Landgasthof Ochsen

Vom letztjährigen Taucher war bei unserem Besuch im «Ochsen» nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: Was im prächtigen Landgasthof am Fuss des Benkenpasses aufgetischt wurde, schmeckte gut, war souverän gekocht und kreativ.
Fein war schon als Amuse-bouche die Rehterrine auf Selleriesalat, dann überzeugte Chef Jörg Lenzin mit einem Duo von der Entenleber mit Felchlin-Schoggi und Brioche. Vorzüglich schmeckte auch der Pulpo mit weissen Bohnen, aufgegossen mit intensiver Hummersuppe, und tadellos waren die mit Rindsschmorbraten gefüllten Ravioli, begleitet von Dörrtomaten, gebackenen Zwiebelringli und Salbei aus dem hauseigenen Garten – nur mit dem Olivenöl hatte es die Küche etwas gar gut gemeint. Auch der Hauptgang – ein rustikales, aber stimmiges Trio vom Schweizer Kalb in ungewohnter Kombination – machte Freude: ein Filet, zu stark gebratene Milken im Paniermehlmantel und ein Mini-Tramezzino mit fein gehackter Leber.
Nach einem gut bestückten Käseteller mit Früchtebrot sorgte das Dessert auf Quittenbasis für den gekonnten Schluss: marinierte Quitten, Sauerrahmglace und eine Quittentimbale im Schokomantel. Die ungewöhnlich grosse Weinkarte bietet viele Top-Bordeaux, regionale Crus und eine Vielzahl sehr preiswerter Tropfen.