Grand Hotel Zermatterhof
Star in der geschickt umgebauten, sympathischen Brasserie? Eine fast 100-jährige, liebevoll restaurierte, silberne «Voiture»! Gastgeber Ibrahim oder auch mal Hoteldirektor Rafael Biner himself rollen den Wagen durchs Lokal und tranchieren dreimal in der Woche vom Feinsten: Kalbsrücken und Kalbskopf aus dem Emmental, irisches Roastbeef, Lamm. Executive Chef Heinz Rufibach ist ein Profi, weiss, was auf der Gasflamme so richtig saftig und gut wird: «Hohrücken, gut durchzogen, 5 Stunden lang bei 80 Grad auf dem Wagen.»
Die Brasserie-Karte gefällt. Da sind die Klassiker drauf, die in einem Hotelrestaurant draufstehen müssen: Flammkuchen, Club Sandwich, Caesar Salad, Tatar, Burger – alles mit grösster Sorgfalt zubereitet. Aber da gibt es noch ein paar echte Trouvaillen: Kalbskopf (prima Bouillon, prima Vinaigrette) etwa und Kutteln (Tomatensauce, Chorizo, Räucheraal). Die Entenleber (mit Safranbrioche) ist hausgemacht, die Plin-Ravioli ein gutes Angebot für Pasta-Fans, die Weinbergschnecken mit Heubutter ein echtes Stück Brasserie-Küche. Die Loë-Egli-Filets aus Raron kann man auch empfehlen; frittiert sind sie gut, sauber gebraten wären sie besser. Küchenchef im «Lusi» ist ein junger Zermatter: Heinz Rufibach hat seinen früheren Lehrling Sandro Mäusli erst zu berühmten Kollegen geschickt und dann in seine Brigade zurückgeholt.
So richtig abfeiern kann man in der «Zermatterhof»-Brasserie auch: Eine «Oyster & Caviar»-Karte liegt auf! Kaviari, Dubno und Oona sind die Lieferanten, angerichtet wird mit dem grossen Löffel: Die kleinste Dose wiegt stolze 50 Gramm! Alternativen: Loch-Fyne-Austern No. 2. Die grosse Platte mit 12 Stück für 70 Franken sieht sehr imposant aus. Gepflegtes Vegi- und Vegan-Angebot. Kluge Weinkarte. Traumhaft schöne Terrasse und Lounge. Mit Blick aufs Matterhorn natürlich.