Mont-Rouge

Wir kamen in der winterlichen Hochsaison. Das Lokal war ausgebucht – und das ganze Team ziemlich überfordert. Der schwer gestresste Service brachte uns als Amuse-bouche eine fade Fischvelouté. Mehr Freude machte die in Himbeeressig poelierte und als Millefeuille servierte Entenleber mit warmen Äpfeln, Honig aus Nendaz und einem Thymianzweig.
Doch der nächste Taucher folgte: Zum knapp gebratenen und eher zähen irischen Rindsfilet gab’s sehr naturbelassenes Saisongemüse und enttäuschende Butter mit weissem Trüffel. Chef Loris Lathion ist ein passionierter Jäger und servierte uns dann einen Pressé von Foie gras und Steinbock – für einmal ein sehr überzeugender Gang, bei dem Quittenstückchen und eine warme Brioche für süssliche Noten sorgten.
Als Vordessert gab’s eine banale Panna cotta mit schlappen Merveilles auf Walliser Art. Begeistert waren wir dafür von der cremig-knusprigen, destrukturierten Zitronentarte. Sie leuchtete ebenso gelb wie die Karte, die wir heuer als Warnung zücken müssen.