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Rezept Tarte tatin mit Mirabellen von Andreas Caminada
Atelier Caminada
Tarte Tatin mit Mirabellen

Der französische Klassiker geht auch mit anderen Früchten. Andreas zeigt, wie einfach die Tarte gemacht wird.

Restaurant La Brezza, Eden Roc, Ascona, TI
Restaurant

Eden Roc

La Brezza,
Via Albarelle 16
6612 Ascona

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So jung. Und schon so gut! Marco Campanella, 33, kocht im elegant renovierten «Eden Roc» in Ascona überragend, geht konsequent seinen Weg. Geschmack ist King, und dafür scheut der Tessiner keinen Aufwand. Er arbeitet an einer perfekten Sauce oder an einem tiefen Fond schon mal drei Tage lang. Und er hat seine Tricks: Die Salzlake, je nach Produkt unterschiedlich dosiert, ist seine Geheimwaffe. Die Umami-Jagd ist permanent im Gang, ausruhen auf Lorbeeren ist nicht sein Ding. Einer wie er ist süchtig nach Inspirationen. Die findet er auch auf langen (Ferien-)Reisen nach Japan und Korea. 19-Punkte-Chef Marco Campanella ist GaultMillaus grösste Entdeckung seit Andreas Caminada. Das ist 20 Jahre her.

Klasse haben bereits die aufregenden Starters. Ein «Ravanello» (Radieschen) mit asiatischer Mayo ist immer dabei. Neue kleine Kunstwerke kommen dazu. In einem Malz-Taco entdecken wir Rind und Aal; letzterer wird unerschrocken in Coca-Cola eingelegt, was den Fisch spürbar angenehmer macht. In einer Waffel stecken Algen, Kimchi und marinierter Wels («in carpione»). Und dann ist noch dieser verblüffende Caesar Salad, wohl der kleinste der Welt: Hühnerfleisch, Cantabrico-Sardellen, Limettenzesten, Kopfsalat, konfiertes Eigelb, verpackt in eine elegante Sphäre. Das ist Fingerfood vom anderen Stern! Auf vergleichbarer Flughöhe das Amuse-bouche: Randentatar mit einem kleinen Randensorbet. Sorgt an diesem heissen Sommerabend für willkommene Abkühlung. Meerrettich wird noch darüber geraffelt, in Schärfe und Menge perfekt dosiert.

Ein «normaler» Lostallo-Lachs in einem 19-Punkte-Menü? Geht schon, wenn einer wie Campanella Regie führt. Der Lachs wird trocken gebeizt und mariniert, in Stangensellerie, Apfel, Dill und Koriander eingelegt, kriegt so eine buttrige Konsistenz. Dazu ein Lachs-Sashimi, serviert auf einer Mini-Brioche. Dann der Höhepunkt wohl im «Menu Inspirazione»: Kaisergranat aus Norwegen! Der edle Scampo ruht eine Viertelstunde in der Salzlake, wird scharf angebraten und kriegt gleich zwei Saucen mit in den Teller: einen raffinierten, zitronigen Amalfi-Schaum mit Erbsli drunter, eine «Bisque di Gochujang». Gochujang? Der Chef war mit seiner jungen Familie in Korea in den Ferien. «Das Land hat mich kulinarisch fast noch mehr beeindruckt als Japan. Ein Miso-Paradies!» Campanella hat drei Kilo der exklusiven Chili-Paste eingekauft und diskret im Koffer in die Schweiz importiert. Umami entsteht nicht einfach so: Drei Ansätze und milde Kokosmilch sind nötig, bis der Chef endlich zufrieden ist mit dem Ergebnis. Campanella ist ein Side-Dish-King. Also gibt’s noch ein Kingfish-Tatar mit frittierten Gambaretti obendrauf. Auf einem dritten Teller liegt ein salziger Cannolo, gefüllt mit einer Krustentierglace. Nicht erschrecken, aber die Köpfe von Scampo und Carabinero werden dafür auch verwertet!

