
Löwen

Alleinkoch Stefan Rehli hat 2018 in einer Staffel der TV-Serie «Mini Beiz, dini Beiz» souverän gewonnen. So folgten wir gespannt seinen Empfehlungen – die Karte im «Löwen» nennt sich schlicht «Rehlis Empfehlungen». Der Chef hat den Sieg verdient.
Ambitioniert war schon das Amuse-bouche: Jakobsmuschel und Felchen auf einem mit Meerrettich geschärften Gurkenchutney. Dann lagen gedämpfte Flusskrebsschwänze in wunderbar aromatischer Bisque von galizischen Flusskrebsen. Dass es Rehli bei den Saucen kann, bewies er auch mit der buttrigen Hollandaise und dem eleganten Estragonschaum zur gebratenen Seezunge mit Schwarzwurzeln. Klassisch gekonnt dann der weisse Alba-Trüffel auf pochiertem Bio-Landei und jungem Blattspinat. Köstlich die französische Wachtelbrust, angerichtet auf dezentem Champagner-Rahmsauerkraut. Und wirklich überzeugend das US-Rindsfilet mit etwas gar stark gebratener Gänseleber an Périgord-Trüffel-Sauce sowie mit Kartoffelpüree und Gemüse.
Der Schluss überzeugte wie der Start: eine Deklination von der Mandarine (Sorbet, Kompott und Mousse), kombiniert mit einem Schokobiskuit und Kakaoglace. Das alles ist bezahlbar: Den Sechsgänger gibt’s für 130 Franken! Für den freundlichen, entspannten Service ist Rehlis Partnerin Ramona Schneider zuständig.