Zur Gedult
So viel Aufwand. So viel Liebe zum Produkt. Und so viel Kreativität. Der talentierte Lukas Kiener wird in der kleinen Burgdorfer «Gedult» mit ihren wenigen Tischen immer besser. Er überrascht mit klassischen und modernen Gerichten sowie mit raffinierten, wunderschön präsentierten Kompositionen aus saisonalen und regionalen Zutaten.
Wir starteten mit einem eigentlich klassischen Tatar vom Rind, aber zum vorzüglichen Fleisch gab’s noch Gurken, eingelegte Zwiebeln und Tupfer eines Wachteleigelbs – ein Hammergang gleich zu Beginn. «Genau 54 Minuten Kochzeit braucht ein sous vide gegartes Ei», meinte Kiener und es war, auf Fregola sarda serviert, wirklich perfekt. Perfekt gegart war auch das ansehnliche Stück vom Limousin-Kalb mit karamellisiertem Rotkraut und hausgemachtem Ketchup, für Kontrast auf dem Teller sorgte Belper Knolle. Hohes Niveau hatte schliesslich der grossartige, in Lardo gewickelte Skrei mit frittiertem Sellerie auf Kürbismousse.
Wir freuten uns noch an der grossartigen Käse-Auswahl mit hausgemachtem Senf und an einem traumhaften Schokoküchlein mit Kirsche und Frischkäse. Die Preise sind für dieses Niveau sehr fair, die Weinkarte ist nicht ganz auf der Höhe des Essens, bietet aber einige spannende Crus. Und der Service ist wie man ihn im Emmental erwartet, entspannt und sehr freundlich.