«Merluzzo nero»? So heisst im Süden der Black Cod, den Matsuhisa Nobu weltweit berühmt gemacht hat. Campanella setzt im Gegensatz zum japanisch-peruanischen Guru nicht auf Süsse, sondern auf Säure. Er mariniert den Cod 45 Minuten lang, lässt ihn einen Tag im Kühlschrank ruhen, dämpft ihn dann bei 42 Grad, flämmt ihn mit hoher Feuerkraft ab. Die letzten weissen Spargeln der Saison, die Kult-Händler Caspar Ruetz im Badischen stechen liess, liegen zusammen mit dem Merluzzo in einer grossartig ausbalancierten Dashi-Beurre-blanc. Dazu gibt’s Sepia-Spaghetti, Alici (Sardellen) sorgen für den Umami-Extrakick. Ein Raviolo schafft es im «La Brezza» immer ins Menü. Verblüffende Variante diesmal: Ibérico-Schweinsbäggli in der Füllung, Paprika und Bärlauchknospen in der Sauce. Campanellas Team verarbeitete 250 Paprikas, um schliesslich drei Liter (veganen) Saft zu haben. Aufwand total!

Auch Alfred von Escher, Zürichs berühmter «Artisan en Comestibles», hat bei Campanella einen fixen Startplatz. Sisteron-Lamm ist es diesmal, mehrere Wochen zusätzlich abgehangen. «Mir ist es wichtig, vom Tier alles zu verwenden», sagt der Chef. Also gibt es nicht nur den noblen Rücken, sondern auch einen Zungensalat (!) und auf «Pita Bread» den Lammbauch. Und die Lammhaxe? Steckt kleinstteilig in der wunderbaren Sauce. Vegan geht auch. Ein «Menu Moving Mountains» liegt auf, mit Sellerie, Morchel und Haselnuss im Hauptgang.

Campanella kann sich bei seinem Sprint an die Schweizer Spitze auf starke Verbündete verlassen. Alessio Sauro ist sein verlässlicher Souschef, Livia Bucheli die ehrgeizige Patissière. Ihr Auftritt: Waldbeerensorbet, am Tisch mit Stickstoff und Schwingbesen zubereitet, eine Aprikosen-Variation, erstklassige Friandises. An der Front machen die beiden Restaurantleiter Katrin Wilhelm und Nicola Russo tiefenentspannt einen prima Job. Russo ist auch für die Weinbegleitung zuständig, kennt die Küche des Chefs, kombiniert sehr gut. Dass es kein einziger Schweizer Winzer ins Line-up schafft, ist allerdings etwas unfreundlich.

Marco Campanella
Chef: Marco Campanella
Ruhetage: Mittags, Montag, Dienstag
Service: Terrasse/Garten, Parking, Rollstuhlgängig
Telefon: +41 91 785 71 71
E-Mail:
Zur Restaurant-Website
RouteAnrufen
American Express
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Marco Campanella
Chef: Marco Campanella
Ruhetage: Mittags, Montag, Dienstag
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So jung. Und schon so gut! Marco Campanella, 33, kocht im elegant renovierten «Eden Roc» in Ascona überragend, geht konsequent seinen Weg. Geschmack ist King, und dafür scheut der Tessiner keinen Aufwand. Er arbeitet an einer perfekten Sauce oder an einem tiefen Fond schon mal drei Tage lang. Und er hat seine Tricks: Die Salzlake, je nach Produkt unterschiedlich dosiert, ist seine Geheimwaffe. Die Umami-Jagd ist permanent im Gang, ausruhen auf Lorbeeren ist nicht sein Ding. Einer wie er ist süchtig nach Inspirationen. Die findet er auch auf langen (Ferien-)Reisen nach Japan und Korea. 19-Punkte-Chef Marco Campanella ist GaultMillaus grösste Entdeckung seit Andreas Caminada. Das ist 20 Jahre her.

Klasse haben bereits die aufregenden Starters. Ein «Ravanello» (Radieschen) mit asiatischer Mayo ist immer dabei. Neue kleine Kunstwerke kommen dazu. In einem Malz-Taco entdecken wir Rind und Aal; letzterer wird unerschrocken in Coca-Cola eingelegt, was den Fisch spürbar angenehmer macht. In einer Waffel stecken Algen, Kimchi und marinierter Wels («in carpione»). Und dann ist noch dieser verblüffende Caesar Salad, wohl der kleinste der Welt: Hühnerfleisch, Cantabrico-Sardellen, Limettenzesten, Kopfsalat, konfiertes Eigelb, verpackt in eine elegante Sphäre. Das ist Fingerfood vom anderen Stern! Auf vergleichbarer Flughöhe das Amuse-bouche: Randentatar mit einem kleinen Randensorbet. Sorgt an diesem heissen Sommerabend für willkommene Abkühlung. Meerrettich wird noch darüber geraffelt, in Schärfe und Menge perfekt dosiert.

