Restaurant Mille Sens

Auf der Karte von Domingo S. Domingo im «Mille Sens» in der Schweizerhoflaube stehen zwar immer noch seine beliebten Klassiker wie das Rindstatar, das Berner Wagyu «nose to tail» oder das sechsgängige Menü «Domingo pur». Aber zum Renner entwickelt sich zusehends die Genussreise «Les goûts du monde». Auch wir wählten diesen Blindflug durch die Kochkunst des Chefs mit philippinischen Wurzeln und langer Praxis in der Schweiz.
Zuerst servierte der kompetente Service fünf Vorspeisen zum Teilen: ein würziger Espuma aus Rüebli und Ingwer. Fein mit Ziegenkäse überbackene Linsen mit Schwarzwurzelchips. Eine eher fade Eglifilets-Escabèche mit süss-sauer mariniertem Schwarzwurzelgemüse. Eine Schüssel Salat mit Thunfisch, Gemüse, Kimchi und Cashewnüssen auf leider matschigem Reis. Und ein hervorragend gewürztes Tatar mit Rahm-Wasabi-Espuma. Unser Favorit bei den fünf Hauptgängen war das «Europa trifft Asien»-Gericht, die Foie gras unter ihrer karamellisierten Kruste mit Kumquats, begleitet von einem mit Wagyu-Rind gefüllten Wonton. Gut schmeckten auch das Onsen-Ei auf Spinat, die Roulade aus Emmentaler Kalb mit Pouletfarce und Gemüse sowie der Risotto mit Pilzen und Käse. Tadellos war schliesslich die kreative Kombination von Lachs mi-cuit auf einem bodenständigen Papet vaudois.
Die Portionen sind grosszügig, aber wir bestellten trotzdem als gemeinsames Dessert noch eine perfekte Tarte Tatin mit Calvados-Glace. Bei all diesen verschiedenen Köstlichkeiten verlässt man sich am besten auf die glasweise, gekonnt zusammengestellte Weinbegleitung.