Hotel Schweizerhof
Zum Essen gingen Luzerner öfter mal in den «Schweizerhof». Vornehmlich zum Leichenmahl nach einem Abdankungsgottesdienst in der nahen Hofkirche. Jetzt kann man auch sonst hin: Die «Vico« ist eröffnet, an bester Lage und in angenehmem Design. «Lifestyle-Brasserie» wird versprochen und Brasserie-Gerichte kriegt man auch: Sole für zwei, Chateaubriand für zwei, Entrecote Café de Paris und Wiener Schnitzel. Die «Schweizerhof»-Besitzer Hauser sind keine geborenen Foodies. Aber immerhin liessen sie es zu, dass ihr neuer Direktor Roman Omlin das Projekt umsetzen durfte. Mit Pauken und Trompeten, mit Radiospots und Plakaten.
Rein also ins ehrwürdige Stadthotel. Der erste Eindruck ist gut. Wir kriegen eine zum Dreieck geschnittene, getrüffelte Hauspastete, überraschend saftig, mit Banyul-Gelee, Salätchen und Sauce Cumberland. Andere Vorspeisen aus dem kleinen Brasserie-ABC: Salade César, Os à moelle (gebackenes Markbein), mehr Tatar, als uns lieb ist (fünf Varianten auf einem Teller) – und angenehmerweise auch noch ein modernes Ding: «Ceviche du Gothard», Zander im Verjus-Buttermilch-Jus mit Koriander und Peperoncini.
Beim Hauptgang weckt der Coq au vin 3 (hoch drei) unsere Fantasie, auch wenn uns der Service warnt: «Eine moderne Interpretation.» Den Schenkel kriegen wir wunderbar altmodisch mit Speck und kräftiger Sauce. Die Brust mutiert zur knusprigen Praline, dazu gibt’s einen eher trockenen Poulet-Smashburger. Die «moderne Interpretation» ist bereits wieder Geschichte; Luzerner Gäste mögen es klassisch. Wir mögen Bouillabaisse und wurden nicht enttäuscht. Hummer, Steinbutt, Jakobsmuscheln, Crevetten und Miesmuscheln schwammen in der Brühe. Eine Edelfischsuppe ohne Ecken und Kanten, eher von der braven Art. Erfreulich die Weinauswahl. Den Château Phélan Ségur 2021 gab’s glasweise aus der Jeroboam (3-Liter-Flasche).


Zum Essen gingen Luzerner öfter mal in den «Schweizerhof». Vornehmlich zum Leichenmahl nach einem Abdankungsgottesdienst in der nahen Hofkirche. Jetzt kann man auch sonst hin: Die «Vico« ist eröffnet, an bester Lage und in angenehmem Design. «Lifestyle-Brasserie» wird versprochen und Brasserie-Gerichte kriegt man auch: Sole für zwei, Chateaubriand für zwei, Entrecote Café de Paris und Wiener Schnitzel. Die «Schweizerhof»-Besitzer Hauser sind keine geborenen Foodies. Aber immerhin liessen sie es zu, dass ihr neuer Direktor Roman Omlin das Projekt umsetzen durfte. Mit Pauken und Trompeten, mit Radiospots und Plakaten.
Rein also ins ehrwürdige Stadthotel. Der erste Eindruck ist gut. Wir kriegen eine zum Dreieck geschnittene, getrüffelte Hauspastete, überraschend saftig, mit Banyul-Gelee, Salätchen und Sauce Cumberland. Andere Vorspeisen aus dem kleinen Brasserie-ABC: Salade César, Os à moelle (gebackenes Markbein), mehr Tatar, als uns lieb ist (fünf Varianten auf einem Teller) – und angenehmerweise auch noch ein modernes Ding: «Ceviche du Gothard», Zander im Verjus-Buttermilch-Jus mit Koriander und Peperoncini.
Beim Hauptgang weckt der Coq au vin 3 (hoch drei) unsere Fantasie, auch wenn uns der Service warnt: «Eine moderne Interpretation.» Den Schenkel kriegen wir wunderbar altmodisch mit Speck und kräftiger Sauce. Die Brust mutiert zur knusprigen Praline, dazu gibt’s einen eher trockenen Poulet-Smashburger. Die «moderne Interpretation» ist bereits wieder Geschichte; Luzerner Gäste mögen es klassisch. Wir mögen Bouillabaisse und wurden nicht enttäuscht. Hummer, Steinbutt, Jakobsmuscheln, Crevetten und Miesmuscheln schwammen in der Brühe. Eine Edelfischsuppe ohne Ecken und Kanten, eher von der braven Art. Erfreulich die Weinauswahl. Den Château Phélan Ségur 2021 gab’s glasweise aus der Jeroboam (3-Liter-Flasche).