Hinterburgmühle

Zum Glück gibt’s noch solche Bilderbuch-Landgasthöfe wie die «Hinterburgmühle» im Zuger Hinterland: ein stattliches Haus mit langer Geschichte, einem Forellenweiher und überzeugenden Gastgebern am Herd und in der Gaststube. Hanspeter Sidler pflegt eine fadengrade Marktküche, die sich auf Fische aus der eigenen Zucht stützt, aber auch gern über den Hag schielt. Es gibt Forellen aller Couleur und ein wechselndes, mit 96 Franken nicht ganz günstiges 4-Gang-Menü, das wir bestellten.
Zum Auftakt gab’s einen überraschend süsslichen Gazpacho mit gut kontrastierendem Forellen-Burger. Dann kombinierte der Chef gekonnt ein Zweierlei vom geräucherten Saibling mit zartem Pulpo, Burrata und Honig-Senf. Im Hauptgang tischte Sidler ein exzellentes, am Knochen gereiftes Filet vom Hereford-Rind auf. Und beim Dessert gab’s eine bodenständige Auswahl mit Zuger Touch: Kirschtorte, Eiskaffee und ein Griessköpfli mit Waldbeeren.
Wer genug hat von der urbanen Lifestyle-Gastronomie findet hier eine überzeugende Küche, eine gut bestückte Weinkarte mit vernünftigen Preisen und einen liebenswürdigen Service unter Gastgeberin Yvonne Warnier.