Gasthaus am Brunnen

Während draussen das Wasser in den grössten Holzbrunnen Europas plätschert, sprudeln drinnen bei Matthias Althof im architektonisch toll umgebauten «Gasthaus am Brunnen» munter die kulinarischen Ideen. Der Chef überrascht immer wieder mit fantasievollen, perfekt umgesetzten Gerichten.
Da gab’s als Amuse-bouche zuerst etwas Kartoffelmousse mit Safier Rohschinken und leicht mystisch von Trockeneiswolken umwehte Bergthymian-Pralinen. Und noch eine Tomaten-Vanille-Suppe, die man genüsslich aus einer Art gläserner Pfeife schlürfte. Auch das hervorragende Vitello tonnato imponierte mit prägnanter Handschrift: lauwarme Streifen von der Kalbsnuss auf kräftiger Thunfischsauce, begleitet von kurz angebratenen Thunfischwürfeln mit Wasabi und Peperonitupfern. Vorzüglich schmeckte die Crespella mit Alpschwein-Schinken in der sämigen Spargelsuppe mit wilden Spargeln. Ein leicht säuerlicher Rhabarberrisotto erwies sich als überraschend delikater Begleiter eines Zanderfilets mit Mandelkruste. Das Rindssteak – es stammte wie die meisten Zutaten von einem lokalen Produzenten – wurde im Green Egg perfekt gegrillt und mit Kartoffel-Liebstöckel-Creme, Wachtelspiegelei und wilden Spargeln aufgetragen.
Wir beschlossen das hervorragende Menü mit Erdbeer-Tiramisu und erfrischendem Holunderblütensorbet. Gastgeberin Elvira Althof-Solèr empfahl uns aus der umfangreichen Weinkarte einen ausgezeichneten «Vindala» aus der Tessiner Cantina Settemaggio. Der Service ist liebenswürdig und kompetent.