Casa Casutt

Therese und Linus Arpagaus schaffen in ihrem traditionsreichen Haus den Spagat zwischen der getäferten «Ustria Casutt» mit Stammtisch und Bündner Spezialitäten und dem eleganten Gourmetteil in der «Sala Casutt» perfekt. Strikt getrennt wird allerdings nicht – man kann an beiden Orten und auch im malerischen Garten unter Bäumen aus beiden Karten wählen. Wir bestellten quer durch die beiden «Sala Casutt»-Menüs, mischten eher Rustikales aus dem Bündner Menü mit moderneren Gerichten aus dem Gourmetmenü. Was auf die Teller kam, hatte Klasse.
Zum Beispiel als Auftakt ein ausgewogener Carpaccio vom Rindsfilet auf Mozzarella di bufala mit Basilikum und getrockneten Tomaten – bis auf eine Prise Salz zu viel ein köstlicher Gang. Den besten gab’s gleich danach: ein roh marinierter, leicht scharfer Fenchelsalat mit auf den Punkt gebratenen Riesencrevetten. Fein schmeckte der auf der Haut kross gebratene Wolfsbarsch, dem sämigen Safranrisotto dazu hätten aber etwas mehr Safran und Parmesan oder Butter nicht geschadet. Gar nichts zu kritisieren hatten wir an der geschmorten Lammhaxe und am gebratenen Lammrücken – die Haxe war saftig, der Rücken tadellos.
Wir liessen den Sommerabend mit einem cremigen Eiskaffee mit einem ordentlichen Schuss Kirsch ausklingen. Auf der europäisch ausgerichteten, tollen Weinkarte dominieren hervorragende Crus aus der Bündner Herrschaft.