teig, aber wir tunken Dim-Sums & Co. lustvoll in die vielen Saucen; vor allem die Variante mit leichter Säure ist hochwillkommen. Frühlingsrollen gibt es hier auch, zwei tadellose Exemplare.
Tipp für alle, die erstmals im «Luo» essen: «Luo’s Speciality»! Dort entdeckt man die feinen Rippchen, die etwas chirurgisches Geschick oder unerschrockene Handarbeit voraussetzen, dann aber wunderbar schmecken: Yichao-Paigu mit Salz und Pfeffer, Zui-Paigu mit wuchtigen Spices-Attacken. Auch Crispy Beef gehört zu den Klassikern des Hauses, knusprige Rindfleischstreifen von ordentlicher Schärfe. Beim Crevetten-Plättli wird der Gast fürsorglich gewarnt: «Achtung scharf, Achtung Knoblauch»! Wie üblich in China-Restaurants ist (fast) alles zu haben, was der Markt hergibt: Petersfisch, Schollen und Crevetten, aber auch Geflügel. Den Güggel mögen wir mit Zitronensauce am liebsten; die Variante «Ingwer/Lauch» ist auch sehr beliebt. Die Ente kommt schlicht und etwas bleich daher, aber der erste Eindruck täuscht: Sie ist wunderbar saftig. Mister Luo bereitet sie nach Shanghai-Rezept zu oder Szechuan Style; die zweite Variante ist auf angenehme Art recht spicy.
Der passende Wein zum China-Essen? Diese Frage klammern wir mal aus. Ein Tsingtao-Bier aus der Volksrepublik passt besser.