Ein «normaler» Lostallo-Lachs in einem 19-Punkte-Menü? Geht schon, wenn einer wie Campanella Regie führt. Der Lachs wird trocken gebeizt und mariniert, in Stangensellerie, Apfel, Dill und Koriander eingelegt, kriegt so eine buttrige Konsistenz. Dazu ein Lachs-Sashimi, serviert auf einer Mini-Brioche. Dann der Höhepunkt wohl im «Menu Inspirazione»: Kaisergranat aus Norwegen! Der edle Scampo ruht eine Viertelstunde in der Salzlake, wird scharf angebraten und kriegt gleich zwei Saucen mit in den Teller: einen raffinierten, zitronigen Amalfi-Schaum mit Erbsli drunter, eine «Bisque di Gochujang». Gochujang? Der Chef war mit seiner jungen Familie in Korea in den Ferien. «Das Land hat mich kulinarisch fast noch mehr beeindruckt als Japan. Ein Miso-Paradies!» Campanella hat drei Kilo der exklusiven Chili-Paste eingekauft und diskret im Koffer in die Schweiz importiert. Umami entsteht nicht einfach so: Drei Ansätze und milde Kokosmilch sind nötig, bis der Chef endlich zufrieden ist mit dem Ergebnis. Campanella ist ein Side-Dish-King. Also gibt’s noch ein Kingfish-Tatar mit frittierten Gambaretti obendrauf. Auf einem dritten Teller liegt ein salziger Cannolo, gefüllt mit einer Krustentierglace. Nicht erschrecken, aber die Köpfe von Scampo und Carabinero werden dafür auch verwertet!

«Merluzzo nero»? So heisst im Süden der Black Cod, den Matsuhisa Nobu weltweit berühmt gemacht hat. Campanella setzt im Gegensatz zum japanisch-peruanischen Guru nicht auf Süsse, sondern auf Säure. Er mariniert den Cod 45 Minuten lang, lässt ihn einen Tag im Kühlschrank ruhen, dämpft ihn dann bei 42 Grad, flämmt ihn mit hoher Feuerkraft ab. Die letzten weissen Spargeln der Saison, die Kult-Händler Caspar Ruetz im Badischen stechen liess, liegen zusammen mit dem Merluzzo in einer grossartig ausbalancierten Dashi-Beurre-blanc. Dazu gibt’s Sepia-Spaghetti, Alici (Sardellen) sorgen für den Umami-Extrakick. Ein Raviolo schafft es im «La Brezza» immer ins Menü. Verblüffende Variante diesmal: Ibérico-Schweinsbäggli in der Füllung, Paprika und Bärlauchknospen in der Sauce. Campanellas Team verarbeitete 250 Paprikas, um schliesslich drei Liter (veganen) Saft zu haben. Aufwand total!

Auch Alfred von Escher, Zürichs berühmter «Artisan en Comestibles», hat bei Campanella einen fixen Startplatz. Sisteron-Lamm ist es diesmal, mehrere Wochen zusätzlich abgehangen. «Mir ist es wichtig, vom Tier alles zu verwenden», sagt der Chef. Also gibt es nicht nur den noblen Rücken, sondern auch einen Zungensalat (!) und auf «Pita Bread» den Lammbauch. Und die Lammhaxe? Steckt kleinstteilig in der wunderbaren Sauce. Vegan geht auch. Ein «Menu Moving Mountains» liegt auf, mit Sellerie, Morchel und Haselnuss im Hauptgang.

Campanella kann sich bei seinem Sprint an die Schweizer Spitze auf starke Verbündete verlassen. Alessio Sauro ist sein verlässlicher Souschef, Livia Bucheli die ehrgeizige Patissière. Ihr Auftritt: Waldbeerensorbet, am Tisch mit Stickstoff und Schwingbesen zubereitet, eine Aprikosen-Variation, erstklassige Friandises. An der Front machen die beiden Restaurantleiter Katrin Wilhelm und Nicola Russo tiefenentspannt einen prima Job. Russo ist auch für die Weinbegleitung zuständig, kennt die Küche des Chefs, kombiniert sehr gut. Dass es kein einziger Schweizer Winzer ins Line-up schafft, ist allerdings etwas unfreundlich.

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