Moosegg

Corona, Pandemie, Social Distancing – je weiter man die Hügel hinauffährt bis zuoberst zur «Moosegg», desto weiter liegt das alles zurück. Natürlich hält man sich auch im Hotel, in den Restaurants und auf der Aussichtsterrasse an die Covid-Regeln, aber Gastgeber Daniel Lehmann strahlt wie immer: «Endlich kann ich wieder am Herd stehen, endlich wieder Gäste begrüssen.» Restaurantleiter Dirk Reinhold brachte die Karte – man bestellt jetzt per QR-Code – und wir hielten uns nicht zurück.
Wunderschön war bereits der erste Gang: luftige Morchel- und Spargelmousse, wie Ying und Yang vereint, dazu ein «Brätzeli» mit Saiblingstatar und eine köstliche Deko von frischen Morcheln und Spargeln mit Bärlauch. Die mit Chäsi-Nidle verfeinerte Bärlauch-Schaumsuppe überzeugte optisch ebenso wie aromatisch, der Teller mit Spargeln war ein Hammer: weisse aus Vechigen und grüne vom Bauern nebenan – butterzart und mit einer herausragenden Orangen-Mayonnaise serviert. Farbenfroh und vorzüglich kam auch der Hauptgang auf den Tisch, ein perfekt gebratenes, mit Ras el-Hanout gewürztes Lammfilet mit Karottenmousse und jungen Erbsen.
Wir gönnten uns noch einen Eiskaffee, denn wir wissen, auf der «Moosegg» gilt das Motto «Hausgemacht ist gut gemacht». Dass das Weinbuch mit 42 Seiten momentan nur auf Verlangen ausgehändigt wird, kümmert Stammgäste kaum. Sie wissen, dass im Keller ein aussergewöhnliches Sortiment von Weinen aus der Schweiz und Europa lagert.