La Réserve Eden au Lac
Wehe, wenn sie losgelassen! Wir liessen Chef Marco Ortolani und seinen Ragazzi freie Hand und staunten, was da in scharfem Rhythmus angekarrt wurde: eine atemberaubende italienische Tavolata, mal filigran-verspielt, mal klassisch-deftig und direkt vom Holzkohlegrill. Besitzer Michel Reybier und sein smarter General Manager Thomas Maechler wissen, wie man als Newcomer eine Stadt erobert: mit aussergewöhnlichem Design (Philippe Starck). Und vor allem mit einem erstklassigen Küchenchef. Die Taktik geht auf: «La Réserve Eden au Lac» ist in Zürich eine Top-Adresse.
Wir waren in grosser Runde zu Gast, also zündete Chef Marco in der offenen Showküche das grosse Programm. Tapioka-Chips und zwei vergnügliche Trompe-l’Œil zum Start; die vermeintlich stattlichen Oliven waren mit Hühnerstopfleber (Variante grün) und mit Wermut (Variante schwarz) gefüllt. Filigran die Randentartelette und vor allem die Tacos der Extraklasse: Foie gras unter einem kleinen Kräuterbouquet als tadellose Pinzetten-Arbeit. Zur begeisternden Ouvertüre gehörte auch ein exzellentes Süppchen: Cappuccino di mare! Unter elegantem Kartoffelschaum entdeckten wir ein überraschendes Tintenfischragout, dazu gab’s ein Steamed Bun der Luxusklasse: Gambero rosso, Kaviar, Limetten-Mayo.
Für die nächste Runde legte Chef Marco die Pinzette weg, stellte um auf «100 Prozent Italianità». Wir kriegten die ersten Cantello-Spargeln aus seiner Heimat Varese, dazu ein wuchtiges Morchelragout und einen Puntarelle-Salat mit Stracciatella (Edel-Mozz!), Sardellen aus Cantábrico und Zwiebeln. Grösste Überraschung: das Artischockentörtchen (Carciofo Spinoso di Sardegna) mit Barba dei frati und Parmesan. Natürlich muss noch ein Abstecher zur Königsdisziplin des Chefs sein: Pasta & Risotti! Wir kriegen Pici «fatti a mano» mit einem Lammragout und Thymian nach einem Familienrezept von Marcos Nonna.
Der Hauptgang kommt vom Grill und dafür hat der Chef einen verlässlichen Verbündeten: Alfred von Escher, der Zürcher «Artisan en comestibles», liefert die gut gelagerten «grosses pièces» ins kleine Luxushotel. Es gab von allem etwas: T-Bone, Côte de bœuf und Filet, perfekt gebraten (medium rare), elegant aufgeschnitten, grosszügig portioniert. Beilagen? Babyblattspinat mit Parmesan und Trüffel, Caponata, Röstkartoffeln. Wer Fisch lieber hat als Fleisch, wird auch happy: Dover Sole, am Tisch akkurat filetiert.
«La Réserve Eden au Lac» ist kein steifer Gourmettempel, eher ein lässiges Restaurant im trendigen London Style mit bequemen Sofas und Sesseln, mit einer Küche, die auch nachmittags eingefeuert wird. Und mit einer Prise Showtime: Der DJ legt aus sicherer Distanz auf, Patissier Luca Proietti, bei Rico Zandonella abgeworben, versteckt sich nicht etwa in der Küche, sondern kommt mit einer kleinen Voiture an den Tisch. Expeditionsziel: Crêpe Suzette reloaded! Crêpes und Orangenzesten liegen schon bereit, dafür wird die Vanilleglace vor dem Gast angerührt, «con azoto», mit Stickstoff! Spektakulär auch die Weinkarte: Michel Reybier ist ja auch Besitzer von Cos d’Estournel. Also gibt’s nicht nur Cos und Pagodes in allen Jahrgängen, sondern auch eine echte Rarität: den weissen Cos d’Estournel. Die Preise im «Eden Kitchen & Bar»? Saftig wie die Steaks.
Wehe, wenn sie losgelassen! Wir liessen Chef Marco Ortolani und seinen Ragazzi freie Hand und staunten, was da in scharfem Rhythmus angekarrt wurde: eine atemberaubende italienische Tavolata, mal filigran-verspielt, mal klassisch-deftig und direkt vom Holzkohlegrill. Besitzer Michel Reybier und sein smarter General Manager Thomas Maechler wissen, wie man als Newcomer eine Stadt erobert: mit aussergewöhnlichem Design (Philippe Starck). Und vor allem mit einem erstklassigen Küchenchef. Die Taktik geht auf: «La Réserve Eden au Lac» ist in Zürich eine Top-Adresse.
Wir waren in grosser Runde zu Gast, also zündete Chef Marco in der offenen Showküche das grosse Programm. Tapioka-Chips und zwei vergnügliche Trompe-l’Œil zum Start; die vermeintlich stattlichen Oliven waren mit Hühnerstopfleber (Variante grün) und mit Wermut (Variante schwarz) gefüllt. Filigran die Randentartelette und vor allem die Tacos der Extraklasse: Foie gras unter einem kleinen Kräuterbouquet als tadellose Pinzetten-Arbeit. Zur begeisternden Ouvertüre gehörte auch ein exzellentes Süppchen: Cappuccino di mare! Unter elegantem Kartoffelschaum entdeckten wir ein überraschendes Tintenfischragout, dazu gab’s ein Steamed Bun der Luxusklasse: Gambero rosso, Kaviar, Limetten-Mayo.
Für die nächste Runde legte Chef Marco die Pinzette weg, stellte um auf «100 Prozent Italianità». Wir kriegten die ersten Cantello-Spargeln aus seiner Heimat Varese, dazu ein wuchtiges Morchelragout und einen Puntarelle-Salat mit Stracciatella (Edel-Mozz!), Sardellen aus Cantábrico und Zwiebeln. Grösste Überraschung: das Artischockentörtchen (Carciofo Spinoso di Sardegna) mit Barba dei frati und Parmesan. Natürlich muss noch ein Abstecher zur Königsdisziplin des Chefs sein: Pasta & Risotti! Wir kriegen Pici «fatti a mano» mit einem Lammragout und Thymian nach einem Familienrezept von Marcos Nonna.
Der Hauptgang kommt vom Grill und dafür hat der Chef einen verlässlichen Verbündeten: Alfred von Escher, der Zürcher «Artisan en comestibles», liefert die gut gelagerten «grosses pièces» ins kleine Luxushotel. Es gab von allem etwas: T-Bone, Côte de bœuf und Filet, perfekt gebraten (medium rare), elegant aufgeschnitten, grosszügig portioniert. Beilagen? Babyblattspinat mit Parmesan und Trüffel, Caponata, Röstkartoffeln. Wer Fisch lieber hat als Fleisch, wird auch happy: Dover Sole, am Tisch akkurat filetiert.
«La Réserve Eden au Lac» ist kein steifer Gourmettempel, eher ein lässiges Restaurant im trendigen London Style mit bequemen Sofas und Sesseln, mit einer Küche, die auch nachmittags eingefeuert wird. Und mit einer Prise Showtime: Der DJ legt aus sicherer Distanz auf, Patissier Luca Proietti, bei Rico Zandonella abgeworben, versteckt sich nicht etwa in der Küche, sondern kommt mit einer kleinen Voiture an den Tisch. Expeditionsziel: Crêpe Suzette reloaded! Crêpes und Orangenzesten liegen schon bereit, dafür wird die Vanilleglace vor dem Gast angerührt, «con azoto», mit Stickstoff! Spektakulär auch die Weinkarte: Michel Reybier ist ja auch Besitzer von Cos d’Estournel. Also gibt’s nicht nur Cos und Pagodes in allen Jahrgängen, sondern auch eine echte Rarität: den weissen Cos d’Estournel. Die Preise im «Eden Kitchen & Bar»? Saftig wie die Steaks.